
AUDIO: Neues Album von Björk: Cornucopia Live (4 Min)
Stand: 26.10.2025 11:29 Uhr
Björk veröffentlicht unter „Cornucopia Live“ den Mitschnitt eines außergewöhnlichen Konzertabends. In ihren Performances verschiebt die Isländerin die Grenzen zwischen Pop, Avantgarde und visueller Kunst.
Modernste Technologien wie Virtual Reality oder Surround Sound gehören fest zum Repertoire der 59-Jährigen. Björk ist eine der innovativsten und einflussreichsten Künstlerinnen ihrer Generation. Wer ein Konzert der isländischen Musikerin besucht, sollte mit Überraschungen rechnen. Unter dem Titel „Cornucopia“ (deutsch: Füllhorn) präsentierte die Produzentin und Sängerin ihr bislang ambitioniertestes Projekt: Eine Mischung aus Live-Konzert und digitalem Musiktheater.
Konzert für Virtual-Reality-Brille
Björk trat in einem Kostüm aus dem 3D-Drucker auf; in einem Bühnenbild, das an eine Pilzlandschaft erinnerte. Projektoren warfen riesige Computeranimationen auf eine Leinwand. Zwischen Publikum und Bühne positionierte Vorhänge brachen das Licht und sorgten für einen natürlichen 3D-Effekt. „Die prägnanteste Art, ‚Cornucopia‘ zu beschreiben ist wohl: ‚Ein Konzert für Virtual Reality-Brille; transportiert auf eine Bühne aus dem 19. Jahrhundert'“, so erklärte Björk das Konzept ihrer Tournee, im vergangenen Jahr, bei Apple Music. In Lissabon führte sie am 1. September 2023 ihr Programm auf, in einer riesigen Mehrzweckhalle. Das Album „Cornucopia Live“ dokumentiert dieses Konzert.
„Hidden Place“ Höhepunkt im Mittelteil des Albums
Über neunzig Minuten Björk live. Das heißt: Maximaler Ausdruck! Ungewöhnliche Arrangements! Und Klänge zwischen E- und U-Musik! Die Skandinavierin konzentriert sich auf Stücke ihrer Alben „Utopia“ und „Vulnicura“. Das Flötenseptett Viibra sorgt für luftig-ätherische Sounds. Perkussionist Manu Delago greift zu ungewöhnlichem Instrumentarium, wie dem „Aluphone“, einem Schlaginstrument mit bis zu dreißig Aluminiumglocken.
Im Mittelteil des Konzerts wechselt die Klangfarbe: Der Chor „Harmrhalid“ aus Reykjavik interpretiert mit Björk deren Stück „Hidden Place“ – als A-cappella-Version. Ein klarer Höhepunkt dieses Live-Albums!
Cornucopia als Symbol für Fruchtbarkeit
In der griechischen Mythologie ist das mit Erntegaben gefüllte Horn ein Symbol für Fruchtbarkeit. Björk will ihre interdisziplinäre Show auch als Feier der Natur verstanden wissen. „Cornucopia, das Füllhorn, steht für Reichtum und Überfluss. Es liefert eine Antwort auf die Umweltprobleme unserer Zeit: ‚Gib nicht auf! Wir haben genug! Wir haben Lösungen!'“, erklärt die Künstlerin.
Konzertfilm: „Björk: Cornucopia“
Björk ist ein kreatives Genie. Stil, Stimme und Musikalität der Musikerin sind außergewöhnlich. Einzige Wehrmutstropfen: Mit „Isobel“ präsentiert Björk nur ein Stück aus ihrer Frühphase. Und: Leider muss „Cornucopia Live“ ohne Bild auskommen. Wer die interdisziplinäre Show auch optisch nachempfinden will, dem sei der Konzertfilm „Björk: Cornucopia“ empfohlen, der im Mai erschienen ist.

Mit ihrer Multimedia-Show „Cornucopia“ stellte die Isländerin ihre Fans in der Barclays-Arena auf eine harte Probe. Für einen war es gar „Musik wie im MRT“.