Inhalt / Kritik
Der Niederländer Ludo Rombauts (Wim Opbrouck) hat es geschafft und aus seinem Pharmaunternehmen einen bedeutenden Konzern gemacht. Doch als er bei einem Jagdunfall verletzt und erst einmal außer Gefecht gesetzt wird, beschließt er, seine Tochter Isabelle (Hanna Verboom) als CEO einzusetzen. Glücklich ist darüber niemand, nicht einmal sie selbst, da sie mit ihrem Sohn Art (Roman Derwig) zurück in die USA wollte, wo die beiden leben. Ihr Bruder Juliën (Jacob Derwig) hatte sich zudem selbst Hoffnungen gemacht, die Führung zu übernehmen, und fühlt sich nun übergangen. Doch Isabelle beschließt zu bleiben, da Art sich mit Lola (J-Leeta Tijmes) angefreundet hat, der Tochter einer Pflegerin aus dem Krankenhaus. Dabei ahnt sie noch nicht, worauf sie sich da eingelassen hat …
Die Pharmaindustrie als Feindbild
Über einen Mangel an Serien braucht man sich bei ZDFneo eigentlich nicht zu beklagen, da werden ständig neue Titel ausgestrahlt. Viele davon sind hierzulande entstanden, darunter High Stakes über eine junge Muslima, die an Pokerspielen teilnimmt, um sich ein Praktikum bei der NASA leisten zu können, oder auch Chabos um einen Mann, der sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen muss, als er nicht zu einem Schultreffen eingeladen wird. Daneben finden sich aber sonntags auch immer wieder lizenzierte Produktionen. Gerade erst war Fallen zu sehen, eine Mischung aus Mystery, Fantasy und Drama, die auf dem gleichnamigen Roman basiert. Davor gab es die Manga-Adaption Cat’s Eyes um drei diebische Schwestern. Mit Elixir – The Pain Killers folgt nun auf diesem Programmplatz eine niederländische Serie – diesmal ohne bekannte Vorlage.
Diese nimmt uns mit in die Welt der Pharmaunternehmen. Dass sich diese für Feindbilder anbietet, ist kein Geheimnis. Auf der einen Seite sind sie eine absolute Notwendigkeit, ohne die von ihnen entwickelten Medikamente würde es der Menschheit deutlich schlechter gehen. Gleichzeitig stößt es vielen sauer auf, wenn da jemand mit der Gesundheit Kasse macht, vor allem, wenn der Profit wichtiger zu sein scheint als die Heilung. Kein Wunder also, wenn es immer wieder Filme und Serien gibt, bei denen die Gesundheitsindustrie die bösen darstellen. Kürzlich war da etwa Tatort: Kammerflimmern, wo der Hackerangriff auf einen Hersteller von medizinischen Geräten Abscheuliches enthüllte. Bei Elixir – The Pain Killers ist das nicht wirklich anders, man ahnt früh, dass in dem Konzern irgendwelche finsteren Geheimnisse lauern.
Wenig glaubwürdig
Ungewöhnlich ist dabei, dass wir hier eine Innenperspektive einnehmen, wenn die Hauptfigur die Chefin eben dieses Konzerns ist. Genauer fährt Elixir – The Pain Killers ein wenig zweigleisig, wenn Isabelle einerseits die Verantwortung trägt, gleichzeitig aber eine Außenstehende ist. Schließlich hatte sie nie mit der Firma zu tun. Warum ausgerechnet sie die Leitung erhält, wird daher nicht klar. Das ist so eine typische Drehbuchkonstruktion, über die man wohl nicht weiter nachdenken sollte. Und das gilt auch für viele weitere Elemente in der Serie: Im Laufe der acht Folgen wird der Gutgläubigkeit des Publikums schon einiges abverlangt. Zuweilen wird es geradezu haarsträubend. An anderen Stellen gibt es hingegen nur die übrigen Klischees.
Das ist schade, weil die Serie schon auch mit spannenden Elementen arbeitet. So wird früh der Verdacht nahe, dass eines der Arzneimittel aggressives Verhalten zur Folge hat. Ganz so übertrieben wie beim fast gleichzeitig veröffentlichten Horrorfilm The Elixir wird es nicht, der frappierende Gemeinsamkeiten hat: In beiden Werken geht es um Verjüngungsmittel und blutrünstige Nebenwirkungen. Vielmehr liegt in Elixir – The Pain Killers der Verdachte nahe, dass der Amoklauf eines Jugendlichen letztendlich durch das Medikament bedingt wurde. Ob das bei dem sensiblen Thema angemessen ist, darüber lässt sich streiten. Aber es läuft einem doch eiskalt den Rücken hinunter, wie hier für die Gesundheit letzten Endes über Leichen gegangen wird.
Credits
OT: „Elixer“
Land: Niederlande
Jahr: 2025
Regie: Dana Nechushtan
Drehbuch: Maaik Krijgsman, Jaap-Peter Enderle, Franky Ribbens
Musik: Steve Willaert
Kamera: Bert Pot
Besetzung: Hanna Verboom, Wim Opbrouck, Jacob Derwig, Katelijne Damen, Bart Bijnens, Roman Derwig, Peggy Vrijens, Teun Luijkx
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