Drei kleine Hundewelpen spielen in einem Zwinger im Tierheim in Lingen.

AUDIO: Hamburger SPD und Grüne für besseres Tierschutzgesetz (1 Min)

Stand: 26.10.2025 19:29 Uhr

Die Hamburger Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich für ein wirksameres Tierschutzgesetz auf Bundesebene ein. Dazu wollen sie einen Antrag in die Bürgerschaft einbringen.

Der Hamburger Senat soll sich im Rahmen einer Bundesratsinitiative dafür einzusetzen, dass das Tierschutzgesetz auf Bundesebene umfassend novelliert wird, teilte die SPD-Fraktion am Sonntag mit. Ziel sei es, Haus-, Nutz- und Wildtiere besser vor Leid und Ausbeutung zu schützen, Qualzuchten konsequent zu beenden und den illegalen Tierhandel wirksam einzudämmen. Die Bürgerschaft soll demnach in ihrer nächsten Sitzung am 12. November über den Antrag abstimmen.

Grüne: Aktuelles Gesetz schützt Tiere nicht

„Das aktuelle Tierschutzgesetz schützt Tiere nicht ausreichend vor Leid und Ausbeutung“, sagte die Sprecherin für Tierschutz der grünen Bürgerschaftsfraktion, Lisa Maria Otte. „Besonders der illegale Welpenhandel ist ein ernstes Problem. Jungtiere werden viel zu früh von ihren Müttern getrennt, ohne Impfung oder krank verkauft.“

Hinter solchen Geschäften stecke organisierte Kriminalität, die endlich wirksam eingedämmt werden müsse, so Otte. Auch Qualzuchten, etwa bei Möpsen und Französischen Bulldoggen, müssten gestoppt werden.

Ein längst überfälliger Schritt

Es brauche auf Bundesebene klare Regeln, die Qualzucht verbieten, den Handel im öffentlichen Raum begrenzen und Schlachthöfe stärker überwachen, erklärte die tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Anja Quast. „Wir haben solche Regelungen bereits in unserem Koalitionsvertrag verankert und wollen sie jetzt auch auf Bundesebene vorantreiben. Das ist ein längst überfälliger Schritt, um millionenfaches Tierleid zu beenden und das Staatsziel Tierschutz zu erfüllen“, so Quast.

Zuletzt hatte die Ampel-Regierung eine Reform des deutschen Tierschutzgesetzes vorangetrieben. Nach dem Bruch der Koalition im November 2024 kam ein erarbeiteter Gesetzentwurf im Bundestag aber nicht mehr zur Abstimmung.

Ein junger Dackel.

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