Berlin/Stuttgart – Der Schauspieler und Entertainer Harald Juhnke (1929–2005, „Barfuß oder Lackschuh“) war ein Berliner Original: nicht nur legendär trinkfest, sondern auch geschmackssicherer Lebemann. Davon zeugt seine letzte piekfeine Habe – die jetzt unter den Hammer kommt.

Auf der Bühne kultivierte der „deutsche Frank Sinatra“ seine Schnodderschnauze, im Privatleben mochte es Harald Juhnke durchaus elegant. Das Auktionshaus Eppli bei Stuttgart versteigert am 26. April das Inventar aus seiner Villa im feinen Zehlendorf: „Darunter finden sich prunkvolle Stücke im Louis-XVI-Stil“, heißt es in einer Mitteilung.

Mobiliar für Kenner: Dieser Tisch stand mal im Heim von Harald Juhnke

Mobiliar für Kenner: Dieser Tisch stand mal im Heim von Harald Juhnke

Foto: Eppli

Damit ist Innenarchitektur aus der Epoche des ausgehenden 18. Jahrhunderts gemeint, die Schlösser wie Versailles oder Fontainebleau in Frankreich prägte. Wenn Juhnke mal daheim war, lebte er wie ein echter König.

In dieser Villa lebte Harald Juhnke

In dieser Villa lebte Harald Juhnke

Foto: picture-alliance / SCHROE’WIG/Eva Schroeder-Oertwig

Sein ehemaliges Zuhause am Rand von Berlin ist zwar längst verkauft, aber die Möbel habe er in den 1980-er Jahren selbst angeschafft, heißt es. Was bisher nicht verkauft wurde, soll nun neue Besitzer finden. Alle Stücke seien außergewöhnlich gut erhalten. Die Startgebote der Auktion liegen bei 250 bis 2500 Euro.

Prunk-Kommode und Salon-Tische im Angebot

Im Katalog werden unter anderem eine Prunk-Kommode aus Rosenholz, Palisander und anderen Edelhölzern angeboten (Los 2802, Startgebot 2500 Euro), aber auch drei vergoldete Sessel (Los 2805, ab 500 Euro), ein Büro-Tisch (Los 2806, 300 Euro) und ein Bibliotheksschrank (Los 2807, Startpreis 250 Euro).

Ehemalige Sitzgelegenheiten des Entertainer-Königs (Startgebot 500 Euro)

Ehemalige Sitzgelegenheiten des Entertainer-Königs (Startgebot 500 Euro)

Foto: Eppli

Auktionator hofft auf Harald-Juhnke-Fans

Auktionshallen-Leiter René Waldrab: „Wir freuen uns in erster Linie über das Vertrauen des Einlieferers, denn das spricht für uns und unser Renommee. Dennoch hoffen wir, dass die Versteigerung nicht nur bei unserer klassischen Kundschaft, sondern auch bei Harald-Juhnke-Fans auf reges Interesse stößt. Für sie hätte der Besitz eines solchen Erinnerungsstücks zugleich einen hohen emotionalen Wert.“ Wem das Mobiliar seit seinem Tod gehörte, wollte Eppli auf BILD-Anfrage nicht verraten.

Die Prunk-Kommode im Auktionshaus

Die Prunk-Kommode im Auktionshaus

Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Vermutlich blieb es in Familienbesitz, denn es sei bisher noch nie versteigert worden.

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Möbel dieser Stilrichtung sind auf dem Markt aufgrund des Zeitgeschmacks nicht so gut verkäuflich, aber das Haus setzt auf den Promi-Effekt des berühmten Vorbesitzers.

Vorbesichtigung möglich. 26. April, ab 10 Uhr. Präsenzauktion, auch Online-Gebote