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Russischen Soldaten ist es nach Angaben aus Kiew gelungen, in die umkämpfte Stadt Pokrowsk einzudringen. Bei einem Drohnenangriff auf die Hauptstadt Kiew sind mindestens drei Menschen getötet und 29 verletzt worden.
Die wichtigsten Entwicklungen:
20:02 Uhr
Zehn Verletzte bei russischem Drohnenangriff bei Sumy
Bei einem russischen Luftangriff auf einen Kleinbus im Osten der Ukraine sind mindestens zehn Menschen verletzt worden. Das Fahrzeug sei in der Nähe der Stadt Sumy von einer Kampfdrohne getroffen worden. Bei der Explosion seien zehn Insassen, unter ihnen auch zwei Kinder, teils schwer verletzt worden, teilte der regionale Militärverwalter Oleh Hryhorow auf Telegram mit. Zwei der Verletzten befänden sich in kritischem Zustand.
Ukrainische Kampfdrohnen richteten dafür erhebliche Schäden bei Angriffen auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim an, wie der ukrainische Militärgeheimdienst HUR mitteilte. Bei den Attacken seien drei Radaranlagen sowie ein Landungsboot zerstört worden. Ein auf der HUR-Website veröffentlichtes Video, dessen Echtheit nicht überprüft werden konnte, zeigt den Anflug von Drohnen auf die genannten Ziele.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
18:49 Uhr
Selenskyj berichtet von schweren Kämpfen um Pokrowsk
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat von schweren Kämpfen um die Stadt Pokrowsk im Osten des Landes berichtet. Dabei helfe vor allem der Einsatz der ukrainischen Bukowina-Brigade in der benachbarten Stadt Myrnohrad. „Genau dort, gegenüber von Pokrowsk, haben die Russen ihre Hauptangriffstruppe konzentriert – und das ist eine beträchtliche Anzahl von Besatzungstruppen“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.
„Natürlich führt dies zu einer schwierigen Situation in Pokrowsk und allen benachbarten Gebieten“, führte Selenskyj weiter aus. „Es gibt heftige Kämpfe in der Stadt, an den Zufahrtswegen zur Stadt.“ Auch die Versorgung sei schwierig. Dennoch werde weiter gegen die Besatzer gekämpft: „Wir müssen den Russen weiterhin so viele Verluste wie möglich zufügen.“
Erst wenige Stunden zuvor hatte der ukrainische Generalstab zugegeben, dass russische Soldaten in die seit Monaten schwer umkämpfte und weitgehend zerstörte Stadt eingedrungen waren. Die etwa 200 russischen Soldaten seien zwischen den ukrainischen Verteidigungslinien durchgesickert und hätten sich in der Stadt festgesetzt.
18:24 Uhr
Kremlsprecher: Neue US-Sanktionen kein Grund für Gesprächsabbruch
Moskau sieht in den neuen US-Sanktionen gegen Russland kein Hindernis für weitere Gespräche über den Krieg in der Ukraine. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte, die Sanktionen gegen den russischen Ölsektor seien kein Grund, den Dialog abzubrechen. Das Interview mit Peskow wurde bereits am Samstag aufgezeichnet, aber erst heute im russischen Staatsfernsehen ausgestrahlt.
Darin ließ sich der Kremlsprecher auch zu dem vorerst auf Eis gelegten Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ein. Abgesagt sei es nicht, sagte Peskow. Es sei Trump gewesen, der die Zusammenkunft verschoben habe, nachdem er zunächst ein Treffen für Ende Oktober ins Gespräch gebracht habe. Ein konkreter Termin sei aber noch nicht vereinbart gewesen. „Die Präsidenten können sich nicht um des Treffens willen treffen. Sie können nicht ihre Zeit vergeuden und gehen offen damit um“, sagte Peskow. Friedensgespräche seien „ein komplexer Prozess“.
18:22 Uhr
Lawrow wirft dem Westen ein Spiel auf Zeit vor
In der Diskussion um die russische Hinhaltetaktik bei der Suche nach einer Friedenslösung für den Ukraine-Krieg hat Moskaus Außenminister Sergej Lawrow den Spieß umgedreht. Er warf Kiew und dem Westen ein Spiel auf Zeit vor. „Wenn jetzt Forderungen nach einem Waffenstillstand laut werden, wissen wir, dass sie eigentlich nur wieder Zeit gewinnen wollen“, behauptete Lawrow in einem Interview des ungarischen YouTube-Kanals Ultrahang.
Er warf den Europäern vor, mit ihrer Rhetorik über einen Waffenstillstand die Agenda dominieren zu wollen. Die Ukraine benötige nach seinen Worten einen Waffenstillstand ohne Vorbedingungen, „weil ihr die Waffen ausgehen“. Doch ändere Kiew seine Positionen „je nachdem, was gerade an den Fronten geschieht“.
Zugleich warf Lawrow den Europäern vor, die Friedensbemühungen von US-Präsident Donald Trump zu behindern. „Es ist sehr bezeichnend, dass man derzeit versucht, US-Präsident Donald Trump von der Logik abzubringen, die er selbst zuvor mehrfach zum Ausdruck gebracht hat“, sagte Lawrow. Trump habe noch vor seiner Amtseinführung 2024 gesagt, die NATO dürfe nicht in die Ereignisse in der Ukraine verwickelt werden. Die Ukraine erhält inzwischen Waffen aus amerikanische Produktion, die von den europäischen NATO-Mitgliedern gekauft und dann an Kiew übergeben werden.
17:35 Uhr
Moskau meldet Angriffe auf ukrainische Infrastruktur
Russland hat nach eigenen Angaben kritische Infrastruktur in der Ukraine attackiert. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, das Militär habe am Vortag Energieanlagen und Eisenbahninfrastruktur angegriffen, die wichtig für die ukrainischen Kriegsanstrengungen seien.
Auch andere militärische Ziele seien ins Visier genommen worden, darunter Truppensammlungspunkte und eine Drohnenfabrik.
17:18 Uhr
Russland: Verletzte nach ukrainischem Drohnenangriff
Bei ukrainischen Drohnenangriffen sollen in der russischen Region Brjansk zwei Zivilisten verwundet worden sein. Regionalgouverneur Alexander Bogomas teilte mit, sie seien mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Bogomas hatte zunächst eine verletzte Zivilistin bei einem Angriff auf ein Auto in Brjansk gemeldet.
Laut dem Verteidigungsministerium in Moskau wurden über dem Südwesten Russlands am Sonntag mindestens 26 ukrainische Drohnen abgeschossen.
16:27 Uhr
Rüstungskonzern Hensoldt will Büro in Kiew eröffnen
Der Rüstungskonzern Hensoldt will in den kommenden Wochen ein Verbindungsbüro in der Ukraine eröffnen. Das sagte Hensoldt-Chef Oliver Dörre dem Handelsblatt. Die ukrainische Verteidigungsindustrie habe sich in erstaunlich kurzer Zeit zu einem starken Treiber technologischer Innovation entwickelt: „Davon können beide Seiten profitieren.“ Das Land werde zu einem „echten Industriepartner“, so Dörre.
15:28 Uhr
Kiew: Rund 200 russische Soldaten in Pokrowsk eingedrungen
Nach monatelangen Sturmangriffen gegen ukrainische Stellungen rund um Pokrowsk am Rande des Donbass ist es russischen Soldaten nach Angaben aus Kiew gelungen, in die Stadt einzudringen. Die russischen Streitkräfte hätten mehrere kleinere Infanteriegruppen in die Stadt eingeschleust, teilte der Generalstab in Kiew auf Facebook mit.
Die rund 200 russischen Soldaten hätten sich festgesetzt und lieferten sich schwere Gefechte mit den ukrainischen Einheiten. Beide Seiten setzten dabei auch Kampfdrohnen ein. Die russische Armee versuche unterdessen, die ukrainischen Verteidigungslinien mit Kampfpanzern und Schützenpanzern zu durchbrechen.
Pokrowsk und das benachbarte Myrnohrad sind seit Monaten umkämpft und von einer Einschließung bedroht.
13:49 Uhr
Drohnen verletzen 16 Personen im russischen Belgorod
In der westrussischen Region Belgorod sind nach Behördenangaben 16 Menschen durch ukrainische Drohnenangriffe verletzt worden. Die ukrainischen Streitkräfte hätten die Ortschaft Maslowa Pristan beschossen und dort zehn Zivilisten, unter ihnen zwei Minderjährige, verletzt, schrieb Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf seinem Telegramkanal. Zwei private Wohnhäuser seien durch die Sprengsätze stark beschädigt worden.
Etwas später informierte er über sechs weitere Opfer an anderer Stelle. So sind Gladkows Angaben nach in der Gebietshauptstadt Belgorod selbst drei Verletzte zu beklagen, darunter ein Angehöriger des Militärs. In der Ortschaft Dorogoschtsch im an die Ukraine grenzenden Landkreis Graiworon traf es drei weitere Personen, darunter einen 14-Jährigen.
13:20 Uhr
Slowakei will nicht für EU-Militärhilfe an Ukraine zahlen
Die Slowakei wird sich nicht an EU-Programmen zur Finanzierung von Militärhilfe für die Ukraine beteiligen. „Ich lehne es ab, dass sich die Slowakei an Finanzprogrammen zur Unterstützung der Ukraine bei der Kriegsführung und den Militärausgaben beteiligt“, kündigt Ministerpräsident Robert Fico auf einer Pressekonferenz an. Seine Regierung hatte bereits nach ihrem Amtsantritt 2023 die staatliche Militärhilfe für die Ukraine eingestellt.
13:10 Uhr
Ukraine: 90 russische Drohnen unschädlich gemacht
Russland hat nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe in der Nacht und am Sonntag 101 Drohnen gegen die Ukraine eingesetzt. 90 davon seien abgeschossen oder anderweitig neutralisiert worden, teilte die Luftwaffe mit. An vier Orten seien insgesamt fünf Drohnentreffer verzeichnet worden, an fünf anderen Orten seien Trümmerteile von Drohnen zu Boden gestürzt.
In der Hauptstadt Kiew wurden laut den lokalen Behörden drei Menschen bei Drohnenangriffen in ihren Häusern getötet. Die Zahl der Verletzten wurde unterdessen auf 29 korrigiert, sieben davon Kinder. Unter den Todesopfern waren nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko eine 19-jährige Frau und ihre 46-jährige Mutter.
10:02 Uhr
Tusk warnt vor „ewigem Krieg“ in der Ukraine
Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk rechnet nicht mit einem dauerhaften Frieden für die Ukraine, solange Russlands Präsident Wladimir Putin an der Macht ist. Der Konflikt drohe zu einem „permanenten ewigen Krieg“ zu werden, wenn es nicht zu drastischen Veränderungen in Russland komme. „Die Hauptfrage ist jetzt, wie viele Opfer wir noch sehen werden“, sagte der Politiker in einem Interview der „Sunday Times“.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe ihm gesagt, dass sein Land bereit sei, weitere zwei bis drei Jahre zu kämpfen, er aber zugleich hoffe, dass der Krieg nicht zehn Jahre dauern werde.
09:54 Uhr
Putin: Russland bereitet Stationierung von Atomrakete vor
Russland hat nach den Worten von Präsident Wladimir Putin einen neuartigen atomgetriebenen Marschflugkörper getestet und will die Waffe nun stationieren. Die atomwaffenfähige Rakete vom Typ 9M730 Burewestnik (Sturmvogel) könne jedes Abwehrsystem umgehen, sagte Putin laut einer am Sonntag vom Kreml veröffentlichten Erklärung. Die Rakete habe bei dem Testflug 14.000 Kilometer zurückgelegt und sei etwa 15 Stunden in der Luft gewesen. Putin habe angewiesen, die Vorbereitungen für die Stationierung des Marschflugkörpers zu treffen.
07:25 Uhr
Kreml: Putin hat Kommandoposten an Front besucht
Der russische Präsident Wladimir Putin hat einem Agenturbericht zufolge einen Kommandoposten seiner Streitkräfte besucht. Dort habe er sich unter anderem von Generalstabschef Waleri Gerassimow über die Lage an der Front unterrichten lassen, meldet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
07:23 Uhr
Laut Klitschko mindestens drei Tote nach Angriffen auf Kiew
Bei russischen Angriffen in Kiew sind nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko mindestens drei Personen getötet worden. Einer vorläufigen Bilanz zufolge wurden mindestens 27 weitere Menschen bei den nächtlichen Drohnenangriffen verletzt, wie Klitschko im Onlinedienst Telegram mitteilte. Unter den Verletzten seien mindestens sechs Kinder.
Zwei mehrstöckige Wohngebäude im Nordosten der Stadt seien von herabfallenden Drohnenteilen getroffen worden, in einigen Wohnungen sei Feuer ausgebrochen. Der Chef der Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt warnte am frühen Sonntagmorgen vor „mehreren“ angreifenden russischen Drohnen und rief die Menschen dazu auf, in den Schutzräumen zu verbleiben.
In der Nacht zuvor war Kiew laut Klitschko mit ballistischen Raketen angegriffen worden, mindestens zwei Menschen wurden getötet. Auch in der ostukrainischen Region Dnipropetrowsk seien durch russische Drohnen- und Raketenangriffe in der Nacht zum Samstag mindestens zwei Menschen getötet worden.
05:56 Uhr
Russland meldet Abschuss von 82 ukrainischen Drohnen
Die russische Flugabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau über Nacht 82 ukrainische Drohnen abgeschossen. Die Angaben lassen sich allerdings derzeit nicht unabhängig überprüfen.
04:50 Uhr
Russland: Flugabwehr schießt Drohne im Anflug auf Moskau ab
Die russische Flugabwehr hat nach Angaben des Moskauer Bürgermeisters eine Drohne im Anflug auf die Hauptstadt abgeschossen. Das teilte Sergej Sobjanin über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.
04:01 Uhr
Mindestens 26 Verletzte bei Drohnenangriff auf Kiew gemeldet
Nach ukrainischen Angaben sind in der Nacht bei einem russischen Drohnenangriff auf die Hauptstadt Kiew mindestens 26 Menschen verletzt worden, darunter sechs Kinder. Die ukrainische Flugabwehr sei im Einsatz gewesen, teilte die Militärverwaltung von Kiew bei Telegram mit. Herabfallende Trümmerteile abgeschossener Drohnen hätten in mehreren Stadtbezirken Wohnhäuser beschädigt. Auch Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete bei Telegram über die Angriffe.
Bereits in der vorherigen Nacht war die Ukraine angegriffen worden, darunter auch Kiew. Dabei wurden nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens vier Menschen getötet und etwa 20 weitere verletzt.
Bei einem russischen Angriff auf Kiew wurden mindestens 26 Menschen verletzt.
03:52 Uhr
Trump: Treffe Putin erst, wenn Deal sicher ist
US-Präsident Donald Trump will Kremlchef Wladimir Putin nach eigenen Angaben erst treffen, wenn er sich einer Einigung mit Blick auf den Krieg gegen die Ukraine sicher sein kann. Auf die Frage, was Russland tun müsse, damit Trump ein neues Treffen mit Putin ansetze, antwortete der US-Präsident an Bord der Regierungsmaschine Air Force One vor Journalisten: „Ich werde wissen müssen, dass wir einen Deal erzielen werden. Ich werde meine Zeit nicht verschwenden.“
Der US-Präsident hatte vor wenigen Tagen einem zuvor in Aussicht gestellten, baldigen Treffen mit Putin eine Absage erteilt – und es auf unbestimmte Zeit verschoben. Außerdem verhängte seine Regierung erstmals in Trumps zweiter Amtszeit neue Sanktionen gegen Russland. Zur Begründung verwies sie ausdrücklich auf Putins mangelnden Willen, den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden.