„Krone“: Herr Weber, der deutsche Kanzler Friedrich Merz und Österreichs Regierungschef Christian Stocker fordern eine „Wirtschaftswende für Europa“. Weniger Bürokratie, einfachere Entscheidungsstrukturen – ist das auch in Ihrem Sinn?
Manfred Weber: Ja, der Weckruf kommt zum richtigen Zeitpunkt. Wir Europäer spüren, dass wir in der Defensive sind. Deswegen volle Unterstützung für die Initiative von Merz und Stocker. Europa muss jetzt an drei Punkten ansetzen: Erstens bei der Bürokratie – das ist das, was die Unternehmen am meisten nervt. Zweitens beim Binnenmarkt – Österreich hat in der Mittellage stark davon profitiert, dass die Grenzen offen sind. Und drittens beim fairen Welthandel. Nur wenn wir offen bleiben, können wir unseren Wohlstand und unsere Arbeitsplätze sichern. Wettbewerbsfähigkeit ist das Top-Thema unserer Zeit, insbesondere angesichts der 15-prozentigen Zölle der USA.