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US-Finanzminister erwartet offenbar Einigung mit China

Von t-online, FIN, jaf, tos, jse, pri, das, cc, mk, fho, aj

Aktualisiert am 22.04.2025 – 20:38 UhrLesedauer: 52 Min.

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Finanzminister Scott Bessent und Präsident Donald Trump: Die USA haben sich im Zollstreit mit China angelegt. (Quelle: IMAGO/Chris Kleponis/imago)

Finden die USA und China einen Kompromiss im Handelsstreit? Das Schweizer Unternehmen Roche will Milliarden in den USA investieren. Alle Entwicklungen hier.

US-Finanzminister Scott Bessent hat Medienberichten zufolge eine baldige Deeskalation im Zollstreit mit China in Aussicht gestellt. Bessent habe Investoren bei einem Treffen hinter verschlossenen Türen gesagt, dass die Zölle auf dem derzeitigen Niveau nicht haltbar seien, berichtete unter anderem der US-Sender CNBC unter Berufung auf einen Teilnehmer. Demnach soll Bessent mit Blick auf China auch gesagt haben, dass es nicht das Ziel von US-Präsident Donald Trump sei, sich abzuschotten.

Bessent habe betont, dass die Verhandlungen noch nicht begonnen hätten, eine Einigung aber möglich sei, so der Finanznachrichtendienst Bloomberg über das Treffen in der US-Hauptstadt Washington.

Trump hatte den Handelskonflikt Anfang des Monats durch die Erhebung von Zöllen gegen zahlreiche Länder eskalieren lassen. Zwischenzeitlich ordnete er eine 90-tägige Pause der Aufschläge an. Lediglich gegen China gelten weiterhin Sonderzölle von bis zu 145 Prozent. Peking wehrte sich und erhob 125 Prozent Zölle auf Waren aus den USA.

Vertreter der US-Effizienzbehörde Doge dürfen offenbar auf eine sensible Datensammlung des Justizministeriums zugreifen, die Informationen über Millionen von legalen und illegalen Einwanderern in den USA enthält. Das berichtet die „Washington Post“. Kritiker warnen vor Risiken für US-Einwanderer. Mehr dazu lesen Sie hier.

In Mexiko hat die Regierung nach Angaben von Präsidentin Claudia Sheinbaum mehrere Sender aufgefordert, einen als diskriminierend angesehenen Werbespot der US-Regierung zurückzuziehen. Sheinbaum verlas das von ihrer Regierung an private TV-Sender verschickte Schreiben am Montag bei ihrer morgendlichen Pressekonferenz. Lesen Sie hier mehr dazu.

Angesichts der Unsicherheit über künftige US-Importzölle hat der Schweizer Pharmakonzern Roche eine Investition von 50 Milliarden Dollar (43,5 Milliarden Euro) in den USA angekündigt. Damit wolle Roche seine Produktionskapazitäten in den USA verstärken, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Vereinigten Staaten sind der wichtigste Markt für Roche, dem Weltmarktführer bei Krebsmedikamenten.

Roche folgt mit der Ankündigung seinem Konkurrenten Novartis: Erst vor wenigen Tagen hatte Novartis Investitionen von 23 Milliarden Dollar binnen fünf Jahren in den USA angekündigt. Die Pharmabranche ist bislang von den hohen Importzöllen ausgenommen, die US-Präsident Donald Trump seit seinem Amtsantritt verhängt hat. Das Handelsministerium leitete in der vergangenen Woche aber eine Untersuchung ein, die zu Importaufschlägen in dem Bereich führen könnte. Begründet wird dies mit der „nationalen Sicherheit“ der USA.

Roche will vor allem bestehende Werke in den Bundesstaaten Kentucky, Indiana, New Jersey, Oregon und Kalifornien erweitern. Investiert werde zudem in Diagnostikprodukte, das sind etwa Krebs- oder Diabetes-Tests. Das Unternehmen rechnet mit insgesamt rund 12.000 neuen Jobs, wie es am Dienstag mitteilte. Roche erwarte, dass es nach Umsetzung der Investitionen mehr Medikamente aus den USA exportiert als dorthin importiert. Die Pharmasparte von Roche macht mehr als die Hälfte ihres Umsatzes in den USA. 2024 waren es 24,8 Milliarden Schweizer Franken (26,5 Milliarden Euro). Mit Diagnostikprodukten machte Roche im vergangenen Jahr 4,3 Milliarden Schweizer Franken Umsatz in Nordamerika, das war fast ein Drittel.

Die fortgesetzten politischen Kapriolen der US-Regierung haben auch die europäischen Börsen gebremst. Eine verbale Attacke des US-Präsidenten Donald Trump auf Jerome Powell, den Chef der Notenbank Fed, hatte am Ostermontag für große Kursverluste an den New Yorker Börsen gesorgt.