Magdeburgs Felix Claar (l.) im Zweikampf mit Hannovers Lukas Stutzke

AUDIO: Recken-Spieler Marius Steinhauser: „Punkt wäre verdient gewesen“ (2 Min)

Stand: 26.10.2025 20:35 Uhr

Die TSV Hannover-Burgdorf hat dem SC Magdeburg in der Handball-Bundesliga einen großen Kampf geliefert und den Favoriten an den Rand einer Niederlage getrieben. Am Ende mussten sich die Recken am Sonntag aber mit 22:24 (8:8) geschlagen geben.

von Bettina Lenner

Der SCM, der sein neuntes Pflichtspiel in Folge gewann, zog damit in der Tabelle wieder am THW Kiel vorbei auf Platz zwei. Spitzenreiter bleibt die SG Flensburg-Handewitt nach ihrem Sieg gegen Erlangen. Magdeburg hat aber ein Spiel weniger absolviert. Hannover-Burgdorf bleibt Tabellen-13.

Ein Handball liegt im Tornetz.

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Vier Minuten vergehen bis zum ersten Tor

Die vorangegangenen drei Heimspiele hatten die Niedersachsen gegen den SCM gewonnen – und wollten die Serie natürlich fortsetzen. Ein denkbar schwieriges Unterfangen, denn während Magdeburg von Sieg zu Sieg eilt, ringen die in der vergangenen Saison so starken Recken in dieser Spielzeit um Konstanz.

Doch vor allem in der ersten Hälfte rieben sich nicht nur die erfolgsverwöhnten Magdeburger verwundert die Augen. Denn es entwickelte sich eine denkwürdige Partie. Ein kampfbetontes Spiel und ein Abwehrfeuerwerk auf beiden Seiten. Knapp vier Minuten waren bereits vergangen, als endlich das erste Tor fiel. Hannovers Lukas Stutzke traf zum 1:0.

Tore Hannover-Burgdorf: Pedersen 8/4, Steinhauser 4, Solstad 3, Uscins 3, Edvardsson 2, Fischer 1, Stutzke 1
Tore Magdeburg: Claar 4, D. Pettersson 4, Saugstrup Jensen 4, Mertens 3, Barthold 2/2, G. T. Kristjansson 2, Lagergren 2, O. I. Magnusson 2/1, Ph. Weber 1/1
Zuschauer: 9900
Strafminuten: 12 / 8

Simon Gade pariert glänzend

Auf Seiten der Gastgeber stach vor allem Simon Gade heraus: Neun Paraden gelangen dem Recken-Keeper allein in der ersten Hälfte, nach sieben Minuten hatte er schon fünf verbucht und darunter zweimal gegen SCM-Siebenmeterkönig Omar Ingi Magnusson gehalten. Die ausverkaufte Halle tobte.

Hannovers Simon Gade jubelt

Simon Gade zeigte eine Parade nach der anderen.

All das hinterließ sichtbar Eindruck bei den Gästen. In der 14. Minute parierte Gade den dritten Siebenmeter und hielt damit zunächst die 4:3-Führung seiner Farben fest.

Die Begegnung blieb auch danach torarm, aber weiter heftig umkämpft. Starke Defensivreihen hüben wie drüben, aber auch vergebene Chancen auf beiden Seiten: 8:8 zur Pause – alles offen.

Recken schon mit fünf Toren hinten

Nach dem Seitenwechsel rächte sich zusehends, dass die Mannschaft von Trainer Christian Prokop Magdeburgs Abwehrriegel einfach nicht knacken konnte und sich zudem mehrfach Zeitstrafen einhandelte. Den Gästen dagegen gingen die Dinge nun deutlich leichter von der Hand als zuvor. In der 37. Minute führte der Champions-League-Sieger mit 11:9 – die erste Zwei-Tore-Führung des Spiels. Magnusson versenkte kurz darauf nun doch einen Siebenmeter zum 12:9.

Die Hausherren gaben sich nicht geschlagen, doch die Magdeburger Maschine lief nun. Beim 20:15 (48.) warf der Vizemeister ein vermeintlich vorentscheidendes Fünf-Tore-Polster heraus. Ein Faktor war nun auch Sergey Hernandez, der das Torhüterduell in der zweiten Hälfte für sich entschied. Doch die Niedersachsen blieben dran, verkürzten noch einmal auf 19:20 (51.) und SCM-Coach Bennet Wiegert mahnte in einer Auszeit zur Ruhe.

Uscins markiert den Ausgleich, doch Magdeburg gewinnt

Erst einmal vergebens, denn der nach seiner Armverletzung zurückgekehrte Renars Uscins markierte den Ausgleich (20:20/54.). Hannovers Hoffnung lebte – aber nur kurz. Rund eineinhalb Minuten vor Schluss hatte Magdeburg beim 24:21 mit drei Treffern die Nase vorn und die Begegnung endgültig für sich entschieden. Stutzkes Tor zum 22:24 war nur noch kosmetischer Natur – die Ergebniskrise der Recken hält an.

„Wir haben einen Riesenfight geliefert und sind jetzt gerade alle leer, weil wir alles investiert haben. Wir hätten mindestens einen Punkt verdient, es war ein ausgeglichenes Spiel bis zum Schluss“, resümierte der enttäuschte Recke Marius Steinhauser.