Amiri jubelt vor der Cannstatter Kurve – zum Unmut der Ultras und vieler VfB-Fans im Stadion. Foto: IMAGO/DeFodi Images
Per Strafstoß brachte Nadiem Amiri Mainz 05 gegen Stuttgart in Führung. Für den Geschmack der meisten Zuschauer in der MHP-Arena jubelte er dann etwas zu exzessiv.
Der VfB Stuttgart hat gegen Mainz 05 den nächsten Sieg in der Fußball-Bundesliga eingefahren. Nach sehenswerten Toren von Chris Führich in der Nachspielzeit der ersten Hälfe und Deniz Undav hieß es am Ende 2:1 für die Schwaben.
Die zwischenzeitliche Führung hatte in der 41. Minute der Mainzer Nationalspieler Nadiem Amiri vom Punkt erzielt. Ein Handspiel von Chema Andres wertete Schiedsrichter Felix Zwayer als regelwidrig – und entschied auf Strafstoß. Amiri trat an und verwandelte sicher; dass er anschließend in Richtung Cannstatter Kurve lief, eine Geste mit der Hand machte und exzessiv jubelte, brachte ihm gellende Pfiffe ein.
Nadiem Amiri entschuldigt sich auf Instagram bei VfB-Fans
Nach der Partie entschuldigte sich der zentrale Mittelfeldspieler, der gegen Stuttgart seinen dritten Saisontreffer erzielte, für sein Verhalten. „Nach meinem Tor habe ich vor eurer Kurve gejubelt“, schrieb Amir an die VfB-Fans. „Das war in dieser Situation nicht richtig. Für dieses Verhalten möchte ich mich bei euch entschuldigen.“
Vermutlich hätten die Fans den Jubel als nicht ganz so unangebracht empfunden, wenn das Sonntagabendspiel in der ersten Hälfte nicht über weite Strecken einem Geisterspiel geglichen hätte. Nach einem Notarzteinsatz im Gästeblock hatten auch die VfB-Ultras den Support eingestellt. Das quittierte auch Amiri: „Ihr habt Klasse bewiesen und beim medizinischen Notfall in unserem Block mit großem Feingefühl reagiert. Dafür habe ich größten Respekt“, schrieb er. „Mir war das Ausmaß der Situation in diesem Moment nicht bewusst, mein Jubel in eure Richtung war nicht angebracht.“
Vor allem wünsche er „der betroffenen Person alles Gute und eine schnelle Genesung. Meine Gedanken sind bei dir!“, endet das Posting des 29-Jährigen, der maßgeblich am Mainzer Aufschwung in der vergangenen Saison beteiligt war.
Ruhig bleiben: So konnte man die Geste Amiris in Richtung Stuttgart-Fans deuten. Foto: IMAGO/STEINSIEK.CH
Übrigens war die Aktion auch dem eingewechselten Tiago Tomas nicht verborgen geblieben. Als Amiris letzte Aktion, die gleichzeitig auch die letzte des Spiels war missglückte – sein Schuss ging weit über den Kasten von VfB-Torhüter Alexander Nübel – baute sich der Stuttgarter Stürmer vor Amiri auf und schrie ihm ins Gesicht. Eine unnötige Aktion, für die der eingewechselte Tomas zurecht die Gelbe Karte sah. Amiri quittierte es mit einem Tätschler für Tomas, der ebenfalls Gelb nach sich zog. Vielleicht war ihm sein Fehlverhalten nach dem verwandelten Elfmeter da schon klar.
Der Ton für das Duell im DFB-Pokal an diesem Mittwoch (18 Uhr) in Mainz jedenfalls ist gesetzt.