Nach dem Großen Preis von Mexiko in der Formel 1 blickt RTL-Reporter Felix Görner in seiner sport.de-Kolumne auf ein brisantes Thema: die Horror-Bilanz von Lewis Hamilton bei Ferrari.

Ich möchte mich heute dem teuersten Missverständnis der Formel 1 widmen, dem 50-Millionen-Dollar-Missverständnis mit Lewis Hamilton bei Ferrari.

Nach 20 Rennen darf ich eine erste Bilanz ziehen und sage: Es ist eine einzige Enttäuschung, was der siebenmalige Weltmeister dort abliefert.

Hamiltons Leistungen im Ferrari lassen zwei Deutsche wie Riesen erscheinen.

Zum einen natürlich Michael Schumacher, der in seinem ersten Jahr in einer roten Möhre damals schon Siege einfuhr. Seine Historie bei der Scuderia zeigt: Man kann es bei Ferrari schaffen. Aber momentan schafft Ferrari eher Hamilton.

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Der andere ist Sebastian Vettel. Er hat bessere Leistungen bei Ferrari erzielt und zwar keinen WM-Titel, aber immerhin Siege geholt.

Formel 1: Nur ein „Sprintchen“-Sieg für Lewis Hamilton

Hamilton hat bislang einen „Sprintchen“-Sieg vorzuweisen und ansonsten nichts, außer einem blassen sechsten Platz in der Fahrerwertung der Formel 1 – hinter seinem Teamkollegen Charles Leclerc.

Schumacher war direkt die Nummer eins bei Ferrari, auch Vettel hat sich anfangs durchgesetzt. Hamilton dagegen fährt krachend langsam hinter Leclerc her.

Es fehlt eine Menge, um zu sagen, der siebenmalige Formel-1-Champion ist bei Ferrari sein Geld wert.

Aus der Ferrari-Führungsriege werden WM-Titel gefordert. Das ist die Messlatte für Teamchef Frédéric Vasseur sowie die beiden Fahrer, vor allem Hamilton. Von ihm erwartet man das absolute Maximum, auch um ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis zu haben.

Aktuell ist da mehr Preis als Leistung, was viele Ferraristi stört.

Formel-1-Riese Ferrari auf Normalmaß zurückgeschrumpft

Es ist wieder eine graue Saison, in der man keinen der beiden WM-Titel holt – und das, obwohl die in Hamilton gesetzten Hoffnungen riesig waren. Der Start der Liaison war Drama und Getöse, jetzt ist alles auf Normalmaß zurückgeschrumpft.

Das Auto ist teilweise sogar konkurrenzfähig. Aber Siege holt trotzdem niemand damit. Ferrari ist wieder eine große Enttäuschung.

Felix Görner ist seit vielen Jahren RTL-Reporter in der Formel 1

Felix Görner ist seit vielen Jahren RTL-Reporter in der Formel 1

Der letzte Weltmeistertitel datiert von 2007 und liegt damit so weit zurück, dass sich viele junge Formel-1-Fans gar nicht mehr daran erinnern können.

Hamilton wird 2026 noch einmal einen Anlauf nehmen bei Ferrari. Es wird Zeit, dass er in die Puschen kommt.