„Sing meinen Song“
„Ihr macht mich alle total fertig!“
Von Kai Butterweck
22.04.2025, 22:14 Uhr
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Rapper Finch wagt das Gesangsexperiment, Mieze Katz geht ganz tief in sich und Johannes Oerding lässt die Party-Puppen tanzen: Für Sympathieträger Aki Bosse legen sich die „Tauschkonzert“-Kollegen mächtig ins Zeug.
Kurz vor Beginn der zwölften „Sing meinen Song“-Staffel steht Johannes Oerding mit stolzgeschwellter Brust vor der Kamera. Bei der Vorstellung der neuen Kandidaten huscht nicht nur dem Format-Host ein glückliches Lächeln übers Gesicht. Auch daheim auf der Couch reibt man sich in freudiger Erwartung die Hände. Wiederholungstäter, Neulinge und Genre-Legenden haben sich angesagt, um im südafrikanischen Grootbos eine nun schon elfjährige Tradition der besonderen Art weiterzuführen.
Aki Bosse fällt allen dankend in die Arme – auch dem sichtlich erfreuten Michael Patrick Kelly.
(Foto: RTL / Markus Hertrich)
Techno-Rapper Finch, Songwriterin Madeline Juno, ClockClock-Sänger Boki, Format-Rückkehrer Michael Patrick Kelly, MiA-Frontfrau Mieze Katz, die Fantastischen Vier als Star-Gäste und Live-Wirbelwind Aki Bosse: Wieder einmal servieren die Format-Verantwortlichen das komplette Chartspop-Genre-Spektrum auf dem Silbertablett. „Hier kommt eine wilde Mischung zusammen!“, ist sich Aki Bosse sicher, dem die Opening-Ehre zuteil wird. Kollegin Madeline Juno kann es kaum erwarten: „Die Songs von Bosse sind wie gute Freunde“, verrät die junge Sängerin mit der verschüchterten Attitüde.
Mieze vergießt ein par Trauertränen
Boki ist der erste in der Runde, der sich mit einem Bosse-Song im Gepäck auf die Bühne stellt. Der Abend startet mit geschmeidigem Deutschpop und berührenden Flüchtlingserinnerungen aus dem Hause Kalajdzic. Musikalisch bleibt es auch in der Folge eher handzahm. Rapper Finch „singt“ zum ersten Mal in der Öffentlichkeit – die Liebe zur Heimat macht’s möglich („Frankfurt Oder“). Mieze versendet tränenreiche Grüße an ihren verstorbenen Papa („Vater“). Madeline Juno bringt ein waberndes Dankeschön für die besten Freunde an den Start („Dein Hurra“). Und Michael Patrick Kelly markiert ein dickes Ausrufezeichen im Kampf gegen Depressionen und chronische Krankheiten („Yipi“).
Der erste Abend vergeht wie im Rausch. Die Band ist tight wie ein Uhrwerk. Die Grillen zirpen im Takt. Und zwischen Kopfnicknummern und emotionalen Balladen fließen auch schon mal ein par Tränchen. Aki Bosse kann sein Glück kaum fassen. Der nahbare Sänger mit dem Sozialarbeiter-Gesicht, der mit fünf sein erstes Schlagzeug geschenkt bekam, mit dreizehn seinen ersten Song schrieb und sich mit sechzehn Jahren allein auf den Weg nach Berlin machte, ist hin und weg von soviel Hingabe und Liebe: „Ihr macht mich alle total fertig!“, jubelt der gebürtige Braunschweiger.
Alle sind beseelt und happy
Das obligatorische Gruppenkuscheln darf natürlich nicht fehlen.
(Foto: RTL / Markus Hertrich)
Host Johannes setzt zum Finale noch einen drauf: „Es gibt niemanden, der Bosse nicht mag!“, schwärmt der passionierte Hutträger. Sekunden später steht auch er auf der Bühne und verneigt sich im Partymodus („Vier Leben“) vor dem Schaffen eines Künstlers, der die Musik, das Musizieren und das große Miteinander auf Tour zelebriert und feiert wie kaum ein Zweiter.
Zum Abpfiff gibt’s noch die obligatorische Gruppenumarmung. Alle sind beseelt und happy. Mieze bekommt die Protea des Abends in die Hand gedrückt. Das geht auch völlig in Ordnung. So kann’s gerne weitergehen im schönen Grootbos. Nächste Woche darf sich Michale Patrick Kelly auf der Couch zurücklehnen und genießen. Da sind wir doch gerne wieder mit dabei.
Und wer den fulminanten Auftakt der neuen „Sing meinen Song“-Staffel verpasst hat: Auf RTL+ steht die Folge zum Streamen bereit.