Paul Biya

Stand: 27.10.2025 13:58 Uhr

Er ist mit 92 Jahren der älteste amtierende Staatschef der Welt, nun ist Paul Biya laut Wahlbehörde in seinem Amt als Präsident von Kamerun bestätigt worden. Die Opposition sieht sich als Sieger.

Am Ende seiner neuen Amtszeit wäre er fast 100 Jahre alt: Der älteste amtierende Staatschef der Welt, Paul Biya, ist zum Sieger der Präsidentschaftswahl in Kamerun erklärt worden. Der 92-Jährige habe knapp 54 Prozent der Stimmen erhalten, der Oppositionskandidat Issa Tchiroma Bakary habe nur 35 Prozent bekommen, teilte der zuständige Verfassungsrat Kameruns mit.

Biya regiert das Land seit 1982 als Präsident, davor war er bereits jahrelang Regierungschef. Die Opposition hatte die Wahlen als unregelmäßig kritisiert. Oppositionskandidat Tchiroma beanspruchte den Sieg für sich.

Tote bei Unruhen nach Verkündung des Wahlsiegs

Am Vorabend der Verkündung des Wahlergebnisses gab es in mehreren Städten Kameruns Proteste von Tchiromas Anhängern. In der Hafenstadt Douala kamen dabei nach Behördenangaben vier Menschen ums Leben. Dutzende wurden bei Protesten festgenommen. Mehrere andere der insgesamt elf Oppositionskandidaten legten beim Verfassungsrat Einsprüche wegen Unregelmäßigkeiten ein, die allesamt abgewiesen wurden.

Einst deutsche Kolonie

Das Land war einst deutsches Kolonialgebiet, das nach dem Ersten Weltkrieg zwischen Frankreich und Großbritannien aufgeteilt wurde. In einem Konflikt zwischen der französischsprachigen Mehrheit und Separatisten in den englischsprachigen Regionen des Landes sind seit 2017 mindestens 6.500 Menschen getötet und Hunderttausende vertrieben worden. Zudem gibt es im Norden Angriffe islamistischer Terroristen.

Opposition, Meinungs- und Pressefreiheit sind in Kamerun stark eingeschränkt. Zu den Problemen des Landes mit seinen 30 Millionen Einwohnern gehören Verschuldung, Korruption, eine zerfallende Infrastruktur sowie Jugendarbeitslosigkeit. Schätzungen zufolge leben rund 40 Prozent der Einwohner in Armut.