Neuhardenberg/Neutrebbin – 130.000 Enten und Hühner mussten in Brandenburg wegen der Vogelgrippe getötet werden. Eine Tragödie für die Tiere und die Landwirte. Und gleichzeitig eine stark belastende und aufwendige Arbeit für Mitarbeiter von Spezialfirmen für Tiertötung.

Fotos aus Neuhardenberg (Brandenburg) zeigen die dramatischen Szenen: Gaskartuschen mit der Aufschrift „Argon Kohlendioxid“ stehen bereit, weiße Enten werden in Gitterboxen zu ihrem sicheren Tod transportiert, die Kadaver anschließend in Container geladen. Die grassierende Vogelgrippe macht nötig, was dann geschieht.

In Gitterboxen werden die Enten zu ihrem sicheren Tod transportiert

Die toten Enten in den Gitterboxen

Foto: Christian Mang/REUTERS

Tiere wegen Vogelgrippe eingeschläfert

BILD fragt beim Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, nach. Sprecherin Elke Reinking erklärt: „Die Tiere werden eingeschläfert. Das passiert entweder in Containern oder im Stall, wenn man ihn entsprechend dichtmachen kann. Es wird Gas eingeleitet und das führt dazu, dass die Tiere einschlafen und nicht wieder aufwachen.“

Auf den Gaskartuschen steht „Argon Kohlendioxid“

Auf den Gaskartuschen steht „Argon Kohlendioxid“

Foto: Frank Hammerschmidt/dpa

Anschließend werden die Tiere in Containern auf einen Lkw verladen. Reinking: „Der muss gut verschlossen sein, damit das Virus auf dem Weg in die Tierkörperbeseitigungsanlage nicht aus dem Lkw kommen kann und so noch weiter verbreitet wird.“

Kohlendioxid betäubt die Vögel

Wolfgang Schleicher, Geschäftsführer Deutsche Geflügelwirtschaft, beschreibt das Vorgehen so: „Zu Beginn der Einleitung ist die CO₂-Konzentration niedrig. Diese Phase dient der Betäubung der Tiere (es handelt sich um das Wirkprinzip einer chemischen Narkose). Mit weiter ansteigender CO₂-Einleitung steigt die Konzentration im Stall an. Die Tiere werden im betäubten Zustand dieser erhöhten Konzentration ausgesetzt und durch die höhere CO₂-Konzentration getötet.“

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In der sogenannten Tierkörperbeseitigungsanlage würden die Körper in der Regel verbrannt. „In der Fachsprache nennt man das ,unschädlich beseitigen‘. Also so, dass nichts in die Lebensmittelkette gelangt und es kein Infektionsrisiko gibt“, so die Expertin.

All das klingt schrecklich und sieht auch so aus. Doch für die Tiere ist es in dieser Situation noch die beste Lösung. Reinking: „An der Vogelgrippe würden die Tiere qualvoll verenden. Das wäre viel schlimmer als der Tod auf diese Weise.“