Zum einen, weil Inhaber von Visa-Karten in Phase 1 bevorzugt worden waren. Außerdem, weil es keine festen Preise mehr gibt. Diese werden nämlich dynamisch an die Nachfrage angepasst. „Überhöhte Preise, exklusive Vertriebssysteme und die systematische Bevorzugung zahlungskräftiger Kundschaft führen zu sozialer Ausgrenzung und verdrängen aktive Fankultur aus den Stadien“, kritisierte Jost Peter vom Bündnis „Unsere Kurve“.
Ein dritter, großer Kritikpunkt ist, dass die Fifa auf der Wiederverkaufsplattform ordentlich mitkassiert. Weiterverkäufer und Käufer müssen jeweils 15 Prozent an den Weltverband abgeben. Von einem Zweitmarktpreis von 200 US-Dollar würde der Verkäufer also nur 170 US-Dollar erhalten, der Käufer jedoch mit der zusätzlichen 15-prozentigen Kaufgebühr 230 US-Dollar bezahlen. Die Fifa würde so an dem Ticket noch einmal 60 US-Dollar verdienen.
Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur erklärte ein Fifa-Sprecher, dass das gewählte Preismodell im Allgemeinen die bestehende und sich entwickelnde Marktpraxis der Mitveranstalter für große Unterhaltungs- und Sportveranstaltungen widerspiegele. Die Wiederverkaufsgebühren entsprächen den Branchentrends in verschiedenen Sport- und Unterhaltungsbereichen.
In den USA und Kanada ist diese Praxis üblich. Nur in Mexiko dürfen aufgrund der nationalen Gesetzlage die Zweitmarktpreise den eigentlichen Ticketpreis nicht übersteigen.
Deutsche Staatsangehörige, die aus touristischen Zwecken in die Gastgeberländer einreisen, brauchen kein Visum. Für den Trip nach Kanada oder die USA muss vorab allerdings eine elektronische Reisegenehmigung beantragt werden. Für den Aufenthalt in Kanada kostet das sogenannte eTA sieben kanadische Dollar pro Person. Die ESTA-Gebühr für die USA-Reise beträgt 40 US-Dollar pro Person.