Hannover – In der Stadtbild-Debatte, die Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) ausgelöst hatte, gibt es inzwischen erste Vorschläge für Verbesserungen. In Hannover hat die SPD am Montag ein 7-Punkte-Papier für mehr Sicherheit und Ordnung in der City und den Stadtteilen vorgestellt.

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„Wir haben ein wachsendes Unbehagen im öffentlichen Raum“, sagt SPD-OB-Kandidat und Ordnungsdezernent Axel von der Ohe (48). „Es gibt Frauen, die sich abends nicht mehr trauen, durch die Innenstadt zu schlendern.“

Kanzler Merz hatte Probleme im Stadtbild in direkten Zusammenhang mit illegaler Migration und Abschiebungen gebracht. Diese Fokussierung auf das Thema Zuwanderung will die SPD vermeiden. Trotzdem sagt von der Ohe: „Wir sehen, dass Integration nicht überall geglückt ist.“ Die Integrationsstrategie der Stadt müsse deshalb überprüft und gegebenenfalls verbessert werden – nicht nur mit Blick auf die Innenstadt, sondern auch auf Stadtteile wie Sahlkamp, Roderbruch, Mühlenberg, Hainholz und Kronsberg.

Hannovers Ordnungsdezernent und Stadtkämmerer Axel von der Ohe (48) tritt im September 2026 für die SPD als OB-Kandidat an

Hannovers Ordnungsdezernent und Stadtkämmerer Axel von der Ohe (48) tritt im September 2026 für die SPD als OB-Kandidat an

Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Auch diese Punkte nimmt die SPD in den Blick:

Sicherheit: Die gemeinsamen Streifen von Polizei und Ordnungsdienst sollen fortgesetzt, Videoüberwachung an Brennpunkten ausgebaut und Kontrollen in Waffenverbotszonen konsequent umgesetzt werden. Mit dem Projekt „50 helle Orte“ sollen dunkle Ecken besser beleuchtet werden, damit Angsträume verschwinden.

Sauberkeit: „Stadt-Sauberkeit ist mehr als der kleine Bruder von Sicherheit“, betont von der Ohe. Wer Müll auf die Straße wirft, soll mit höheren Bußgeldern bestraft werden. An stark frequentierten Tagen sollen Mülleimer in der City auch nachmittags geleert werden. Das koste jeweils bis zu 4000 Euro und sei täglich nicht zu finanzieren.

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Leerstand: Das City-Management soll leer stehende Geschäfte beleben. Um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, sollen auch Problem-Immobilien angekauft werden.

Sozialarbeit: Mit Streetworkern, Beratungsstellen, Dusch- und Kältebussen und dem Diakonie-Haus in Bahnhofsnähe soll Obdachlosen und Drogensüchtigen geholfen werden. Problem-Plätze (u. a. Raschplatz, Andreas-Hermes-Platz, Steintor) sollen durch Sportangebote und Events belebt werden.

Hannovers SPD-Chef Adis Ahmetovic (32) verweist auf den Weißekreuzplatz. Dort konnte die Aufenthaltsqualität nach der Umgestaltung deutlich erhöht werden.