Stand: 27.10.2025 18:33 Uhr

Zwei Tage nach dem tödlichen Unfall bei Braunschweig hat die Polizei neue Erkenntnisse veröffentlicht. Demnach war der Fahrer mit einem unterschlagenen Mietwagen unterwegs.

Wie die Polizei am Montag mitteilte, handelte es sich bei dem verunglückten Auto um einen unterschlagenen Mietwagen mit Münchener Kennzeichen. Nach einer ersten Rekonstruktion gehen die Ermittler davon aus, dass der Fahrer deutlich zu schnell war – bevor der Wagen in den Mittellandkanal stürzte und alle drei Insassen starben. Am Steuer soll ein 34-jähriger serbischer Staatsbürger gesessen haben, wie ein Polizeisprecher ebenfalls am Montag mitteilte. Bei den anderen beiden Verstorbenen handelt es sich laut Polizei um Männer im Alter von 25 und 31 Jahren aus Kroatien. Zuvor hatte es geheißen, dass alle Todesopfer aus Kroatien kommen.

Fahrer flüchtete vor Polizei

Am Sonntag hatte die Polizei erste Details zum Unfallhergang bekanntgegeben. Demnach hatte die Polizei eigenen Angaben zufolge am Samstag gegen 13 Uhr auf der A2 ein Fahrzeug kontrollieren wollen, da es aufgrund seines Kennzeichens aufgefallen war. Dafür habe sich der Streifenwagen vor das Auto gesetzt und entsprechende Signale gegeben, teilte die Polizei auf Anfrage von NDR Niedersachsen mit. Anstatt anzuhalten, raste der Wagen mit hoher Geschwindigkeit davon. Das Auto geriet schnell außer Sicht. Rund zehn Minuten später gingen bei der Polizei die ersten Notrufe wegen des schweren Unfalls auf der B4 ein.

Zwei Menschen aus Hamburg schwer verletzt

Ein Kran hebt ein Auto aus dem Mittellandkanal.

Die Bergung des untergegangenen Autos dauerte bis in die Nacht.

Nach dem Übergang von der A391 auf die B4 soll das Unfallfahrzeug laut Polizei auf der einspurigen Fahrbahn mehrere Autos rechts überholt und dabei touchiert haben. Anschließend prallte es demnach gegen eine Leitplanke, geriet in den Gegenverkehr und stieß frontal mit einem anderen Auto zusammen. Das Fahrzeug des mutmaßlichen Unfallverursachers durchbrach das Brückengeländer und stürzte in den Kanal. Der Polizei zufolge waren fünf Fahrzeuge in den Unfall auf der B4 involviert. Zwei Insassen des Fahrzeugs, das mit dem Unfallwagen frontal kollidierte, wurden schwer verletzt – beide kommen aus Hamburg. Eine 47 Jahre alte Frau kam mit schweren Verletzungen in eine Klinik. Ein Rettungshubschrauber brachte einen lebensgefährlich verletzten 53 Jahre alten Mann in ein Krankenhaus. Die Frau liegt laut Polizei schwer verletzt im Krankenhaus, ist aber außer Lebensgefahr. Der Zustand des Mannes seit weiter kritisch, so die Polizei.

Fall wird wohl Staatsanwaltschaft übergeben

Wie die Ermittlungen weitergehen, hänge auch von dem noch ausstehenden Gutachten ab, hieß es. Der Fall wird voraussichtlich an die Staatsanwaltschaft übergeben, die über eine Obduktion der Toten entscheiden wird. Anfang der Woche soll das in den Kanal gestürzte Fahrzeug untersucht werden, hatte die Polizei angekündigt.

Ein Mann in rotem Pullover und eine Frau in Feuerwehruniform mit Helm stehen vor einem roten Feuerwehrauto mit Blaulicht und Rauch im Hintergrund.

Im Podcast „Mein Einsatz“ sprechen Freiwillige Feuerwehrleute mit NDR Reporter Torben Hildebrandt und Feuerwehrfrau Theresa Balzer über Einsätze, die sich ins Gedächtnis eingebrannt haben.

Der Braunschweiger Dom von oben.

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