Es war die größte Dynamo-Schmach nach der Wende: Mit einem 1:4 nach 1:0-Führung in Meppen verspielte Dresden am 22. Mai 2023 in einer Halbzeit völlig unerwartet den Zweitliga-Aufstieg. Doch seitdem gilt eine ungeschriebene Regel, die jetzt beim 4:1-Sieg in Saarbrücken wieder griff und die ersehnte Rückkehr ins Bundesliga-Unterhaus bringen soll…

Denn nach dem historischen Debakel verlor Dynamo nie mehr nach einem Vorsprung. Die Wahnsinnszahl: 42 Partien lang hält diese Mega-Serie schon.

Dynamos Anti-Meppen-Gesetz!

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In Saarbrücken klingelte es schon nach 117 Sekunden und wieder war es Christoph Daferner (27). Der Stürmer ist der Blitztorjäger der 3. Liga, traf schon sechsmal in der Anfangsviertelstunde – und achtmal zum 1:0.

Vize-Kapitän Niklas Hauptmann (28): „Wir waren von der ersten Minute in Saarbrücken gut drin. Ich habe in der Erwärmung schon gespürt, dass alle voll da und wach sind. Wie Daffi den dann reinlegt, gibt das ein gutes Gefühl!“

Und auch Thomas Stamm (42) sieht darin ein Sieg-Geheimnis. Der Trainer weiß: „Es hilft dir natürlich, wenn du so reinkommst. Wir haben ganz oft solch starke Startphasen und belohnen uns nicht immer. In Saarbrücken war das diesmal der Fall. Nach dem 1:2-Anschlusstor sind wir ruhig geblieben.“

Und das zeichnet Dynamo aus!

Brust raus! Christoph Daferner bringt Dynamo oft in Führung.

Brust raus! Christoph Daferner bringt Dynamo oft in Führung.

Foto: Thomas Wieck

Diese Saison holte die SGD nach 20 Führungen 18 Siege und zwei Remis, also 56 von 60 Punkten. Letzte Spielzeit ging Dynamo aber ebenfalls bereits 21-mal in Front, erntete 19 Dreier und zwei Unentschieden. Hinzu kommt das damals wertlose 2:1 zuhause gegen Oldenburg, als Dynamo das Meppen-Desaster am letzten Spieltag 2023 nicht mehr reparieren konnte.

Daferner: „Ich darf nicht zu locker sein!“

Dabei steht in dieser Saison immer wieder Daferner als Ausgangspunkt und Mann der frühen Tore. Der Angreifer verrät: „Ich versuche, eine gute Körperspannung zu haben, nicht zu locker zu sein, weil mir das nicht guttut.“

Jetzt gibt es aber noch eine aktuelle Parallele zur Situation vor zwei Jahren. In den letzten vier Spielen warten wie damals mit Meppen nämlich mindestens noch zwei designierte Absteiger. Erst kommt am Samstag der Drittletzte Sandhausen, zum Abschluss zuhause dann Unterhaching. In Mannheim lauert dazwischen ein weiteres Kellerkind.

Dynamo Dresden braucht noch sieben Punkte – oder umgerechnet drei Führungen. Stamm: „Es wäre fahrlässig, wenn wir jetzt nachlassen.“ Bloß kein zweites Meppen…