Uwe Rösler, Trainer des Zweitligisten VfL Bochum.

Stand: 27.10.2025 20:46 Uhr

Der VfL Bochum geht als Außenseiter in das DFB-Pokalspiel beim FC Augsburg. Während der VfL zuletzt leicht im Aufwind war, erlitt der FCA einen Nackenschlag.

Nach zwei Liga-Spielen ohne Niederlage steht für den VfL Bochum in der 2. Runde des DFB-Pokals am Dienstag (20.45 Uhr) die Partie beim Bundesligisten FC Augsburg an. Bundesliga-Absteiger Bochum steht in der 2. Liga auf dem vorletzten Tabellenplatz und läuft bisher den eigenen Ansprüchen hinterher, doch der Druck im Pokalspiel dürfte vor allem beim klassenhöheren und ebenfalls kriselnden FCA liegen.

„Für mich ist wichtig, dass wir mutig sind und an einen Sieg glauben. Wir sind der Underdog, haben nichts zu verlieren, sondern alles zu gewinnen“, sagte Bochums Trainer Uwe Rösler bei der Pressekonferenz vor der Partie. Unter dem neuen Coach Rösler zeigte Bochum zuletzt einen Aufwärtstrend und holte vier Punkte aus zwei Partien. Dem 3:2-Sieg gegen Hertha BSC folgte am vergangenen Wochenende ein 1:1 bei Holstein Kiel, in dem die Norddeutschen erst in der 86. Minute zum Ausgleich kamen – angesichts der Anzahl an Chancen auch verdient. Es war der erste Auswärts-Punkt für Bochum in der laufenden Saison.

Horn und Onyeka in guter Form

Francis Onyeka (links) vom VfL Bochum jubelt.

Einen starken Rückhalt bot zuletzt Keeper Timo Horn, der laut Rösler in Kiel „wieder unser Matchwinner“ war. Und im Angriff war auf Francis Onyeka Verlass. Die 18 Jahre alte Leihgabe von Bayer Leverkusen traf gegen Berlin doppelt und verwandelte in Kiel souverän den umstrittenen Foulelfmeter, der den Bochumern die Führung bescherte. „Der Junge hat ein gesundes Selbstbewusstsein“, sagte Rösler über seinen Torschützen. „Der war für den Elfer eigentlich gar nicht vorgesehen. Dann nimmt er sich den Ball und haut ihn rein.“

Insgesamt wirken die Bochumer unter Rösler strukturierter und sie treten wieder mit mehr Selbstbewusstsein auf. Und auch in Augsburg rechnet sich der VfL Chancen aus. Der FCA belegt in der Bundesliga nur Platz 15 und musste am Samstag eine herbe 0:6-Heimniederlage gegen RB Leipzig einstecken. Besonders in der Defensive zeigte Augsburg eine schlechte Leistung.

„Ich mache mir wenig Gedanken um die Gesamtsituation der Augsburger“, sagte Rösler. „Viel entscheidender ist, mit welcher Art und Weise sie gegen Leipzig gespielt haben. Augsburg ist eine der besten Pressing-Mannschaften der Bundesliga, sie haben eine enorme Energie, was die Ballgewinne und das Pressing betreffen.“ Es sei kein „richtiges“ 0:6 gewesen.

Wagner mit Rückendeckung, aber unter Druck

Nach der Klatsche stellt Augsburg mit 20 Gegentoren die schlechteste Defensive der Bundesliga. Nach dem Auftaktsieg am 1. Spieltag beim SC Freiburg (3:1) gelang nur noch ein Erfolg gegen den VfL Wolfsburg (3:1). Trainer Sandro Wagner, der nach seiner Arbeit als Co-Trainer von Bundestrainer Julian Nagelsmann die Augsburger vor der Saison übernommen hatte, genießt laut übereinstimmenden Medienberichten weiter das Vertrauen der Klub-Verantwortlichen. Der Druck auf ihn würde bei einem Pokal-Aus gegen einen Zweitligisten aber weiter zunehmen.

Sandro Wagner, Trainer des FC Augsburg.

„Ich glaube, dass wir vier Wochen sehr viele Sachen in die richtige Richtung vorangetrieben haben“, sagte Wagner auf der Pressekonferenz. „Jetzt haben wir aufgezeigt bekommen, wo man uns wehtun kann, wenn wir gewisse Themen nicht darstellen.“ Wagner kündigte einen Torwart-Wechsel an: Anstelle von Stammkeeper Finn Dahmen wird Nediljko Labrovic das Tor hüten. „Das hat nichts mit dem vergangenen Spiel zu tun, das stand schon vor einigen Wochen für uns fest“, so Wagner. Gegen den BVB in der Liga soll am Freitag wieder Dahmen zwischen den Pfosten stehen.

Quartett fehlt Rösler gegen FCA

Rösler muss in Augsburg weiter auf die verletzten Ibrahima Sissoko, Ibrahim Sissoko, Koji Miyoshi und Kevin Vogt verzichten. Bochums Trainer stellte einige Änderungen an der Startelf in Aussicht. „Es ist normal, dass wir Spielern eine Chance geben können, die in den letzten beiden Spielen wenige Minuten bekommen haben. Das hat viel Positives. Es ist aber auch wichtig, ein Gerüst zu haben, auf das wir weiter aufbauen werden. Timo Horn wird auf jeden Fall im Tor stehen“, sagte Rösler.

Ein Sieg in Augsburg würde dem VfL auch finanziell gut tun: Für den Einzug ins Achtelfinale erhält jeder Klub 847.544 Euro. Bochum hatte sich in der 1. Runde beim Regionalligisten BFC Dynamo mit 3:1 nach Verlängerung durchgesetzt, Augsburg gewann beim Regionalligisten Hallescher FC mit 2:0.

Unsere Quellen:

Westdeutscher Rundfunk