Glitzernde Tops, tiefsitzende Jeans, bauchfreie Shirts, metallische Materialien und auffällige Accessoires – die vor der Jahrtausendwende Geborenen unter euch, haben all das schonmal gesehen. Die Gen Z holt die eigentlich verbannten Kleidungsstücke wieder aus dem Schrank (der großen Schwester) und gibt dem Kopieren einen eigenen Namen: Y2K-Trend. Dieser flutet seit Monaten Social Media – und ist mittlerweile auch im Kessel angekommen.

Aber was heißt das eigentlich? Y2K steht für das englische „Year“ und 2000 und lässt die Ästhetik der späten 1990er- und frühen 2000er-Jahre wieder aufleben. Inspiriert von Popikonen wie Britney Spears, Christina Aguilera oder Paris Hilton feiert die Generation Z den Look neu. Und hat sich einiges abgeguckt – auch lange unbeliebte Trends.

Baggy-Jeans, Glitzersteinchen und viel zu kleine Handtaschen

Wir haben die Trends von damals und heute abgecheckt und fragen uns: Kommt demnächst auch das Arschgeweih zurück?

Alles wird bedazzled

Die Social Media-Feeds funkeln – und zwar bunt. Ob Feuerzeuge, Bücher oder Haarklammern: Alles glitzert. Bedazzeln heißt der Trend, bei dem alle möglichen Gegenstände aus dem Alltag zum Glänzen gebracht werden. Mit kleinen Glitzersteinchen, Strass und Pailletten wird beklebt, was beklebt werden kann. Das Ergebnis: glänzende individuelle Pieces als coole DIY-Projekte.

Neben Feuerzeugen werden auch Sonnenbrillen beklebt. Foto: IMAGO/TT

Hosen runter

Lange als Modesünde verschrien und von vielen gefürchtet, erlebt Low-Rise gerade ein spektakuläres Comeback. Ob als klassische Jeans oder Cargo-Hose, Bootcut- oder geradem Schnitt: Der Bund wird wieder bewusst tief getragen. Kombiniert mit einem bauchfreien Top oder Shirt ist der Y2K-Look komplett und bringt die späten 90er und frühen 2000er zurück auf die Straßen.

Lenny Kravitz mit schillerndem, kurzem Top. Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire

Und: Bauchfrei wird heute von allen getragen. Gender spielt keine Rolle. Finden wir toll – Mode kennt kein Geschlecht.

Bonjour Baguette Bag

Auffällige Schnallen, glänzende Oberflächen und Muster: Taschen sind wieder laut. Besonders begehrt sind Baguette Bags. Das sind kleine, längliche Handtaschen, die über der Schulter getragen werden. Viel passt nicht rein, stylisch sind sie aber alle mal.

Entworfen wurde das Modell ursprünglich von Silvia Venturini Fendi für das italienische Modehaus Fendi. Auf Second-Hand-Plattformen werden die Taschen heute teilweise für über hundert Euro gehandelt. Vor allem beliebt: die Marke Guess. Für eine originale Fendi-Baguette zahlen Modebegeisterte oft das Fünffache.

Sarah Jessica Parker und Paris Hilton mit Baguette Bag zwischen 2000 und 2010. Foto: IMAGO/Everett Collection/ZUMA Globe

Deutlich günstiger bekommt man die kleinen Taschen, die an die Sex and the City-Ära erinnern, von gängigen Modeketten – auch second hand! Insgesamt findet man viele der neuen, alten Trends zu fairen Preisen Second Hand. Wer nicht gerne online shoppt, wird in Stuttgarter Second-Hand-Läden fündig. 

Schmuck als Statement

Accessoires machen das Outfit komplett heißt es. Bei der GenZ derzeit beliebt sind verspielte Haarclips, große Sonnenbrillen und auffälliger Schmuck.

Auch Gürtel verschwinden nicht unter dem Pullover oder dem Shirt. Sie halten nicht nur die (Low Rise-) Hose, sondern sind ein auffälliger Hingucker mit viel Strass, großen Logos oder breiten Metallelementen. Besonders süß sind kettenartige Gürtel für die Festivalsaison (leider ist die schon vorbei, nächstes Jahr lassen sie sich aber bestimmt auch noch tragen).

Brands überall und Tattoos, die wir nie wieder sehen wollten

Logomania

Logos findet man nicht nur auf Gürtelschnallen. Große, plakative Logos gehören auch wieder auf T-Shirts und Sweatshirts. Auch all-over Prints, also abgedruckte Marken über das gesamte Kleidungsstück, erleben ein Revival.

Und das Arschgeweih?

Kein Tattoo ist so umstritten wie das Arschgeweih, das in den frühen 2000ern im Trend war. Kurz über dem Steißbein zierten meist symmetrische Tribal-Tattoos den unteren Rücken vieler Stars – darunter Christina Aguilera, Britney Spears und Lindsay Lohan.

Einige Jahre wurde es verpönt und als Jugendsünde betitelt, erlebt es nun ein Comeback. Zumindest teilweise. Beispielsweise bei Miley Cyrus, die sich 2021 mit frisch gestochenem Arschgeweih zeigte. Ganz vom Bedazzling-Trend inspirieren ließ sich Hailey Bieber, die sich selbst mit Strass beklebte. Die Form, die sie wählte? Ihr erahnt es: Ein Arschgeweih im unteren Rückenbereich.

Miley Cyrus mit Tattoo im unteren Rückenbereich. Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire

Ob es bei Klebetattoos bleibt, oder das Arschgeweih gestochen mit Tinte unter der Haut zurückkommt? Wir halten im Kessel die Augen offen!