Putin in Sorge
Die „Festung Moskau“ nimmt weiter Form an
Aktualisiert am 28.10.2025 – 05:03 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Panzir-S1-Luftabwehrsystem: Mit unter anderem solchen Abwehrmaßnahmen will Russland seine Hauptstadt schützen. (Quelle: IMAGO/Russian Defence Ministry)
Russland macht seine Hauptstadt zur Festung: Kiews Langstreckendrohnen zwingen Moskau zum massiven Ausbau der Luftabwehr.
Neben der kritischen Infrastruktur in Russland wird allerdings auch die Hauptstadt Moskau immer häufiger zum Ziel der ukrainischen Attacken. In der Nacht zu Montag kam es dort zu mehreren Explosionen, nachdem Drohnen in verschiedenen Stadtvierteln der Metropole eingeschlagen waren. Auch deshalb scheint Russland die Luftverteidigung um seine Hauptstadt derzeit massiv zu verstärken, wie der gut informierte Blog „The War Zone“ unter Berufung auf Militäranalysten berichtet.
Die Hauptstadt wurde seit 2023 umfassend mit modernen Luftabwehrsystemen wie S-300 und S-400 ausgestattet. Auf Dächern, unter anderem des Verteidigungsministeriums, wurden Panzir-Systeme installiert. Zusätzlich entstanden massive Verteidigungstürme, die an die Flaktürme des Zweiten Weltkriegs erinnern.
Ein Kartierungsprojekt des Journalisten Mark Krutov zeigt zahlreiche Luftabwehrstellungen in und um Moskau – darunter auch mobile Einheiten sowie Tor-Systeme. Die Karte zeigt außerdem, dass die Kreml-Truppen derzeit neue Positionen vorbereiten, unter anderem dort, wo früher einmal der Ismailowo-Park Besucher mit einer Gartenausstellung lockte.
Auch Wladimir Putins Residenz am Waldaisee ist umfangreich gesichert: Dort würden mindestens 13 Verteidigungstürme und ein S-400-System die Datsche des russischen Präsidenten schützen, berichtete „The War Zone“. Ergänzt wird der Schutz durch das ROSC-1-Radar, das speziell auf die Erkennung kleiner Drohnen ausgelegt ist.
Dass Russland seine moderne Luftabwehr so stark auf Moskau und die Residenz Putins konzentriert, lässt für „The War Zone“ auf ein neues Bedrohungsverständnis der russischen Führung schließen. Während politische Machtzentren stark geschützt würden, blieben Industrieanlagen und Öl-Infrastruktur angreifbar. Für die Ukraine bedeute das, dass weiterhin strategische Ziele tief im russischen Hinterland erreichbar seien.
