Derzeit wird die deutsche Rosneft-Tochter von der Bundesregierung treuhänderisch verwaltet. Sie hatte die Kontrolle über die Anteile, zu denen auch die Mehrheitsbeteiligung an der PCK-Raffinerie in Schwedt gehört, nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 übernommen. Seitdem versucht die Bundesregierung, eine dauerhafte Lösung für die Anteile zu finden, um die Versorgungssicherheit vor allem im Osten Deutschlands zu gewährleisten. Eine Enteignung gilt als rechtlich kompliziert. Die Treuhandverwaltung wurde bereits mehrfach verlängert.
Die US-Regierung habe deutschen Gesprächspartnern mitgeteilt, dass sie eine nicht verlängerbare, befristete Generallizenz für Rosneft Deutschland in Erwägung ziehe, meldete Bloomberg weiter. Auf Rosneft Deutschland entfallen zwölf Prozent der deutschen Erdölverarbeitungskapazitäten. Durch die staatliche Zwangskontrolle soll die Versorgungssicherheit gewährleistet bleiben. Die Öl-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt ist vor allem für die Benzinversorgung im Großraum Berlin wichtig.
Nach der Verhängung von Sanktionen durch die USA prüft der russische Erdölriese Lukoil den Verkauf von ausländischen Beteiligungen. „Lukoil gibt bekannt, dass es aufgrund der Einführung restriktiver Maßnahmen gegen das Unternehmen und seine Tochtergesellschaften durch einige Staaten beabsichtigt, seine internationalen Vermögenswerte zu verkaufen“, teilte das Unternehmen mit. Angebote potenzieller Käufer würden geprüft. Der Verkauf werde unter der vom US-Finanzministerium bis zum 21. November gewährten Lizenz zur Abwicklung der Geschäftstätigkeit realisiert. Falls notwendig, werde Lukoil auch eine Verlängerung dieser Lizenz beantragen.
Der Konzern hat unter anderem Anteile an Unternehmen in den EU-Staaten Bulgarien, Rumänien und den Niederlanden. Dazu ist Lukoil auch an Förderprojekten in den ehemaligen Sowjetrepubliken Aserbaidschan, Kasachstan, Usbekistan aber auch in Staaten wie Mexico, Nigeria, Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten oder dem Irak beteiligt.
Gegen die beiden größten russischen Öl-Firmen Lukoil und den teilstaatlichen Konzern Rosneft waren in der vergangenen Woche von den USA Strafmaßnahmen verhängt worden. Damit soll der Druck auf Moskau erhöht werden, den seit 2022 währenden Krieg in der Ukraine zu beenden.
Die Talsperre der russischen Großstadt Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine ist nach Moskauer Behördenangaben durch ukrainische Drohnen beschädigt worden. Der Wasserstand in dem künstlichen See sei um einen Meter gesunken, teilte die zuständige russische Wasserbehörde der Agentur Tass zufolge mit. Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow rief die Bewohner von Orten unterhalb des Staudamms zu Vorsicht auf. Für den Staudamm wurde eine Notsituation festgestellt.