Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs verliert Russland am Vortag etwa 1060 Soldaten in der Ukraine. Die Gesamtzahl seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar 2022 steigt demnach auf knapp 1,14 Millionen verletzte und getötete Russen. Zudem seien weitere sechs Panzer und acht Artilleriegeschütze zerstört sowie 108 Drohnen abgefangen worden, heißt es auf Facebook weiter. Vor allem die Zahlen vernichteten russischen Militärgeräts werden allgemein als zu hoch eingeschätzt. Das unabhängige niederländische Portal Oryx kommt zu immer noch hohen, aber deutlich geringeren Zahlen. Allerdings sind auch dort Tausende Panzer, gepanzerte Fahrzeuge, Geschütze etc. dokumentiert.
+++ 07:51 Angeblich ganz ohne importierte Teile: Russischer Passagierjet MC-21 bestreitet Testflug +++
Russland macht bei seinen Bemühungen um eine von westlichen Herstellern unabhängige Flugzeugproduktion einen weiteren Schritt. An diesem Dienstag ist ein zweiter Prototyp des Mittelstrecken-Passagierjets MC-21 mit ausschließlich russischen Bauteilen zu einem Testflug gestartet, wie das russische Industrieministerium mitteilt. Der Flug habe im Flugzeugwerk in Irkutsk begonnen. Dabei seien die neu in Russland hergestellten Bordsysteme und PD-14-Turbofan-Triebwerke getestet worden. Die MC-21 mit rund 175 Sitzplätzen soll Russland zufolge zukünftig Flugzeuge der westlichen Hersteller Airbus und Boeing ersetzen. Die russische Flugzeugindustrie kämpft jedoch mit Hindernissen. So wurden wegen der westlichen Sanktionen und hoher Zinsen bis August nur eines von 15 für dieses Jahr geplanten Flugzeugen ausgeliefert. Eine erste Version mit ausschließlich russischen Teilen war einem Insider zufolge schwerer und hatte eine begrenzte Reichweite sowie einen höheren Treibstoffverbrauch, was die Fluggesellschaften zögern ließ. Die Auslieferungstermine haben sich wiederholt verschoben.
+++ 07:13 Russische Regionen kürzen Vertragsbonus für neue Rekruten um fast 90 Prozent +++
Immer mehr russische Regionen haben die Anmeldeprämien für Männer, die sich freiwillig zum Kampf in der Ukraine melden, drastisch gekürzt. Dieser Trend verdeutlicht die Haushaltsprobleme aufgrund der schwächelnden russischen Wirtschaft, berichtet „Radio Liberty„. In den letzten Wochen haben mindestens acht Regionen die Zahlungen an Männer gekürzt, die Verträge zum Eintritt in die Streitkräfte unterzeichnen. Dazu gehört auch die Region Samara, wo neue Freiwillige bei ihrer Anmeldung nun nur noch 400.000 Rubel (4327 Euro) erhalten, gegenüber einem Höchstbetrag von 3,6 Millionen Rubel (38.945 Euro) im Januar. Das Rekrutierungssystem stützt sich auf eine Kombination aus Zahlungen des Bundes – vom Verteidigungsministerium – und lokalen Zahlungen von regionalen Regierungen, die bestimmte Quoten erfüllen müssen. In einigen Fällen haben einzelne Städte oder Gemeinden zu den Unterzeichnungsprämien beigetragen. Insgesamt gab Russland laut Janis Kluge, einem Experten des Deutschen Instituts für Internationale Politik und Sicherheit, in der ersten Hälfte des Jahres 2025 etwa 4 Milliarden Dollar (3,43 Mrd. Euro) für Unterzeichnungsboni aus. Die Gesamtausgaben für Rekrutierungsboni würden für das gesamte Jahr wahrscheinlich 10 Milliarden Dollar (8,57 Mrd. Euro) übersteigen, prognostiziert er.
+++ 06:45 17 entführte ukrainische Kinder zurückgekehrt +++
Eine Gruppe von 17 Kindern und Jugendlichen ist aus den russisch besetzten Gebieten in die Ukraine zurückgebracht worden. Der Leiter des Präsidialamts, Andriy Yermak, erzählt auf Telegram mehrere ihrer Geschichten. „Die Besatzer schickten einen 17-jährigen Jungen gewaltsam in ein Militärlager – Schützengräben, Übungen, Waffen, Drohnen – alles unter der Kontrolle des russischen Militärs und ohne die Zustimmung seiner Eltern. Ein anderer 17-jähriger Junge wurde bei einer Hausdurchsuchung festgenommen: Sie nahmen ihm seine Ausrüstung weg, verhörten ihn über seine Verwandten bei den ukrainischen Streitkräften und kamen dann und bedrohten seine Familie mehr als einmal“, heißt es in dem Post des Beamten. „Heute sind all diese Kinder endlich zu Hause“, fügt er hinzu.
+++ 06:11 Angriff auf Moskau: Russland zerstört nach eigenen Angaben 17 Drohnen +++
Russland wehrt nach eigenen Angaben die zweite Nacht in Folge einen ukrainischen Drohnenangriff auf die Hauptstadt Moskau ab. Insgesamt seien 17 Drohnen zerstört worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. Russische Luftabwehreinheiten hätten die übrigen drei Drohnen über der Region Brjansk, die im Westen an die Ukraine grenzt, zerstört. In Brjansk wurde dem dortigen Gouverneur zufolge ein Zivilist verletzt. Eine ukrainische Stellungnahme liegt bisher nicht vor.
+++ 05:41 Bundeswehr stoppt Umwandlung von Militärgelände in zivile Nutzung +++
Das Verteidigungsministerium setzt die Umwandlung von ehemaligen Liegenschaften der Bundeswehr aus und durchkreuzt damit zum Teil bereits bestehende Planungen von Ländern und Kommunen für eine zivile Nutzung. Grund sei der durch den geplanten Aufwuchs der Streitkräfte entstehende Bedarf an Grundstücken, teilt das Ministerium in Berlin mit. Von dem Moratorium sind zunächst 187 ehemalige militärische Liegenschaften sowie 13 weitere betroffen, die die Bundeswehr noch betreibt. Dazu gehören unter anderem der ehemalige Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck und Teile des Flughafens Tegel in Berlin. Die Areale werden einer „strategischen Liegenschaftsreserve“ zugeführt, um bei Bedarf kurzfristig zur Verfügung zu stehen.
+++ 04:45 Ukraine und Griechenland vereinbaren Energiezusammenarbeit +++
Die ukrainische Energieministerin Switlana Hrynchuk hat sich mit dem griechischen Botschafter in der Ukraine, Pantelis Alexandros Dimitrakopoulos, getroffen. Laut Ukrinform ging es um den Zustand des ukrainischen Energiesystems nach den jüngsten russischen Angriffen und den dringenden Bedarf des Landes an schnellen Reparaturen und Ausrüstungsreserven. Ein weiterer Schwerpunkt des Treffens lag auf der Stärkung der Zusammenarbeit zwischen ukrainischen und griechischen Energieunternehmen.
+++ 03:06 Tschechischer Beamter: Putin verliert Einfluss auf Trump +++
Wladimir Putin verliert seine Fähigkeit, US-Präsident Donald Trump zu beeinflussen. Diese Ansicht äußert Tomáš Kopečný, der Beauftragte der tschechischen Regierung für den Wiederaufbau der Ukraine, in einem Interview mit der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform. „Mir scheint, dass Putin seinen ‚Charme‘ und seine persönlichen Verbindungen nicht länger nutzen kann, um Trump zu beeinflussen“, sagt Kopečný. Der russische Staatschef erwecke den Eindruck, den US-Präsidenten zu verspotten, doch Leute wie Trump tolerierten eine solche Behandlung nicht.
+++ 01:53 UN-Bericht: Russische Drohnen jagen gezielt ukrainische Zivilisten +++
Russland jagt in der Ukraine nach Erkenntnissen der Vereinten Nationen gezielt Zivilisten in der Nähe der Frontlinie mit Drohnen. Ziel sei es, die Menschen aus diesen Gegenden zu vertreiben, heißt es in dem Bericht der Unabhängigen Internationalen Untersuchungskommission für die Ukraine, der diese Woche der UN-Generalversammlung vorgelegt werden soll. Demnach werden Zivilisten über weite Strecken von Drohnen verfolgt und manchmal bei der Suche nach Schutz mit Brandbomben oder Sprengstoff angegriffen. „Diese Angriffe wurden als Teil einer koordinierten Strategie begangen, um Zivilisten aus diesen Gebieten zu vertreiben“, heißt es in dem 17-seitigen Dokument.
+++ 00:28 Agentur: USA setzen Deutschland Frist für deutsche Rosneft-Tochter +++
Die USA haben der Bundesregierung einem Medienbericht zufolge eine Frist von sechs Monaten gesetzt, um die Eigentumsverhältnisse der deutschen Tochter des russischen Ölkonzerns Rosneft zu regeln. Im Gegenzug sei Washington bereit, Rosneft Deutschland vorübergehend von US-Sanktionen auszunehmen, meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Mit den Verhandlungen vertraute Insider bestätigen der Nachrichtenagentur Reuters in Deutschland lediglich, dass es konstruktive Gespräche gebe. US-Präsident Donald Trump hatte am 22. Oktober wegen des Ukraine-Krieges Sanktionen gegen die größten russischen Ölkonzerne Lukoil und Rosneft verhängt.
+++ 23:32 Nach US-Sanktionen: Russischer Ölkonzern Lukoil kündigt Verkauf von Auslandsvermögen an +++
Wenige Tage nach der Bekanntgabe von US-Sanktionen gegen Lukoil hat der russische Erdöl-Konzern den Verkauf seines Auslandsvermögens angekündigt. „Aufgrund der Einführung restriktiver Maßnahmen gegen das Unternehmen und seine Tochtergesellschaften durch einige Staaten gibt das Unternehmen seine Absicht bekannt, seine internationalen Vermögenswerte zu veräußern“, erklärt Lukoil in einer am Abend veröffentlichten Mitteilung. Das Bieterverfahren habe bereits begonnen, heißt es weiter.
+++ 22:04 Ukraine zeigt tödlichen Luftangriff auf russischen Generalssohn +++
Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR hat im Netz ein Drohnenvideo veröffentlicht, das die Tötung eines russischen Generalssohns zeigen soll. Wie die Behörde in den sozialen Netzwerken meldet, entdeckten ukrainische Drohnenpiloten am 15. Oktober an der Front in der Region Saporischschja die Position eines russischen Drohnenteams im Bezirk Wassyliwka. Aufgrund der Aufklärungsdaten sei die russische Stellung dann mit einer Gleitbombe angegriffen und zerstört worden. Zum Zeitpunkt des Angriffs habe sich auch der russische Leutnant Wassili Marzoev dort aufgehalten. Er sei zusammen mit mehreren Soldaten getötet worden. Wassili Marzoev war der Sohn des Kommandeurs der 18. Kombinierten Waffenarmee, Generalleutnant Arkadi Marzoev, dem Kiew Kriegsverbrechen gegen Zivilisten vorwirft. Russland hatte den Tod von Wassili Marzoev bereits vor zwei Wochen gemeldet.
+++ 21:39 Orban reist zu Gesprächen über russisches Öl nach Washington +++
Nach der Verhängung von US-Sanktionen gegen die zwei größten russischen Erdöl-Konzerne reist Ungarns Regierungschef Viktor Orban in der kommenden Woche zu Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump. Orban werde „in der zweiten Hälfte der nächsten Woche in Washington die Gelegenheit haben, dieses Thema mit dem US-Präsidenten zu besprechen“, sagt der ungarische Außenminister Peter Szijjarto bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem israelischen Amtskollegen Gideon Saar. Ungarn sei gerade dabei, die Folgen der jüngsten US-Sanktionen auszuwerten, fügt Szijjarto an. Am Wochenende hatte der US-Botschafter bei der Nato, Matthew Whitaker, in einem Fernsehinterview gesagt, sein Land erwarte von Ländern wie Ungarn, dass diese sich von russischen Energiequellen unabhängig machten. Zuvor hatte Orban angekündigt, die ungarische Regierung werde Möglichkeiten zur Umgehung der neuen US-Sanktionen gegen russische Energiekonzerne suchen.
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