
Die USA und Japan sind enge Verbündete. Bei einem Gipfeltreffen in Tokio kündigten beide Länder eine Vertiefung der Beziehungen an. Japan will mehr Waffen in den USA kaufen und seltene Erden liefern. Für Trump gab es obendrein noch Kirschbäume.
Die USA und Japan wollen ihre politischen und wirtschaftlichen Beziehungen weiter ausbauen. Japans neue Regierungschefin Sanae Takaichi sagte zum Auftakt eines Gipfeltreffens mit US-Präsident Donald Trump in Tokio, sie wolle „ein neues goldenes Zeitalter der japanisch-amerikanischen Allianz verwirklichen.“ Ihre beiden Staaten hätten „das stärkste Bündnis der Welt aufgebaut“. Gemeinsam sei Japan bereit, einen Beitrag zu Frieden und Stabilität zu leisten, sagte sie. Beide Seiten unterzeichneten ein Sicherheitsabkommen.
Trump hob anerkennend hervor, dass Japan unter Takaichis Führung die militärischen Kapazitäten „ganz erheblich“ erhöhe. Die USA hätten von Japan bereits Bestellungen „für eine sehr große Menge neuer militärischer Ausrüstung erhalten“, sagte Trump.
Abkommen über seltene Erden
Takaichi hatte kürzlich zum Auftakt ihrer Amtszeit angekündigt, den Verteidigungsetat bis März auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts anzuheben. Damit würde dieses Ziel zwei Jahre früher erreicht als bislang geplant. Das Sicherheitsbündnis mit Japans Schutzmacht USA bezeichnete sie als „Eckpfeiler“ ihrer Außen- und Sicherheitspolitik.
Beide Seiten einigten sich zudem auf ein Handelsabkommen zur Sicherung der Versorgung mit seltenen Erden. Ziel sei es, „beiden Ländern dabei zu helfen, die Widerstandsfähigkeit und Sicherheit der Lieferketten für kritische Mineralien und seltene Erden zu gewährleisten“, erklärte das Weiße Haus.

Was sind seltene Erden?
Seltene Erden sind eine Gruppe von 17 chemischen Elementen. Sie finden sich in Mineralien und Erzen. Zu den seltenen Erden gehören etwa die Lanthanoide sowie die zwei Metalle Scandium und Yttrium. Im Gegensatz zu Metallen wie Gold und Silber kommen seltene Erden in der Natur nicht in Reinform vor und sind nur mit aufwendigen und teuren Verfahren zu gewinnen. Sie sind entscheidend für moderne Technologien wie Smartphones, Windkraftanlagen und E-Autos. China ist der weltweit größte Produzent und verarbeitet einen Großteil der globalen Mengen.
Seltene Erden sind ein zentrales Thema im Konflikt zwischen den USA und China. Peking hatte seine Exportkontrollen für seltene Erden Anfang Oktober verschärft. Seitdem benötigen Unternehmen eine Genehmigung der Behörden, wenn sie Maschinen und Technologien für Abbau und Verarbeitung der Materialien aus China exportieren. Die wertvollen Metalle stecken in einer Reihe von Technologien von Windturbinen bis zu Batterien für Elektroautos.
Takaichi will Trump für Nobelpreis vorschlagen
Japans neue Regierungschefin will den US-Präsidenten zudem für den Friedensnobelpreis vorschlagen. Das teilte das Weiße Haus nach dem Treffen der beiden mit. In den vergangenen Monaten haben mehrere Staats- und Regierungschefs Trump bereits in dieser Angelegenheit unterstützt oder ihre Unterstützung angekündigt. Am Montag hatte auch der kambodschanische Premierminister Hun Manet Trump für den Nobelpreis nominiert.
Der US-Präsident bekam obendrein noch ein außergewöhnliches Geschenk für sein Land: Man werde der Hauptstadt Washington 250 Kirschbäume stiften, kündigte Japans Regierungschefin an. Kirschbäume sind ein beliebtes Fotomotiv in Washington, es gibt auch viele Souvenirs mit der Kirschblüte – während der Blütezeit taucht die Stadt in ein Meer aus Rosa und Weiß. Nach US-Angaben hatte Japan der US-Hauptstadt bereits vor mehr als 100 Jahren Tausende Kirschbäume geschenkt. Das Feiern der Kirschblüte ist in Japan eine jahrhundertealte Tradition.