LINZ. „Don’t Give Up On Europe“: Von Dienstag, 29. April, bis Sonntag, 4. Mai, wird Linz wieder zum Treffpunkt für europäische Filmschaffende und Cineasten. Beim 22. Crossing Europe Filmfestival sind 142 Filmen aus 42 Ländern zu sehen.

Das Festival steht heuer unter dem Motto Don’t Give Up On Europe und rückt erneut die kulturelle und gesellschaftliche Vielfalt Europas in den Mittelpunkt. Vor allem der jungen Generation von Filmschaffenden wird eine große Bühne geboten. „Es ist einfach spannend, was die nächste Generation an Filmemachern mit ihren oft auch Erstlingswerken zu bieten haben“, so die beiden Festival-Leiterinnen Sabine Gebetsroither und Katharina Riedler.

Zentrum rund um OK Linz

In bewährter Form wartet entspannte Festivalatmosphäre rund um das Festivalzentrum Ursulinenhof und OK Linz, Festivalkinos sind das Moviemento, das City-Kino und das Central.

Mit Produktionen aus insgesamt 42 europäischen Ländern wartet ein breiter Querschnitt durch das zeitgenössische europäische Filmschaffen. Viele der Filme wurden bereits international prämiert, auch 15 Weltpremieren und 59 Österreich-Premieren werden gezeigt.

Tribute: Italienisches Duo

Die diesjährigen Tribute-Gäste sind das italienische Regie- und Drehbuch-Duo Silvia Luzi und Luca Bellino. Bei der Eröffnung des Festivals zu sehen ist ihre Arbeit „Luce“, darin wenden sich die beiden erneut der Arbeiterklassse zu und erzählen die Geschichte einer jungen Frau, die in einer Bekleidungsfirma arbeitet. „Für sie hat Filmemachen immer etwas mit politischer Haltung und unsichtbaren Figuren in der Gesellschaft zu tun“, so Gebetsroither.

Eröffnungsfilme

Generell bieten die ausgewählten Eröffnungsfilme einen guten Überblick über die Schwerpunktthemen der diesjährigen Festivalausgabe. So steht etwa das Thema Altern und Pflege im Mittelpunkt von „Zikaden“ von Ina Weisse, mit Nina Hoss und Saskia Rosendahl in den Hauptrollen. Ein sehr persönlicher Film ist „My Dear Théo“ der ukrainischen Dokumentarfilmerin Alisa Kovalenko über ihren fünfmonatigen Einsatz an der Front geworden, sie ist auch zu Gast in Linz.

Zahlreiche Filmgäste

Überhaupt sind rund 100 Filmschaffende aus dem In- und Ausland persönlich in Linz anwesend. Bei Filmgesprächen und Talk-Veranstaltungen haben Besucher die Möglichkeit, direkt mit den Regisseurinnen, Produzenten und Darstellerinnen ins Gespräch zu kommen.

Local Artists

Das Crossing Europe gibt auch wieder Local Artists eine große Bühne. Heuer ist dem bildenden Künstler, Filmemacher und Umweltaktivist Edgar Honetschläger ein Special gewidmet. In Summe werden 51 Arbeiten, darunter zehn Langfilme oder neun Musikvideos von Filmschaffenden mit Oberösterreich-Bezug zu sehen sein.

Hochkarätige Arbeiten

Aus der Vielzahl von gezeigten hochkarätigen Arbeiten ein paar Tipps: Zum Thema Ukraine ist der Film „Under the Volcano“ von Damian Kocur: Eine ukrainische Familie macht gerade Urlaub, als Russland ihr Heimatland überfällt. Ratlos bleiben sie in Teneriffa zurück …

Eine wahre „Perle“, so Gebetsroither und Riedler, sei „Milch ins Feuer“. Der Spielfilm-Erstling von Justine Bauer blickt unaufgeregt und fern jeglicher Romantisierung des Landlebens auf den Arbeitsalltag der Frauen – vom Kühemelken im Bikini bis hin zum Tomatenernten bei der Großmutter.

Die Doku „Die Möllner Briefe“ von Martina Priessner thematisiert die Aufarbeitung der rassistischen Brandanschläge von Mölln 1992. Priessners Film gibt dabei den Familien der Opfer und Überlebenden eine Stimme.

Die berührende Doku „Im Prinzip Familie“ von Daniel Abma begleitet über mehrere Jahre eine Wohngruppe mit Kindern, die aus ihrer Familie genommen werden mussten.

Viel Rahmenprogramm

Neben den zahlreichen Filmvorstellungen erwartet die Besucher auch heuer wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Konzerten, Talks, musikalische Nightlines und mehr. Die Preisverleihung findet am Samstag, 3. Mai, 19.30 Uhr, im Ursulinensaal statt, wird zudem live gestreamt.