
28. Oktober 2025
Halle (Saale), 28. Oktober 2025 – Wie verändern sich Berufe, wenn Studium und Handwerk immer stärker miteinander verflochten werden? Dieser Frage widmet sich eine neue Nachwuchsforschungsgruppe an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Unter Leitung von Dr. Alexander Mitterle untersucht das Team im Projekt „Grenzzonen der Akademisierung“ das Zusammenspiel von Hochschulen und Bauwirtschaft. Gefördert wird die Forschung vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) mit bis zu 2,2 Millionen Euro.
Im Mittelpunkt steht die Analyse, wie akademisches Wissen in handwerkliche Ausbildungsberufe einfließt und welche neuen Formen der Zusammenarbeit zwischen Studium und Praxis entstehen. „Handwerk und Hochschule werden oft als Gegensätze betrachtet, die um denselben Nachwuchs konkurrieren. Tatsächlich beobachten wir zunehmend produktive Schnittstellen“, sagt Mitterle.
Geplant sind Forschungsaufenthalte an Universitäten und Ausbildungszentren, außerdem eine Auswertung von Stellenanzeigen, um Veränderungen in den Berufsbildern der Bauwirtschaft zu erfassen. Das Team arbeitet eng mit dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg zusammen.
Ziel ist es, praxisnahe Handlungsempfehlungen für die Branche zu entwickeln und Wege aufzuzeigen, wie Wissenstransfer zwischen Ausbildung und Studium gelingen kann. Ergänzend soll ein Podcast entstehen, der den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis stärkt.