Berlin – Die Gewalt der Straße hat in Berlin eine lange, unrühmliche Tradition. Sie kommt hauptsächlich von links. Die Antifa marschiert auf und vertreibt ihre Gegner mit Drohungen, Farb- und Brandanschlägen. Wer Gegner ist, entscheidet der linke Pöbel ganz eigenmächtig.
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Aktuell ist die neue Berliner Kaffee-Kette „LAP Coffee“ der Gegner. In der Nacht zum vergangenen Freitag wurden in einem konzertierten Angriff alle 15 Filialen großflächig mit roter Farbe beschmiert.
Auf einer illegalen Plattform im Internet, auf der sich linke Täter fortwährend ihrer Gewalttaten rühmen, wird der Angriff auf LAP gefeiert. Weitere Attacken werden angedeutet: „Es gibt noch einiges zu tun. Packen wir es an“, heißt es dort. Bedauernd fügen die anonymen Autoren hinzu, es sei „wahrscheinlich zu früh, schon mal den Sekt kaltzustellen, um auf die Lap-Coffee-Pleite anstoßen zu können“.
„LAP“ bedeutet „Life among People“ („Leben unter Menschen“). Die Firma bietet preiswerten Kaffee an. Die Tasse Cappuccino kostet nur 2,50 Euro (Espresso: 1,50). Zwei Berliner Unternehmer, Ralph Hage und Tonalli Arreola, gründeten LAP vor drei Jahren. Sie möchten preiswerten Kaffee für alle anbieten. Sie haben ein Sparkonzept entwickelt: kleine Filialen, Kaffeevollautomaten, Vorbestellung per App. Eine Geschäftsidee, mit der man Preise senken kann.
Die militanten Gegner werfen den LAP-Gründern vor, sie würden ihren Profit „auf dem Rücken nicht organsierter ausgebeuteter Arbeiter*innen“ maximieren wollen. Mithilfe von Investoren würden sie andere Cafés über einen Preiskampf zerstören. Hinter diesen lächerlichen Vorwürfen steckt die vollkommen verblödete marxistische Ideologie, die jeden Unternehmer zum Ausbeuter erklärt.
Diese Ideologie blüht und gedeiht bei den Linksextremisten und Linken noch immer oder schon wieder. Und das ist das Traurige und Gefährliche daran, dass gute Ideen im Keim erstickt werden, durch Drohung und Gewalt.
Die LAP-Gründer sind aber keine Gangster, sie begeben sich mit einer Geschäftsidee in den Wettbewerb und auch ins Risiko. Solche Leute benötigt Berlin, in der verschärften Wirtschaftskrise sind sie besonders wichtig. Denn nicht der Staat erwirtschaftet das Geld und auch nicht die Antifa, sondern eben die Unternehmen.
Immer wieder wurden in der Vergangenheit neue Geschäftsideen zerstört. Ein Berliner Unternehmer hatte 2009 das „Car Loft“ erfunden und in der Lignitzer Straße 30 in Kreuzberg erbaut. Per Fahrstuhl kann man dort sein Auto mit auf den Balkon nehmen.
Er wurde so lange von gewalttätigen Linksextremisten heimgesucht, bis er den Plan aufgab, weitere Gebäude dieser Art anzubieten. 2018 wurde der geplante Google Campus aus Kreuzberg vertrieben. Das sind nur zwei von vielen Beispielen, die ich hier nenne.
Verbohrt, kleinkariert und provinziell, aber effektiv, weil gewaltbereit, geht die linke Szene gegen alles Neue vor, was ihr missfällt. Widerlich ist das.
Hat Gunnar Schupelius recht? Schreiben Sie an: gunnar.schupelius@axelspringer.de