Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) stehen wie viele andere Kulturinstitutionen vor finanziellen Problemen. SKD-Generaldirektor Bernd Ebert sagte im Gespräch mit dem MDR, der Doppelhaushalt 2027/2028 sei eine „haushalterische Herausforderung“. Auch wenn die staatlichen Zuwendungen auf Landes- und Bundesebene stabil blieben, stiegen die Kosten, vor allem für den laufenden Betrieb. „Wir benötigen mehr Geld, um den Status Quo zu halten“, so Ebert.

Angespannte Haushaltslage führt zu Kürzungen

Aktuell kämpfe die Leitung der SKD darum, weiterhin Mittel für langfristige Investitionen zu erhalten. Genaue Zahlen zur Mittelverteilung im kommenden Landeshaushalt könne man aktuell jedoch nicht absehen. Gleichzeitig würden die Kosten für Personal, Handwerker und andere Dienstleistungen steigen. Auch der finanzielle Aufwand, der bei Ausstellungen und anderen Projekten anfalle, etwa die Fernleihe von Kunstwerken, sei stark gewachsen.

Doch es fehlt nicht nur an Förderung. Das Haus stehe auch vor anderen finanziellen Herausforderungen, erklärt der SKD-Chef. Der Städtetourismus insgesamt habe abgenommen und auch in Dresden sind die Besucherzahlen im ersten Quartal des Jahres 2025 deutlich eingebrochen. Das sei trotz eines Anstiegs im Jahresverlauf ein Problem, denn die SKD sind in besonderem Maße von Eintrittsgeldern abhängig.

Steigende Kosten für Leihgaben aus den USA

Daher erörtere man verschiedene Möglichkeiten, zu sparen. So wollen die Kunstsammlungen künftig Leihgaben aus dem Ausland reduzieren, die immense Kosten verursachen würden, vor allem aus den Vereinigten Staaten. Zudem müssen die SKD bereits jetzt ihre Öffnungszeiten anpassen und Eintrittspreise erhöhen.

Wir machen schon Verlust, wenn wir die Häuser öffnen.

Bernd Ebert, Direktor der SKD

Das hieße allerdings nicht, dass die SKD dadurch Gewinne erzielen würden, stellt Ebert klar: „Ein Kino, ein Freizeitpark haben natürlich das wirtschaftliche Ziel der Gewinnmaximierung. Wir nicht. Wir machen, wenn wir die Häuser öffnen, schon Verlust.“ Trotz der angespannten finanziellen Lage würden geplante Projekte durchgeführt und geschlossene Verträge eingehalten, so Ebert. Aber: „Kleine Vorhaben schieben wir.“

Klar sei aber auch, dass die Staatlichen Kunstsammlungen den bisherigen Programmumfang von Dutzenden Ausstellungen im Jahr nicht werden halten können, so Ebert bei MDR KULTUR: „Das ist ein Reigen, den werden wir uns auf Dauer nicht leisten können, auch von der personellen Ausstattung her nicht. Die Frage ist aber, ob eine Beschränkung, eine Fokussierung wirklich von Nachteil ist.“ Gerade in der Vermittlung des Bestandes der SKD könne man neue spannende Programme formen.