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Der extrem gefährliche Hurrikan Melissa ist in Jamaika auf Land getroffen. Das teilte das US-Hurrikanwarnzentrum NHC mit. Der Wirbelsturm der höchsten Kategorie fünf habe mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 295 Kilometern pro Stunde nahe der Ortschaft New Hope die Südwestküste des Karibikstaats erreicht. Es handelt sich demnach um einen der stärksten Hurrikans der vergangenen 170 Jahre. Wenige Stunden nach dem Auftreffen auf Land hat der Wirbelsturm über Jamaika leicht an Kraft verloren und ist nun ein Hurrikan der Kategorie vier. Mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von 240 Kilometern pro Stunde zieht Melissa seither über den Nordwesten der Karibikinsel, berichtet das NHC.
Auch nach der leichten Abschwächung besteht Lebensgefahr, warnte das NHC. Die Lage sei extrem gefährlich und lebensbedrohlich. Die Folgen des Sturms könnten „möglicherweise beispiellos“ für das Land mit seinen 2,8 Millionen Einwohnern sein, teilte das Rote Kreuz mit. Auch Regierungschef Andrew Holness rechnete mit schweren Schäden und Zerstörungen an Dächern, Straßen, Vegetation und Häfen. „In dieser Region gibt es keine Infrastruktur, die einem Hurrikan der Kategorie fünf standhalten kann“, sagte er.
Warnungen vor Erdrutschen, Sturzfluten und „katastrophalen Winden“
Für mehrere Ortschaften in den besonders gefährdeten Küstengebieten
galten Evakuierungsanordnungen. Jamaikas Regierungschef Holness rief die
Bevölkerung dazu auf, möglichst zu Hause zu bleiben und den Anweisungen
der Behörden zu folgen. Insgesamt suchten rund 6.000 Menschen Schutz in 382 Notunterkünften. Trotz der Aufforderungen der Behörden wurde die Zahl der Schutzsuchenden in hochgefährdeten Gebieten wie Saint Elizabeth im Süden des Landes als niedrig eingeschätzt. 
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„Jetzt ist nicht die Zeit, mutig zu sein“, sagte der Minister für lokale Verwaltung, Desmond McKenzie. „Wettet nicht gegen Melissa, das ist eine Wette, die wir nicht gewinnen können.“ Auch einem Berater der Hilfsorganisation Mercy Corps in der Nähe von Kingston zufolge blieben die meisten Familien in ihren hochwassergefährdeten Gebieten. „Viele haben so etwas noch nie erlebt, und die Ungewissheit ist beängstigend“, sagte er. Die Familien fürchten, ihre Häuser und ihr Hab und Gut zu verlieren.
Gefahr von Krokodilen in Wohngegenden
Neben Sturm und Überschwemmungen wird vor einer weiteren Gefahr
gewarnt: Steigende Pegelstände in Flüssen
und Sümpfen könnten dazu führen, dass Krokodile in Wohngegenden
vordringen, schrieb die regionale Gesundheitsbehörde Serha auf Instagram. Anwohner von Wasserläufen sollten daher wachsam sein und Hochwasser meiden. Vor allem Kinder und Haustiere
sollten von überschwemmten Gebieten ferngehalten werden.
© Lea Dohle
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Zuvor hatte das US-Hurrikanzentrum vor Erdrutschen und Sturzfluten gewarnt. Besonders an der Südküste Jamaikas,
 wo sich auch der internationale Flughafen, Kraftwerke und mehrere
Krankenhäuser befinden, könnten meterhohe Wellen entstehen. Zur Vorsorge
 seien deswegen dem Gesundheitsminister Christopher Tufton zufolge
einige Patientinnen und Patienten vom Erdgeschoss in höhere Stockwerke
verlegt worden, in der Hoffnung, dass sie dort vor den Fluten geschützt
seien. Auch vor „katastrophalen Winden“ wurde gewarnt, die in den höher
gelegenen Bergregionen noch bis zu 30 Prozent stärker ausfallen
könnten. 
So groß ist Hurrikan Melissa
Bislang kann das Ausmaß der Schäden noch nicht genau abgeschätzt werden. Der gewaltige Hurrikan hatte jedoch schon vor seinem Eintreffen auf Jamaika große Verwüstungen angerichtet. Die Behörden meldeten Erdrutsche und umgestürzte Bäume. Zudem waren mehr als 240.000 Haushalte ohne Strom. Außerdem sei Melissa bereits für mindestens sieben Tote in der Karibik verantwortlich: drei in Haiti, einer in der benachbarten Dominikanischen Republik und drei auf Jamaika.
Sturm wird bald auch in Kuba eintreffen
Als Unterstützung für die Rettungsarbeiten nach dem Sturm wurden neben den regulären
Soldaten auch Reservisten zum Dienst gerufen, wie die jamaikanische Zeitung The
Gleaner berichtete. „Unsere Truppen, einschließlich der Reserve, werden
 vor Ort sein, um Hilfsmaßnahmen zu unterstützen, Gemeinden zu schützen
und wichtige Versorgungsleistungen so schnell wie möglich
wiederherzustellen“, sagte der amtierende Militärchef O’Neil Bogle.
Das US-Hurrikanzentrum rechnete damit, dass Melissa von der Ortschaft St. Elizabeth im Süden bis St. Ann im Norden eine Schneise der Verwüstung quer durch die Insel ziehen würde. Außerdem werde erwartet, dass der Sturm noch am Dienstagabend oder in der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit) Kuba erreicht. In der ostkubanischen Provinz Holguín seien deshalb bereits mehr als 200.000 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Auch für Teile der Bahamas, die der Hurrikan am Mittwoch erreichen soll, gilt eine Hurrikanwarnung.
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