RB Leipzig bleibt im Torrausch! Nach dem 6:0 in Augsburg legt der Bundesliga-Zweite beim DFB-Pokal in Cottbus ein 4:1 nach. Und trotzdem: Es ist der traurigste Sieg der Saison.
Der souveräne Einzug ins Achtelfinale wird von einem Todesfall am Rande des Spiels überschattet. Auf dem Weg ins Stadion war ein Leipzig-Anhänger am Gästeeingang kollabiert und später im Krankenhaus verstorben.
„Natürlich haben wir das Spiel gewonnen. Aber unsere Gedanken und unser Beileid sind bei der Familie des Verstorbenen“, erklärt Leipzig-Kapitän David Raum (27).
Sportgeschäftsführer Marcel Schäfer (41) hatte ihm und Trainer Ole Werner (37) in der Halbzeit als Erste von der Todesnachricht berichtet. „Es ist ein echter Schock gewesen. David hat es dann auch der Mannschaft mitgeteilt. Da herrschte natürlich große Betroffenheit“, so RB-Coach Werner.
Leipzig-Kapitän David Raum (r.) zeigte auf dem Rasen vollen Einsatz und überbrachte in der Halbzeit seinen Kollegen eine traurige Nachricht
Foto: Lisi Niesner/REUTERS
Merkte man auch nach Abpfiff: Statt das Weiterkommen groß zu feiern, versammelte sich die Mannschaft still vor dem Gästeblock. Der Mannschaftsrat um Raum und Vize-Kapitän Xaver Schlager (28) suchte dabei den direkten Kontakt mit den RB-Anhängern.
„Wir waren nach dem Spiel auch bei ihnen. Sie haben es uns noch einmal erklärt – da rückt der Fußball in den Hintergrund“, verrät Raum.
Bald in der Bundesliga?: Geplante Abseits-Revolution erklärt
Quelle: DFL / BILD28.10.2025
Tragisch: Für die RB-Stars war es die zweite Todesnachricht innerhalb kurzer Zeit. Bereits vor dem Spiel wurde bekannt, dass Routinier Kevin Kampl (34) um seinen Bruder Seki trauert. Der ehemalige Fußballer, der früher unter anderem für den VfB Solingen am Ball war, wurde nur 51 Jahre alt und ist in der vergangenen Woche völlig unerwartet verstorben.
Doppeltorschütze Christoph Baumgartner (26) bei Sky: „Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich nur daran denke. Da fehlen mir fast die Worte. Kevin ist mehr als nur ein Mitspieler. Ein Freund. Wenn dann so etwas passiert – das fühlt sich unfassbar beschissen an. Ich wünsche ihm ganz viel Kraft. Ich kenne seine Familie, auch den verstorbenen Bruder. Das ist unfassbar.“
Leipzig-Profi Kevin Kampl (r.) mit seinem Bruder Seki, der letzte Woche unerwartet verstorben ist
Foto: privat
RB Leipzig hat Kampl vorerst für die Familie freigestellt, der Mittelfeldspieler gehörte auch beim Spiel in Cottbus nicht zum Kader.