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Volker Herres (links), Christine Strobl, Tom Buhrow (rechts). Die Gehälter der Intendanten rechtfertigt die ARD mit deren hoher Verantwortung. © WDR/Oliver Ziebe

Die Gehälter der ARD-Intendanten lassen die Beitragszahler abermals wütend zurück. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk veröffentlichte die neue Liste.

Dortmund – Die ARD legt seit 2010 transparent offen, wie viel ihre Intendanten verdienen. Die aktuellen Zahlen für das Jahr 2024 zeigen deutliche Unterschiede zwischen den Rundfunkanstalten. Die Debatte nach Angemessenheit verstummt nicht.

*Hinweis: Alle Bezüge der Intendanten aus dem Jahr 2024 gehen aus einer Tabelle hervor, die der Senderverbund am 6. Oktober auf ard.de veröffentlichte.*

ARD-Gehälter öffentlich: Buhrow führt trotz Ausscheiden

Tom Buhrow dominiert die Gehaltsliste der ARD-Intendanten. Der ehemalige WDR-Chef kassierte 2024 insgesamt 427.900 Euro an Jahresbezügen. Das bedeutet eine Steigerung gegenüber 2023, als Buhrow noch 413.000 Euro erhielt, wie taz.de blianziert. Hinzu kamen 3.700 Euro Aufwandsentschädigung und 21.900 Euro Sachbezüge (beispielsweise für Dienstwagen und Bahncard).

Ende 2024 schied Buhrow aus seinem Amt aus, Katrin Vernau übernahm die Leitung. Die neue WDR-Intendantin erhält eine jährliche Vergütung von 348.000 Euro. Auf Platz zwei folgt Kai Gniffke vom SWR mit 392.530 Euro Jahresgehalt – exakt so viel wie im Vorjahr, berichtet taz.de.

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Der bis Ende August 2025 amtierende NDR-Intendant Joachim Knuth erreicht mit 360.371 Euro den dritten Rang. Die Spitzengehälter konzentrieren sich damit bei den großen Landesrundfunkanstalten (keine TV-News mehr verpassen: jetzt RUHR24 bei Google folgen!).

ARD-Gehälter 2024: RBB zahlt deutlich weniger als WDR

Das andere Ende der Skala bildet RBB-Intendantin Ulrike Demmer. Sie erhielt 2024 220.000 Euro Jahresbezüge plus 13.925 Euro Sachbezüge. Der vergleichsweise niedrige Betrag erklärt sich durch ihren neu verhandelten Vertrag. Der RBB reagierte bereits 2023 auf Forderungen, die Bezüge des Spitzenpersonals zu senken.

Auch die kleineren Sender zahlen weniger:

  • Radio-Bremen-Intendantin Yvette Gerner: 284.536 Euro
  • SR-Intendant Martin Grasmück: 245.000 Euro
  • BR-Intendantin Katja Wildermuth: 340.267 Euro
  • MDR-Intendant Ralf Ludwig: 280.750 Euro
  • Programmdirektorin des Ersten, Christine Strobl: 284.827 Euro

ARD-Gehältern der Intendanten 2024: Bürger fordern Veränderung

Die Debatte über angemessene Gehälter tobt abermals. Viele Bürger fordern, dass der Öffentlich-Rechtliche ihre Beiträge bedachter ausgeben muss. Sind Jahresgehälter von nahezu einer halben Million Euro (im Buhrow-Fall) gerechtfertigt? Die ARD argumentiert: Intendanten leiten große Organisationen mit tausenden Mitarbeitern und mehreren Programmen. Ihr Gehalt entspräche also ihrer Verantwortung.

Das sehen die Beitragszahler jedoch gänzlich anders. Focus wertete kritische Kommentare seiner Leser aus und es zeigt sich eine Welle des Unmuts. Die meisten sehen in den Summen ein Symbol für Selbstherrlichkeit und Intransparenz. Einige fordern, dass dieses System reformiert wird.

Beitragszahler toben wegen ARD-Gehältern: Wie verhältnismäßig sind die Summen?

Ein Auszug der Leser-Meinungen von focus.de:

  • „Wer sind diese Menschen, dass sie so fürstlich bezahlt werden? Und warum bekommen Menschen, die so viel mehr zum Wohlstand und dieses Landes und zum Wohl der Gesellschaft beitragen, so viel weniger?“ – Tino v Zurbrüggen.
  • „Da müssen aber schnell die Gebühren erhöht werden. Von so einem mickrigen Gehalt kann doch keiner leben (Ironie aus).“ – Uschi Stiefel.
  • „Merken diese Spitzenverdiener/-innen auf Kosten der Bevölkerung eigentlich nicht, dass sie das Vertrauen derselben gerade verspielen? Alle Vorurteile gegen eine sich selbst bedienende Funktionärskaste werden so gestärkt.“ – Peer Richter.
  • „Diese Luxusgehälter aus Gebühren zu bezahlen, ist eine Beleidigung für die Demokratie.“ – Axel Schneider.
  • „Erhalten die einfachen Mitarbeiter der öffentlichen Rundfunkanstalten auch Sachbezüge und Aufwandsentschädigungen? Müssen die Fahrten mit Chauffeur und Dienstwagen als geldwerter Vorteil von den armen Schluckern mit ihren Gehältern zwischen 1/4 und 1/2Mio. Euro versteuert werden?“ – Alexander Alois.

Ein Vergleich zu den Gehältern von CEOs mittelständischer Unternehmen aus dem Jahr 2021 zeigt: Sie verdienen, laut handelsblatt.de, rund 200.000 Euro pro Jahr. Die größeren ARD-Anstalten übertreffen diese Größenordnung deutlich. Über die Gehälter entscheiden nicht die Intendanten selbst, sondern die Verwaltungsräte als Aufsichtsgremien der jeweiligen Rundfunkanstalt.