Clemens Meinhardt (CDU) und Karlheinz Pfeiffer (Linke) sind Mitglieder im Stadtbezirksrat Südost und kritisieren den geplanten Bau. Meinhardt wohnt auch in der Nähe, betont aber, dass seine Kritik an den Plänen grundsätzlicherer Natur ist: „Wir haben in den letzten zehn bis 20 Jahren unheimlich viele Flächen verloren. Es wird versiegelt, es werden Bäume abgesägt.“

Zudem sei man im April relativ überrascht worden „über so Gerüchte, dass eben auf dem Sportplatz ein großes Umspannwerk gebaut werden sollte. Da haben wir zuerst gedacht, dass das irgendwie ein Scherz ist“, so der CDU-Politiker.

Auswirkungen noch unbekannt

Karl-Heinz Pfeiffer ergänzt, das Vorhaben widerspreche der Zukunftsplanung der Stadt: „Wir sollen eine grüne Stadt werden. Es sollen Bäume gepflanzt werden, es soll das Klima geschützt werden und wir brauchen eine nachhaltige Bebauung. Hier würde das eine komplette Trennung der Biosphäre bewirken. Die Auswirkungen, die das hat, sind noch gar nicht bekannt“, erklärt der Linken-Politiker.

Viel Hoffnung für ihren Änderungsantrag im Stadtrat haben die beiden nicht. „Ich denke, der Änderungsantrag wird es schwer haben, eine Mehrheit zu finden, weil die Fraktionen im Prinzip auch eng verzahnt sind. Es ist ja eine stadteigene Unternehmung und kein fremdes Unternehmen, was für uns Böses will“, erläutert Clemens Meinhardt.

Stadtwerke: Wunsch nach mehr Planungssicherheit

Für zukünftige Bauprojekte würde Viereckl sich wünschen, dass die Stadtwerke einen Bedarf und Lastschwerpunkte sowie ein Gebiet nennen könnten. „Und innerhalb des Gebietes kann die Stadt oder der Stadtbezirksbeirat oder wer auch immer gerne entscheiden, welche Fläche dafür genutzt werden soll und dann freuen wir uns, die dann zu bebauen mit dem Umspannwerk“, bietet er an.

Nicht nur ein Thema in Leipzig

Jan Schubert von der Netz GmbH berichtet weiter, dass die Stadt Leipzig im sächsischen Vergleich in Bezug auf die Stromversorgung gut dastehe. „Alle großen Städte, die Zuzug und Gewerbeansiedlungen haben, haben mit dem Thema zu tun. An der Stelle entwickelt sich viel, gerade auch mit dem Wandel hin zu erneuerbaren Energien.“ Dabei gehe es auch um Themen wie Energie- und Wärmewende, die gerade in dicht besiedelten Gebieten erfüllt werden müssten. „Und da sind wir natürlich auch im Austausch“, so Schubert.