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Kürbis-Laternen erleuchten die Nacht. © Patrick Pleul/dpa
Polizei warnt vor Sachbeschädigung: In Frankfurt ist neben Kostümen besonders Halloween-Deko gefragt.
Wenn morgen Abend bei Anbruch der Dunkelheit Hexen, Vampire und Zombies durch die Straßen ziehen, aus den Bars und Clubs schaurig-schöne Musik dröhnt und die Skyline irgendwie unheimlicher als sonst zu leuchten scheint, wissen selbst diejenigen, die es nicht wissen wollen: Es ist wieder Halloween. In den Vorgärten stehen dann ausgehöhlte Kürbisse mit gruseligen Gesichtern, um böse Geister abzuwehren, und gespenstisch verkleidete Kinder klingeln bei wildfremden Menschen an den Türen und rufen: „Süßes oder Saures.“
Halloween-Tipps
In der Stadt gibt es zahlreiche Veranstaltungen rund um die Gruselnacht. Eine Auswahl:
Freitag, 31.10.:
Halloween-Parcours im Kobelt-Zoo, (auch am 1.11.), ab 18 Uhr, Schwanheimer Bahnstr. 5, Schwanheim.
Halloween-Führung über den unbeleuchteten Frankfurter Hauptfriedhof, 18 Uhr, Haupteingang des Hauptfriedhofs (Neues Portal), Eckenheimer Landstraße 194, Nordend.
Mama geht tanzen – Halloween-Special im Fortuna Irgendwo, 20 Uhr, Hanauer Landstraße 192, Ostend.
The Hinge – Die Halloween-Party im Nachtleben, 23 Uhr, Kurt-Schumacher-Str. 45, Innenstadt.
Halloween-Party im Zoom-Club, 23 Uhr, Carl-Benz-Straße 21, Fechenheim.
Samstag, 1.11.:
Spektakel für Kinder: Lichterzauber – Anderswelt, 18 Uhr, Abenteuerspielplatz Colorado Park, Raimundstraße/Ecke Paquetstraße, Ginnheim.
Einst aus den USA importiert, hat sich die Nacht der Geister längst bei uns etabliert, nicht nur in kultureller, auch in kommerzieller Hinsicht, denn das Spektakel um den Horrorkult hat sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt. Rund 54 Millionen Euro Umsatz erwartet allein der hessische Handel in diesem Jahr zum letzten Oktobertag.
„Für die hessischen Händlerinnen und Händler ist Halloween inzwischen ein wichtiger Impulsgeber vor dem Weihnachtsgeschäft“, sagt Sven Rohde, Hauptgeschäftsführer des hessischen Handelsverbandes. Einer vom Verband in Auftrag gegebenen Umfrage des Forschungsinstituts IFH Köln zufolge wollen 15,2 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten explizit Geld für das Gruselfest ausgeben. Besonders beliebt seien neben Süßigkeiten und Snacks (55,6 Prozent) sowie Dekoartikeln (36,3 Prozent) vor allem Kostüme (35,6 Prozent) und Kosmetik (29,4 Prozent).
In der Frankfurter Innenstadt ist dies bereits seit einigen Tagen in den Geschäften sichtbar, insbesondere im Karnevalsladen Deiters auf der Zeil. Wo sonst auf zwei Etagen Matrosen-, Marienkäfer- und Meerjungfrauen-Verkleidungen angeboten werden, hängen nun Skelett-, Geister- und Freddy-Krüger-Kostüme. Und die durchweg gruselig anmutenden Verkäuferinnen und Verkäufer nehmen ihren Job derart ernst, dass dem Vampir an der Kasse sogar eine rote Kunstblut-Lache aus dem Mund läuft.
Waffen tragen ist verboten
Damit alle gruselig-glücklich sind, gilt es jedoch einige unabdingbare Verhaltensregeln zu beachten, wie die Polizei mitteilt. Im Zuge der Halloween-Begeisterung Müll in Vorgärten zu verteilen, Farbe an Hauswände zu schmieren, Böller in Briefkästen zu zünden oder Autos zu zerkratzen, sind keine Kavaliersdelikte, sondern Sachbeschädigungen.
Menschen in Maßen zu erschrecken sei in Ordnung, sie zu verängstigen hingegen nicht. Waffen und Waffennachbildungen würden nicht als Accessoires gelten und das Tragen von sogenannten Anscheinswaffen sei verboten. Vor diesem Hintergrund bittet die Polizei insbesondere Eltern und andere Erziehungsberechtigte darauf zu achten, mit welchen Gegenstände ihre Kinder auf Halloween-Tour gehen.
Hintergrund: Im vergangenen Jahr waren nämlich zahlreiche vermeintliche Halloween-Scherze bei der hessischen Polizei zur Anzeige gebracht worden. So wurden unter anderem Eier an Hauswände und Fenster geworfen, Feiernde gerieten in Streit, und es kam zu Diebstahl, Bedrohungen und Körperverletzungen.
Der Ursprung von Halloween liegt im keltischen Fest Samhain, das am 31. Oktober das Ende des Sommers und den Beginn des Winters markiert. Die Kelten glaubten, dass in dieser Nacht die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Toten durchlässig wurde, und verkleideten sich entsprechend furchterregend, um böse Geister abzuwehren. Durch irische Einwanderer gelangte der Brauch im 19. Jahrhundert in die USA, wo er sich zum kommerziellen Fest mit Gruselspaß entwickelte.