Danilho Doekhi bejubelt sein Siegtor gegen Arminia Bielefeld (Quelle: IMAGO / Matthias Koch)

Stand: 29.10.2025 23:55 Uhr

Nach einem packenden Fight mit Überlänge steht der 1. FC Union Berlin im Achtelfinale des DFB-Pokals. Die „Eisernen“ schlugen Arminia Bielefeld nach Verlängerung mit 2:1. Danilho Doekhi gelang das goldene Tor.

Revanche geglückt: Der 1. FC Union Berlin hat sich am Mittwochabend – in der Neuauflage des Zweitrunden-Duells im DFB-Pokal – nach Verlängerung mit 2:1 (1:1, 1:1, 1:1) gegen den Zweitligisten Arminia Bielefeld durchgesetzt. Danilho Doekhi schoss in der 106. Minute das entscheidende Tor.
 
Die „Eisernen“ folgen somit Stadtrivale Hertha BSC, der sich bereits am Dienstag mit 3:0 gegen Elversberg durchgesetzt hatte, ins Pokal-Achtelfinale.

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Der Spielverlauf

Union startete schwungvoll – und ging früh in Führung. In der 11. Minute schlug Kapitän Christopher Trimmel eine traumhafte Freistoßhereingabe aus dem rechten Halbfeld, im Sechzehner stieg Leopold Querfeld am höchsten und nickte das Leder zum 1:0 in die Maschen. Im Anschluss ging es munter hin und her, auch Bielefeld erspielte sich nun erste Abschlusschancen, blieb zunächst vor dem Köpenicker Kasten aber zu ungefährlich.
 
Doch mit der ersten Großchance schlugen die Gäste zu: Thaddäus-Monju Momuluh kam etwas unverhofft kurz vor dem Fünfmeterraum zum Kopfball und beförderte das Spielgerät im hohen Bogen – über Union-Keeper Frederik Rönnow hinweg – in das Tor (27.). Nur vier Minuten später tauchte Noah Joel Sarenren Bazee völlig frei vor Rönnow auf, bekam die Kugel aber nicht unter Kontrolle und ließ somit die Riesen-Chance zum Führungstreffer ungenutzt. Zur Pause blieb es beim Stand von 1:1.

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Wie schon im ersten Spielabschnitt kamen die Köpenicker angriffslustig aus der Kabine. Doch Arminia-Keeper Jonas Kersken war gegen den Kopfball von Tom Rothe zur Stelle und verhinderte den erneuten Rückstand (47.). Keine zehn Minuten später schepperte es auf der Gegenseite: Sarenren Bazee kam nach einer hohen Hereingabe mit dem Bein ans Spielgerät, doch der Ball klatschte gegen den linken Pfosten und von dort zurück ins Feld (56.). In der Folge waren die Hausherren ihrem zweiten Treffer allerdings wieder näher, in der 90. Minute parierte Kersten einen Doekhi-Kopfball und es ging mit dem Stand von 1:1 in die Verlängerung.

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In der ersten Hälfte der Verlängerung ging keines der beiden Teams so richtig ins Risiko. Erst in der 102. Minute musste sich Rönnow mal wieder auszeichnen, als Isaiah Young es aus spitzem Winkel versuchte. Der in der 74. Minute eingewechselte Marvin Mehlem blieb in Nachspielzeit verletzt liegen und konnte nicht weiterspielen – da Bielefeld sein Wechselkontingent aber bereits ausgeschöpft hatte, mussten die Gästen somit in den verbleibenden 15 Minuten in Unterzahl agieren.
 
Der finale Spielabschnitt war noch keine 40 Sekunden alt, da zappelte der Ball im Bielefelder Netz. Im Fünfmeterraum landete die Flipperkugel nach mehreren missglückten Abschlüssen vor Danilho Doekhi, der die Alte Försterei zum Beben brachte und das 2:1-Siegtor erzielte (106.).

Was war denn da los?

In der 17. Minute hob Momuluh im Köpenicker Sechzehner ab und forderte einen Elfmeter – ohne Grund und ohne Not. Kategorie: Schwalbe. Die Pfeife von Schiedsrichter Harm Osmers blieb also völlig zurecht stumm. Die Gelbe Karte ließ der Referee, etwas überraschend, aber auch stecken.

Der Spieler des Abends

Wer sein Team in der Verlängerung in die nächste Pokal-Runde schießt, hat die Auszeichnung zum „Spieler des Abends“ redlich verdient: Gegen Arminia Bielefeld stellte Danilho Doekhi in gleich mehreren Aktionen unter Beweis, wie überdurchschnittlich torgefährlich er für einen Innenverteidiger ist. In der 106. Minute gelang ihm letztlich der Schuss ins Glück, der alle Union-Fans in Ekstase versetzte.

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Zählbares

  • Feuer frei: Union schoss 29 Mal in Richtung des gegnerischen Tores, Arminia 21 Mal
  • Dennoch sprach der xGoals-Wert nach den 120 Minuten hauchzart für Bielefeld: 2,15 zu 2,69
  • Danilho Doekhi netzte wie schon in der ersten Pokal-Runde gegen Gütersloh – nachdem er in all seinen vorherigen sechs Pokal-Einsätzen für die „Eisernen“ ohne Torerfolg geblieben war

Die Stimmen zum Spiel

Danilho Doekhi (1. FC Union Berlin): „Es war sehr intensiv. Wir wissen, dass Bielefeld viel läuft und gut gegen den Ball arbeitet. Wir mussten sehr viel investieren. Natürlich wollten wir uns für das letzte Jahr revanchieren. Vor allem lag unser Fokus aber darauf, dieses Pokalspiel vor den eigenen Fans zu gewinnen.“
 
Jonas Kersken (Arminia Bielefeld): „Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft. Wir haben einen geilen Pokal-Fight geliefert. Hinten raus war es natürlich bitter, dass wir zu zehnt weiterspielen mussten und nicht mehr wechseln konnten.“

Der Liveticker zum Nachlesen

Sendung: rbb24 Inforadio, 29.10.2025, 20:45 Uhr

Rundfunk Berlin-Brandenburg