Das US-Außenministerium erklärte, dass die Feindseligkeiten in der im Süden Syriens gelegenen Provinz Suwayda weitgehend abgeklungen seien, die Sicherheitslage jedoch weiterhin unvorhersehbar bleibe.
Das US-Außenministerium gab am Montag bekannt, den Minderheiten im Süden Syriens Hilfestellungen zu leisten. »Im Rahmen der Bemühungen zur Wiederherstellung der Stabilität im Süden Syriens leisten die Vereinigten Staaten humanitäre Hilfe in Suwayda, wo drusische, christliche und beduinische Gemeinschaften der Gewalt und der Zerstörung ihrer Häuser ausgesetzt waren und ihre Lebensgrundlage verloren haben.«
Diese US-Hilfe werde die lebensnotwendigen »Bedürfnisse von etwa 60.000 Menschen durch die gezielte Bereitstellung von Lebensmitteln, Wasser und Hygieneartikeln sowie durch die Instandsetzung von Häusern und Wasserversorgungssystemen unterstützen, damit die Menschen sicher in ihre Heimat zurückkehren können«, hieß in der Erklärung des Ministeriums.
Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) wurden seit Ausbruch des Konflikts in Suwayda im Juli zwischen Drusen, Beduinen und Regierungstruppen Hunderte von Drusen, darunter viele Zivilisten, außergerichtlich hingerichtet. Die Eskalation der Gewalt veranlasste die israelische Regierung zu einer militärischen Intervention, während etwa tausend israelische Drusen die Grenze nach Syrien überquerten, um ihren Glaubensgenossen zu helfen.
Bewährungsprobe
US-Außenminister Marco Rubio gab am 16. Juli bekannt, dass alle Parteien, einschließlich Israel, einem Waffenstillstand zugestimmt hätten. Am Montag erklärte das Außenministerium nun, dass »die Feindseligkeiten weitgehend abgeklungen« seien, die Sicherheitslage jedoch weiterhin »unvorhersehbar« bleibe. »Dies hat zu einer Einschränkung des Transports von Hilfsgütern geführt, was sich auf die Sicherheit der Zivilbevölkerung und die Möglichkeit der rund 187.000 Vertriebenen, in ihre Häuser zurückzukehren, ausgewirkt hat.«
Die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und sauberem Wasser werde »dazu beitragen, die dringendsten Bedürfnisse der Familien zu decken, die in Notunterkünften und in Aufnahmegemeinden leben, sowie derjenigen, die aufgrund der anhaltenden Unterbrechung der Lieferungen an Geschäfte und Märkte keinen Zugang zu Gütern haben«, hieß es aus Rubios Ministerium.
Laut US-Beamten sei der Schutz der drusischen und christlichen Syrer eine wichtige Bewährungsprobe für den Übergangspräsidenten Ahmed al-Sharaa, einen ehemaligen Al-Qaida-Führer, der zugesagt hatte, die Rechte religiöser Minderheiten zu wahren. »Die Regierung darf keine Toleranz gegenüber Missbräuchen zeigen, und alle Syrer sollten einen bedeutenden Anteil an der Regierungsführung des Landes haben. Ohne diese Zusicherung kann es keinen Fortschritt geben«, sagte der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Mike Waltz, am 22. Oktober.