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Oberbürgermeister-Wahl in Kiel

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OB-Kandidat Björn Thoroe (Die Linke) fordert die Kreuzfahrtabgabe in Kiel

Zehn Euro pro Kreuzfahrtgast will Björn Thoroe (Die Linke) in Kiel erheben – und der Landeshauptstadt damit finanziellen Spielraum verschaffen. Mit dieser forschen Forderung ist er allein unter den neun Kandidaten zur Oberbürgermeister-Wahl am 16. November in Kiel.

Kiel. Wenn es nach Björn Thoroe (Die Linke) geht, ist der Haushalt der Landeshauptstadt Kiel schnell saniert: Der Oberbürgermeister-Kandidat setzt sich vehement dafür ein, dass Kiel eine Kreuzfahrtabgabe erhebt. Nach seiner Rechnung kann die Stadt jährlich allein zehn Millionen Euro einnehmen, wenn sie für jeden Kreuzfahrtgast, der in Kiel auf ein Schiff geht, zehn Euro erheben würde.

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Mit diesem finanziellen Polster könne die Stadt sich viel leisten, meint der 41-jährige Kieler Ratsherr: Thoroe würde sich als OB für bezahlbares Wohnen stark machen. Dazu müsse die Kieler Wohnungsgesellschaft (Kiwog) mehr Geld erhalten. „Sie muss nicht nur bauen, sondern auch Wohnungen aufkaufen können, um sie für niedrige Mieten anzubieten“, sagt er.

Björn Thoroe (Die Linke) lebt in Gaarden-Süd

Ebenfalls sei ihm wichtig, dass Kiel wieder die Mehrheit an den Stadtwerken Kiel erhält. „So kann die Stadt selbst entscheiden, wie hier die Energie erzeugt wird und welche Sozialtarife angeboten werden können“, so der Linken-Kandidat. Als Oberbürgermeister würde er sich dafür einsetzen, die jüngste Preisanhebung beim Kita-Essen wieder zurückzunehmen. Das würde die Stadt 1,4 Millionen Euro kosten.

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Allerdings kann ein OB darüber nicht allein entscheiden. Eine politische Mehrheit gibt es in der Ratsversammlung nicht dafür, die Kreuzfahrer finanziell anzuzapfen. Hinter der Forderung steht nur die Fraktion von Die Linke/Die Partei, deren Vorsitzender Thoroe seit 2023 ist. Er tritt bereits zum zweiten Mal zur OB-Wahl an. 2019 erhielt er 9,1 Prozent der Stimmen.

Björn Thoroe ist gebürtiger Kieler und in Schilksee aufgewachsen. Er lebt in einer Fünfer-Wohngemeinschaft in Gaarden-Süd. Zurzeit ist er Wahlkreismitarbeiter seiner Parteifreundin und Bundestagsabgeordneten Tamara Mazzi. Nebenbei hat Thoroe ein Masterstudium in Betriebswirtschaftslehre an der FH Kiel begonnen.

KN