Regisseur Guillermo del Toro (links) am Set von "Frankstein" vor einer kauernden Figur des Monsters Frankstein, daneben steht Darsteller Oscar Iscaac

AUDIO: Neu im Kino: „Frankenstein“ von Guillermo del Toro (4 Min)

Stand: 30.10.2025 06:00 Uhr

Gerade ist Guillermo del Toros opulente „Frankenstein“-Verfilmung in die Kinos gekommen. Luc Besson steht ihm mit seinem aktuellen „Dracula“ in Nichts nach. Die Mediatheken bieten rund um den 31. Oktober ebenfalls Horror vom Feinsten.

„Frankenstein“: del Toros neues Monster-Epos

Er ist einer der Klassiker des Grusels: „Frankenstein“ von Mary Shelley aus dem Jahr 1818, erstmals verfilmt 1910 und seitdem immer wieder Inspiration für Regisseure. Die aktuelle Adaption stammt von dem Mexikaner Guillermo del Toro, der den Stoff als changierendes Vater-Sohn-Schauermärchen zwischen Melancholie und Manie inszeniert. Seit dem Tod seiner Mutter träumt darin Victor (Oscar Isaac), der Sohn eines berühmten Arztes davon, den Tod zu besiegen, indem er Tote wieder ins Leben zurückbringt. Mit dem Geld eines deutschen Waffenfabrikanten stürzt er sich in seine Forschung. Als ihm diese gelingt, ist er von seiner zusammengesetzten Kreatur (Jacob Elordi) schockiert. Doch die will die Zurückweisung durch ihren Schöpfer nicht hinnehmen. Gewohnt opulent inszeniert der Mexikaner die Geschichte, in der er das zum Leben erweckte Geschöpf sehr viel komplexer anlegt als in der Romanvorlage.

Der Film ist seit 23. Oktober im Kino. FSK 18. Ab dem 7. November wird „Frankenstein“ auf Netflix zu sehen sein.

Oscar Isaac sitzt als Victor Frankenstein grimmig auf einer moosbewachsenen Bank (Szenenbild)

Die neuste Verfilmung des Romans von Mary Shelley ist ein zwischen Melancholie und Manie changierendes Vater-Sohn-Schauermärchen.

„Mary Shelley’s Frankenstein“ von und mit Kenneth Branagh

Wer sich rund um Halloween lieber auf dem heimischen Sofa mit Frankenstein gruseln will, kann sich die Adaption von Kenneth Branagh, der auch den Victor spielt, in der ZDF Mediathek anschauen. In seiner bildgewaltigen Historien-Verfilmung aus dem Jahr 1994 hält sich Branagh größtenteils an die Romanvorlage. Dafür hat er sich einen illustren Cast zusammen gestellt – unter anderem Robert de Niro als Frankensteins Monster, Helena Bonham Carter als Elisabeth und John Cleese als Professor Waldmann.

Szenenbild aus dem Film "Frankenstein": Eine vermummte Kreatur

Filmwissenschaftler Marcus Stiglegger erklärt im Gespräch, wie die Kreatur im neuen Film von Guillermo del Toro neuinterpretiert wird.

„Mary Shelley’s Frankenstein“ ist noch bis zum 1. November in der ZDF Mediathek abrufbar (FSK 16).

Neu im Kino: „Dracula“ von Luc Besson

Christoph Waltz als Priester in Luc Bessons "Dracula" mit Feuerstab in der Hand.

In Luc Bessons „Deacula“ spielt der Österreicher Christoph Waltz den Priester.

Noch so eine Horrorfigur, die zum Klassiker und beliebtem Filmsujet geworden ist: Dracula – aktuell von Luc Besson. Der hat in „Dracula – Die Auferstehung“ nicht nur Regie geführt, sondern auch das Drehbuch nach der Romanvorlage von Bram Stroker aus dem Jahr 1887 geschrieben. Im 15. Jahrhundert wendet sich der transsilvanische Prinz Vlad II, Graf von Drācul (Caleb Landry Jones), nach dem grausamen Verlust seiner angebeteten Frau Elisabeta (Zoë Bleu), voller Zorn von der Kirche ab. In seiner unbändigen Trauer tötet er einen Priester, verflucht Gott – und wird zum ewigen Leben verdammt. Er wird zu Dracula. Als bluttrinkender Vampir muss er fortan durch die Jahrhunderte irren. 400 Jahre später scheint er die große Liebe in Paris gefunden zu haben, in Gestalt der verführerischen Mina (Zoë Bleu). Ein Film voller Energie und mit grenzenlosem Wahnwitz.

Luc Bessons „Dracula – Die Auferstehung“ ist ab dem 30. November in den Kinos zu sehen.

Staraufgebot in Francis Ford Coppolas „Dracula“

Einige Kritiker glauben Francis Ford Coppolas „Dracula“ in der aktuellen Verfilmung von Besson zu erkennen. Coppolas Adaption galt trotz einiger dramaturgischen Abweichungen als die bislang werktreuste Umsetzung des Vampirromans. Als Graf Dracula brilliert Gary Oldman, Anthony Hopkins schlüpft in die Rolle von Professor von Helsing, außerdem spielen Keanu Reeves, Winona Ryder und Monica Bellucci mit.

Bis zum 1. November ist „Bram Stroker’s Dracula“ in der ZDF Mediathek abrufbar.

„Nosferatu – der Untote“: Remake von Robert Eggers

Fast 104 Jahre ist es her, dass Friedrich Wilhelm Murnaus „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ zu einem Meilenstein des Horrorfilms wurde, einem Klassiker des expressionistischen Kinos der Weimarer Republik. Horror-Experte Robert Eggers, der mit Filmen wie „Der Leuchtturm“, „The Witch“ oder „The Northman“ beeindruckt hat, versucht sich hier an einem starbesetzten Remake, an einer Variation des berühmten Stoffes um den Grafen Orlok und die fiktive Hansestadt Wisborg. Eggers schickt seine Stars um Willem Dafoe, Nicholas Hoult, Bill Skarsgård, Lily-Rose Depp und Aaron Taylor-Johnson in ein düsteres, stilvolles Gothic-Setting.

„Nosferatu – der Untote“ von Robert Eggers. FSK 16 – bei WOW.

Eine Frau guckt voller Angst in einem Fenster, alles ist dunkel, über ihrem Gesicht liegt der Schatten einer Kralle von einem Ungeheuer - Szene aus "Nosferatu"

Regisseur Robert Eggers hat der berühmten Vorlage nichts hinzuzufügen und ergötzt sich zu sehr an seinen Bildern. Der Film war für vier Oscars nominiert, ging aber leer aus.

„Corpse Bride“: Gruselige Puppentrick-Animation von Tim Burton

Szene mit der Braut und dem Bräutigam am Klavier aus Tim Burtons "Corpse Bride", den Animatonsmeisterwerk

Tolle Songs, atemberaubende Animation der Puppen und eine gruselige Liebesgeschichte: Tim Burton hat mit „Corpse Bride“ einen Klassiker geschaffen.

Auch Tim Burton ist bekannt für seine spektakulären und klugen Grusel-Produktionen, in denen er seinen Monstern mit viel Sympathie begegnet. In dem Puppen-Animationsmeisterwerk „Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche“ von 2005 soll ein junger Mann eine ihm unbekannte junge Frau heiraten, doch aus einem Zufall heraus verlobt er sich vorher aus Versehen im Wald mit einer Leiche. Diese wohnt in der Unterwelt und holt ihren Bräutigam, der nicht weiß, wie ihm geschieht, prompt zu sich. Im Original von Johnny Depp und Helena Bonham-Carter gesprochen, verzaubert der gruselige Horror-Fantasyfilm mit dem einprägsamen Soundtrack von Danny Elfman. Lange war der Film nicht auf DVD erhältlich. Nun ist er bei einem Streamingdienst zu sehen.

„Corpse Bride – Hochtzeit mit einer Leiche“ ist zu sehen bei Netflix (FSK 6).

Er zählt zu den Meisterwerken des filmgeschichtlich bedeutenden, aber biografisch umstrittenen Roman Polanski: „Rosemaries Baby“. Mit Mia Farrow in der Titelrolle führt Polanski in die Abgründe von Dominanz, Unterdrückung und Paranoia. Dabei spielt er mit traditionellen Formen des Aberglaubens und nutzt eine subtile Kameraführung mit sehr unterschiedlichen Perspektiven, um eine Atmosphäre des Unheimlichen zu erzeugen. Es geht um das junge Paar Rosemarie und Guy, das ein Kind bekommen möchte. Dafür geht Guy (John Cassavetes) ohne dem Wissen seiner Frau einen teuflischen Pakt ein.

„Rosemaries Baby“ ist bis zum 8. Dezember in der ARD Mediathek verfügbar.

„Midsommar“ – Horror vor Schwedens sommerlichen Kulisse

Einen ganz anderen Horror verbreitet das amerikanisch-schwedische Mystery-Drama „Midsommar“ von Ari Aster, das gern als skandinavischer Folk-Horror rund um einen heidnischen Kult bezeichnet wird. Darin reist die psychisch labile Dani (Florence Pugh) nach dem erweiterten Suizid ihrer Schwester mit ihrem trennungswilligen Freund Christian (Jack Reynour) und dessen Jungens-Clique nach Schweden. Zwischen ausgelassener Sommerfolklore und beängstigendem, rauschhaften Kult mit reichliche Drogen gerät das Ganze zu einem Horrortrip.

„Midsommar“ steht bis zum 2. November in der ZDF Mediathek zur Verfügung.

Eine Frau im Auto wendet sich von einem Polizisten ab, Szenenbild aus Alfred Hitchcocks Fim "Psycho".

Am 10. November startet das Festival mit dem Klassiker aus dem Jahr 1960 von Alfred Hitchcock. Das Staatsorchester Braunschweig spielt live dazu.

Eine Person in blauem Bademantel steht in einem weiß gekachelten Bad vor einer Frau, die nackt auf der Seite liegt, ihr Rücken ist voller schwarzer Narben auf der Wirbelsäule (Szene aus "the Substance", einem Horrorfilm"

„Heretic“ lief im Kino, außerdem „Alien: Romulus“, „Longlegs“, „The Substance“ und „Cuckoo“. Ein Überblick über Horrorfilme 2024.

Der Vampir Graf Orlok steht an Deck eines Schiffes. (Szene aus "Nosferatu - eine Symphonie des Grauens" von F. W. Murnau, Deutschland 1922)

Vor 103 Jahren kam „Nosferatu – Symphonie des Grauens“ in die deutschen Kinos. Wichtige Szenen wurden in Wismar und auch in Lübeck gedreht.

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