
Stand: 30.10.2025 10:26 Uhr
Hannover 96 will im Zweitliga-Topspiel bei der SV Elversberg den Schwung des klaren Derby-Erfolgs über Eintracht Braunschweig mitnehmen. Gelingt den „Roten“ das, könnten sie sich vor den dann folgenden drei weiteren Spitzenspielen gegen Darmstadt, Paderborn und Karlsruhe weiter oben festsetzen.
Die Partien bis Ende November werden eine erste Idee vermitteln, ob 96 seine gute Ausgangslage – Platz vier mit vier Zählern Rückstand auf den FC Schalke 04 an der Spitze – sogar noch verbessern kann. Und ob das gesteckte Ziel des Bundesliga-Aufstiegs realistisch erreichbar ist. In einem ersten Schritt kann die Mannschaft von Trainer Christian Titz in der Begegnung im Saarland am Freitag (18.30 Uhr, im NDR Livecenter) auf Rang drei springen.
Den hat aktuell die SV Elversberg inne, die vor den jüngsten zwei Niederlagen in der Liga (gegen Bielefeld) und im Pokal (bei Hertha BSC) acht Pflichtspiele lang ungeschlagen war. Ein Sieg im direkten Duell, und die „Roten“ würden die SVE überflügeln.

Ergebnisse, Tabellenstände und die Spieltage im Überblick.
Zwei der spielstärksten Zweitliga-Teams
Leichter gesagt als getan: Denn noch in keinem der bislang fünf Pflichtspiele gegen Elversberg ist 96 als Sieger vom Platz gegangen. Klammert man die Pokal-Pleite aus dem Jahr 2010 aus, stehen auch in den bislang vier Zweitliga-Duellen beider Clubs zwei mickrige 2:2 auf der sehr übersichtlichen „Haben-Seite“ der Niedersachsen. Demgegenüber stehen zwei verdiente 1:3-Niederlagen aus der Vorsaison.
Nun sind beide Teams in dieser Spielzeit jeweils mit gänzlich anderen Kadern und anderen Coaches unterwegs. Beide sind – trotz des jeweiligen Umbruchs – wie in der vergangenen Runde oben mit dabei; beide gehören zu den spielstärksten Mannschaften der Liga.
Wie verteidigt Hannover Top-Torjäger Ebnoutalib?
Die SVE ist die treffsicherste Mannschaft des Unterhauses. 22 Tore hat das Team von Trainer Vincent Wagner bislang erzielt – bei nur acht Gegentreffern resultiert daraus das beste Torverhältnis der Liga. Stellvertretend für die „Abteilung Attacke“ rangiert Younes Ebnoutalib mit neun Buden an der Spitze der Torschützenliste. Der in Frankfurt geborene Mittelstürmer knüpft damit nahtlos dort an, wo Fisnik Asllani als Leihspieler der TSG Hoffenheim in der vergangenen Spielzeit aufgehört hat.
Der kosovarisch-deutsche Stürmer traf insgesamt 18 Mal – drei Mal davon im Rückrunden-Spiel gegen 96 in Hannover. Ebnoutalib schickt sich mit seiner Quote bislang an, Asllanis Statistiken in den Schatten zu stellen. Titz und sein Team werden also eine Antwort auf die Offensivwucht der Saarländer und auf den 22-Jährigen brauchen.
Titz muss 96-Defensive umbauen
Dabei muss der Coach seine Defensive umbauen. Boris Tomiak, der bislang in jedem Spiel zum Einsatz gekommen war, sah im Derby gegen Eintracht Braunschweig (3:0) die fünfte Gelbe Karte der Saison und fehlt damit am Freitagabend gesperrt. Ebenfalls nicht dabei sein wird Ime Okon, für den die Partie nach seiner Muskelverletzung im hinteren Oberschenkel noch zu früh kommt.

Die „Roten“ siegen erstmals seit 2021 wieder beim BTSV und bleiben in der Tabelle oben dran. Die „Löwen“, denen Stürmer Yardimci einen Bärendienst erwies, hängen hingegen weiter unten fest.
Unklar ist zudem noch, ob Hendry Blank dabei sein kann. Der 21-Jährige hatte das Training am Mittwoch vorzeitig beenden müssen, nachdem er im Rasen hängen geblieben war.
„Jeder Spieler hat einen Zug und eine Spannung drin, weil er weiß, dass es ein interessantes Spiel wird.“
96-Coach Christian Titz
Für den Trainer der „Roten“ ist das aber kein Problem: „Wir haben jede Position doppelt besetzt, deswegen können wir die auch problemlos mit dem einen oder anderen Spieler besetzen.“ Zumal er auf einen Effekt aus dem klaren Erfolg im Prestige-Duell mit Braunschweig setzt: „Da nimmst du ein gewisses Selbstvertrauen mit. Es hilft dir, wenn du so ein Spiel für dich entscheiden kannst.“
Mit Blick auf die Begegnung in Elversberg stellte er zufrieden fest, dass „jeder Spieler einen Zug und eine Spannung drin hat, weil er weiß, dass es ein interessantes Spiel wird“. Eine gute Voraussetzung – und eine absolute Notwendigkeit – für den Auftakt in Hannovers Topspiel-Wochen in der 2. Liga.
Mögliche Aufstellungen
SV Elversberg: Kristof – Keidel, Pinckert, Le Joncour, Mickelson – Condé, Poreba – Petkov, Conté, Zimmerschied – Ebnoutalib
Hannover 96: Noll – Allgeier, Nawrocki, Ghita – Matsuda, Leopold, Neubauer – Aseko Nkili – Bundu, Rochelt – Källman