Berlin – Nach dem Hamas-Skandal beim ZDF reagiert auch die ARD. Auf BILD-Anfrage teilt der öffentlich-rechtliche Sender mit, alle Ortskräfte in Gaza in dieser Woche überprüft zu haben.

Denn: Am Montag bestätigte das ZDF, dass ein Mitarbeiter einer Partnerfirma in Gaza der Terror-Organisation Hamas angehört hatte. Zuvor hatte der Sender heftige Kritik an Israels Militär geübt, das den Palästinenser mit einem gezielten Luftschlag getötet hatte. ZDF-Journalisten bezeichneten ihn als „Kollegen“ und „Medienschaffenden“ sowie „unsere Augen in Gaza“.

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BILD fragte daraufhin die ARD an. Ein Sprecher des Bayerischen Rundfunks, der für das ARD-Studio Tel Aviv verantwortlich ist, das auch Gaza betreut, teilte mit: Anders als das ZDF arbeite die ARD „nicht mit Produktionsfirmen oder Medienbüros im Gazastreifen zusammen, sondern mit wenigen Einzelpersonen“.

Über diese Gaza-Mitarbeiter erklärte der Sprecher, man arbeite „seit etlichen Jahren vertrauensvoll“ zusammen, schon vor Beginn des Krieges: „In einer Reihe von persönlichen Gesprächen und früheren Begegnungen (vor dem 7. Oktober 2023) haben sie gegenüber Mitarbeitern des ARD-Studios Tel Aviv glaubhaft gemacht, dass keine Nähe zu Terrororganisationen besteht. Sie haben dies aktuell jeweils noch einmal versichert.“

Das heißt: Als bekannt wurde, dass das ZDF jahrelang mit einem Hamas-Terroristen zusammengearbeitet hatte, kontaktierte die ARD ihre Mitarbeiter in Gaza und ließ sich versichern, dass diese keine Verbindungen zur Hamas hätten.

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„Darüber hinaus wurden frühzeitig weitere Maßnahmen ergriffen, um das sicherzustellen, beispielsweise wurden Social-Media-Profile überprüft und ausgewertet“, heißt es über die Überprüfung der Mitarbeiter im Gazastreifen.

Wie zuverlässig eine solche Prüfung ist, ist jedoch unklar. Das ZDF hatte nach der Tötung des Partner-Mitarbeiters erklärt, es gebe „keine Anhaltspunkte“ für seine Hamas-Mitgliedschaft – kurz darauf bekam der Sender ein Beleg-Dokument des israelischen Militärs. Der Mann gehörte dem bewaffneten Arm der Terror-Organisation an, war verantwortlich für die Waffen-Produktion.

Der getötete Mitarbeiter der ZDF-Partnerfirma in Gaza. Dieses Foto stammt aus Unterlagen, die Israels Armee auch dem ZDF zukommen ließ. Die Dokumente sollen die Zugehörigkeit des Mannes zur Terror-Organisation Hamas beweisen, so der deutsche Sender

Der getötete Mitarbeiter der ZDF-Partnerfirma in Gaza. Dieses Foto stammt aus Unterlagen, die Israels Armee auch dem ZDF zukommen ließ. Die Dokumente sollen die Zugehörigkeit des Mannes zur Terror-Organisation Hamas beweisen, so der deutsche Sender

Foto: Israeli Defence Forces

Die Zusammenarbeit mit Personen im Gazastreifen wird damit begründet, dass Israel den Zugang für internationale Medien blockiert. Deshalb sei man auf Ortskräfte angewiesen. Das Material, das die ARD ausstrahle, werde „nach strengen journalistischen Kriterien bearbeitet“. Dazu gehöre „unter anderem auch der Abgleich mit weiteren Quellen, wie z.B. internationalen Hilfsorganisationen und den israelischen Streitkräften“.