Für Russland

Landgericht München verurteilt drei Männer wegen Spionage

30.10.2025 – 12:54 UhrLesedauer: 1 Min.

Einer der Angeklagten (M.) wird in den Gerichtssaal geführt: Alles nur ein Spaß - oder Spionage für Russland?Vergrößern des Bildes

Urteil in München: Einer der Angeklagten im Gerichtssaal. (Quelle: Peter Kneffel/dpa)

Drei Männer standen in München unter dem Verdacht, für Russland Spionage betrieben zu haben. Nun wurden sie für schuldig befunden.

Das Oberlandesgericht München hat drei Männer wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit für Russland schuldig gesprochen. Der Hauptangeklagte erhielt eine Haftstrafe von sechs Jahren, seine beiden Mitangeklagten wurden zu einem halben beziehungsweise einem Jahr auf Bewährung verurteilt.

Nach Überzeugung des Gerichts plante der 41 Jahre alte Hauptangeklagte zwischen Oktober 2023 und April 2024 Sabotageakte gegen militärische Infrastruktur und Bahnstrecken in Deutschland. Er soll dabei Unterstützung von zwei Bekannten gehabt haben, denen die Bundesanwaltschaft ebenfalls Spionage vorwarf.

Die Bundesanwaltschaft hatte für den mutmaßlichen Drahtzieher eine Strafe von acht Jahren und acht Monaten Haft gefordert, für die beiden anderen Männer jeweils ein Jahr auf Bewährung. Die Verteidigung plädierte hingegen auf Freispruch – die drei Deutsch-Russen bestritten die Vorwürfe vehement.

Das Gericht sah es außerdem als erwiesen an, dass der Hauptangeklagte bereits zwischen 2014 und 2016 in der Ostukraine als Paramilitär einer bewaffneten prorussischen Gruppierung angehört hatte. Der Mann hatte das bestritten und erklärt, er habe sich damals nur wegen einer Beziehung in der Region aufgehalten.

Auch die Spionagevorwürfe wiesen alle drei Männer zurück. Sie hätten sich lediglich „scherzhaft und ironisch“ über mögliche Aktionen unterhalten, sagten sie vor Gericht. Nach Einschätzung der Bundesanwaltschaft bestand jedoch ein enger Kontakt des Hauptangeklagten zu russischen Geheimdiensten.