Malediven – Ein See inmitten einer Wüste? Ein Edelstein oder eine Aufnahme aus dem Weltall? Bei diesem Foto ist auf den ersten Blick schwer zu sagen, worum es sich handelt …
Ein blaues, ovales Etwas mit einer schwarzen Mitte schlängelt sich in ein Feld voller braun-beiger Mosaike. Doch: Dieses Foto hätte auch tödlich enden können. Denn es zeigt …
Tauchlehrer machte unglaubliches Foto
… das Auge eines Hais aus nächster Nähe!
Der französische Fotograf und Tauchlehrer Hadrien Plongée hat die unglaubliche Aufnahme Ende August in den stillen Gewässern des Vaavu-Atolls auf den Malediven gemacht. Er ging laut der Fotoagentur „HGM“ dafür mit seiner Kamera und einem Makroobjektiv ganz nah an einen Ammenhai heran und fotografierte nur das Auge, eingerahmt von einem Schuppenmuster.
Hadrien Plongée nahm das Foto eines Hai-Auges neun Meter unter Wasser auf. Ammenhaie sind für den Menschen in der Regel zwar nicht gefährlich, dennoch musste die Aufnahme sorgfältig geplant werden
Foto: HGM-PRESS
Aufnahme musste sorgfältig geplant werden
„Ich wollte Haie schon immer anders zeigen“, wird Plongée von der Agentur zitiert. „Sie gelten als gefährlich, aber in Wirklichkeit sind sie ruhig und anmutig. Augenkontakt unter Wasser ist selten, es ist eine Verbindung, die die meisten Menschen nie erleben.“ Ammenhaie gelten für den Menschen als nicht gefährlich, solange man sie nicht provoziert.
„Ich wollte Haie schon immer anders zeigen“, sagt der Fotograf und Tauchlehrer
Foto: HGM-PRESS
Daher erforderte die Aufnahme sowohl Planung als auch Zurückhaltung. Im Gegensatz zu vielen Haiarten, die zum Atmen weiter schwimmen müssen, ruhen Ammenhaie oft ruhig auf dem Boden des Meeres, sodass Taucher sie aus nächster Nähe beobachten können. Sie sind keine aktiven Jäger wie Weiße Haie, sondern überwiegend nachtaktive Bodenbewohner, die sich von Muscheln, Krebsen und kleinen Fischen ernähren.
Mehr zum ThemaTauchgang in neun Metern Tiefe
Der Tauchgang fand in einer Tiefe von neun Metern statt, wo das Sonnenlicht noch deutlich durch die Oberfläche fällt. Ein dezentes künstliches Licht half, die unter Wasser verlorenen warmen Töne wiederherzustellen und verwandelte das natürlich graue Auge des Hais unerwartet in ein tiefes Blau.
Das liegt unter anderem am sogenannten Tapetum lucidum – einer reflektierenden Schicht im Auge, die Haie bei schlechter Sicht unterstützt und Licht regelrecht zurückwirft.
