Ein Kunde bezahlt seinen Einkauf im Supermarkt bar mit Euro-Geldscheinen

Stand: 30.10.2025 15:04 Uhr

Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Oktober etwas langsamer gestiegen. Nachdem im September mit 2,4 Prozent noch ein Jahreshöchststand erreicht wurde, sank die Inflationsrate nun auf 2,3 Prozent.

Die Teuerung in Deutschland hat wieder etwas an Tempo verloren. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um durchschnittlich 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung ermittelte.

Ökonomen hatten mit einem etwas deutlicheren Rückgang auf 2,2 Prozent gerechnet. Im September war die Teuerungsrate mit 2,4 Prozent noch auf einen Jahreshöchststand gestiegen.

Energie billiger, Nahrungsmittel teurer

„Bis zum Jahresende ist ein Rückgang der Inflationsrate unter zwei Prozent weiterhin nicht absehbar“, so Chefökonom Michael Heise vom Vermögensverwalter HQ Trust.

Entlastet wurden die Verbraucher zuletzt durch billigere Energie: Dafür mussten sie im Oktober 0,9 Prozent weniger bezahlen als ein Jahr zuvor. Im September war das Minus mit 0,7 Prozent kleiner ausgefallen.

Dienstleistungen verteuerten sich um durchschnittlich 3,5 Prozent – nach 3,4 Prozent im September. Die Preise für Nahrungsmittel zogen um 1,3 Prozent an nach 2,1 Prozent im September.

Hartnäckige Kerninflation

Die Kerninflationsrate, also die Teuerungsrate ohne die häufig sehr volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise, betrug im Oktober wie schon im Vormonat 2,8 Prozent. Damit hat sie sich seit eineinhalb Jahren kaum verändert – ein starker Hinweis auf einen anhaltend hohen unterliegenden Preisdruck.

„Damit steigen mittelfristig die Inflationsgefahren, sollte die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr tatsächlich wegen der expansiven Finanzpolitik wieder spürbar wachsen“, warnt Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt in der Währungsunion mittelfristig eine Inflation von zwei Prozent an. Auf ihrer heutigen Sitzung in Florenz ließen die Währungshüter die Leitzinsen unverändert. Der für Banken und Sparer wichtige Einlagenzins bleibt bei 2,0 Prozent.