Dieser Luchs bringt Wissenschafter zum Rätseln. Fotografiert wurde er von einem Amateurfotografen in Spanien.Dieser Luchs bringt Wissenschafter zum Rätseln. Fotografiert wurde er von einem Amateurfotografen in Spanien.Ángel Hidalgo

  • Einem Amateurfotografen ist es gelungen, Aufnahmen eines seltenen weissen Pardelluchs in Andalusien zu machen.
  • Das Tier heisst Satureja. Es wurde 2021 in einem Wiederansiedlungsprogramm freigelassen.
  • Biologen untersuchen die Ursache des weissen Fells. Es ist weder Albinismus noch Leuzismus.

«Eigentlich war es ein schlechter Morgen. Die ganze Nacht hatte es geregnet», erzählt der spanische Amateurfotograf Ángel Hidalgo auf Facebook. Doch plötzlich sah er in der Ferne «einen weissen Fleck, der sein eigenes Licht auszustrahlen schien».

Dann gelang ihm eine Aufnahme eines schneeweissen Pardelluchses, in der spanischen Region Andalusien. Hidalgo hatte das Tier schon in einer seiner in der Region aufgestellten Fotofallen entdeckt. Dort waren die Aufnahmen aber schwarz-weiss. Trotzdem wurde der Fotograf auf das auffallend helle Fell aufmerksam. Seither suchte er nach dem Luchs-Weibchen für diese eine Aufnahme.

«Weder Albinismus noch Leuzismus»

Satureja heisst der spezielle Luchs. 2021 wurde das Weibchen in Gefangenschaft geboren und im Zuge eines Wiederansiedlungsprogramms in Andalusien freigelassen. Biologen haben den Luchs auf der Aufnahme als Satureja identifiziert, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Allerdings war sein Fell damals noch nicht weiss.

«Es handelt sich weder um Albinismus noch um Leuzismus, und wir untersuchen derzeit, was passiert sein könnte. Wir vermuten, dass es mit einer Umwelteinwirkung zusammenhängen könnte», erklärt Javier Salcedo, Verantwortlicher des Wiederansiedlungsprogramms. Albinismus könne wegen der Augen ausgeschlossen werden. Leuzismus wegen der schwarzen Flecken, die im Fell geblieben sind.

Bist du schon mal einem wilden Tier begegnet?

Für die Untersuchung soll Satureja aber nicht eingefangen werden. Sie gehört den Pardelluchsen an, die lange Zeit als praktisch ausgerottet gegolten haben. Mittlerweile wurde ihr Bestand mit viel Aufwand stabilisiert.

Simon Misteli

Simon Misteli (sim), Jahrgang 1995, arbeitet seit 2024 als Redaktor am Newsdesk. Dabei schreibt er über allerlei Themen mit einem Fokus auf Auslandsgeschichten.