Eine Spukgestalt schwebt neben dem Eingang des Kostümladens Deiters in der Stuttgarter Innenstadt. Im Schaufenster lauern schwarze Katzen mit gelben Augen; Vampire fletschen ihre Zähne. Umrankt wird das Spektakel von Spinnweben. Ein Großteil der Ladenfläche ist auf Grusel eingeschworen. Gut eine Woche vor Halloween ist es dort noch relativ ruhig. „Zu Halloween geht es hier heiß her“, sagt Filialleiterin Alizee Kaißer.
Denn als größtes Kostümgeschäft Stuttgarts führe Deiters ein entsprechend breites Sortiment. Die Woche vor Halloween stünde die Kundschaft auch schon mal Schlange bis auf die Fußgängerzone. Unter den 31 Deiters-Filialen deutschlandweit erziele man in Stuttgart den zweitgrößten Halloween-Umsatz – nur hinter Berlin. Was geht am meisten über den Ladentisch?
Halloween-Trends: Grusel-Accessoires gehen immer
„Vampirzähne, Kunstblut, Spinnennetze – Accessoires sind immer begehrt“, verrät Kaißer. Die Kostümtrends hingen hingegen stark von den Altersgruppen ab. Sie beobachte zum Beispiel, dass Erwachsene zwischen 20 bis 30 Jahren zu Kostümierungen wie Horrorclowns, Vampiren, Teufeln und Co. greifen. An großer Beliebtheit erfreuten sich dieses Jahr auch Gruppenkostüme – wie Gruselmönche mit einem Horrorkardinal an der Spitze.
Die Generation zwischen 30 und 50 Jahre setze auf Evergreens. Masken und Kostüme aus Horrorklassikern wie „Scream“ oder „Freitag der 13.“ seien aus dem Repertoire nicht wegzudenken.
Evergreens: Die Maske aus „Scream“ und Jason aus „Freitag der 13.“ Foto: Imago
Trends unter Kindern und Jugendlichen: Wednesday löst Squid Game ab
Spannend seien die Kostümtrends bei Kindern und Jugendlichen. „Da hängt es sehr damit zusammen, welche Serien oder Filme aktuell beliebt sind“, erzählt Kaißer. Letztes Jahr seien es Charaktere der Serie „Squid Game“ gewesen. „Das hat mich schon etwas schockiert“, räumt Kaißer ein. Denn die Serie zeichne sich durch besonders gewaltsame Bilder wie auch explizite Tötungsszenen aus.
Die Figuren aus „Squid Game“ Foto: imago/CTK Photo
„Ich konnte es nicht lassen, Eltern beim Kauf für ihre Kinder darauf aufmerksam zu machen“, sagt sie. Zwar liege die Altersfreigabe der Serie bei 16 Jahren, dennoch haben mitunter viel jüngere Kinder auf die Kostüme der Charaktere gepocht. Beruhigender sei es wiederum, dass es dieses Jahr die düstere und intelligente Wednesday sei, die mit ihrem sarkastischen Humor und der Vorliebe zum Morbiden an Halloween bei den Kindern und Jugendlichen punktet.
Auch das Modemagazin „Instyle“ sieht Wednesday als einen der Halloween-Trends dieses Jahres. Das Gute daran: Das Outfit kriegt man – bei einem gut ausgestatteten Kleiderschrank – auch ohne Kostüm hin. So lässt sich auch noch ein Last Minute-Outfit zusammenbasteln. Was man dazu braucht:
- ein weißes Hemd
- einen schwarzen Pullover
- einen Faltenrock
Die drei Kleidungsstücke muss man einfach kombinieren. Die letzten Feinheiten ergeben sich aus einer langen, schwarzen Perücke und etwas Make-up, um die Blässe zu betonen. Ein böser Blick dazu – und fertig.