(ubg) Der dritte Januarsamstag ist ein Tag, der aus dem Neusser Jahreskalender kaum wegzudenken ist. Es hat schon Tradition, dass dann im Zeughaus das Winterkonzert erklingt, zu dem die Neusser Bürgergesellschaft mit Unterstützung der Rheinland Versicherungsgruppe einlädt. Und in diesem Jahr wird das Programm, welches das Universitätsorchester der Heinrich-Heine-Universität unter der Leitung von Silke Löhr spielt, französisch. „Das passt insofern gut zu Neuss, als dass die Stadt zu Zeiten Napoleons 20 Jahre unter französischer Besatzung stand“, sagt Johann-Andreas Werhahn, Präsident der Bürgergesellschaft.
Bei der „Soirée musicale“ erwartet das Publikum verschiedene Facetten aus der Spätklassik und Romantik. Für einen festlichen Auftakt sorgt dabei das Blechbläserensemble mit der „Fanfare pour précéder La Péri“ von Paul Dukas. „Diese Einleitung kann man kaum überbieten“, sagt Löhr, „die Fanfare ist unglaublich bunt, knallig, aber nicht aufdringlich“. Weiter geht es mit zarten Klassiklängen. Claire de Lune aus der Suite bergamasque gehört zweifelsfrei zu den beliebtesten Stücken von Claude Debussy. Gespielt wird es beim Winterkonzert nicht etwa auf einem einzelnen Klavier, sondern in der Orchestrierung von André Léon Caplet. Einen Höhepunkt bildet das Cellokonzert Nr. 1 von Camille Saint-Saën mit der Solistin Franziska Batzdorf, die seit 2003 Solocellistin bei den Dortmunder Philharmonikern ist und sich in verschiedenen Ensembles der Kammermusik verschrieben hat.
Zum Abschluss bringt das Orchester die vergnügte Ouvertüre zu Orpheus in der Unterwelt von Jacques Offenbach zu Gehör. Es verspricht, die Besucher beschwingt und bester Stimmung aus dem Konzertsaal des Zeughauses zu entlassen. Danach beginnt der gesellige Teil des Abends: Denn das Winterkonzert ist auch ein gesellschaftliches Ereignis, bis spät in die Nacht bietet sich dort den Besuchen bei einem Imbiss und Umtrunk die gern genutzte Möglichkeit zum Austausch. „Die Neusser neigen zum Feiern“, sagt Werhahn.
Das kann Isabel Adorf, die vergangenes Jahr zum ersten Mal mit dem Universitätsorchester aufgetreten ist, bestätigen: „Es war eine super schöne Atmosphäre, wir haben uns herzlich aufgenommen gefühlt.“ Seit ihrem zehnten Lebensjahr spielt sie Klarinette, ihren Abschluss hat sie jedoch in Molekularbiologie gemacht und schreibt gerade ihre Doktorarbeit. Und genau das findet Werhahn so beeindruckend. In dem Orchester kommen Studierende verschiedener Fachbereiche zusammen, die ihre Leidenschaft für die Musik teilen.
Auch für die Rheinland Versicherung sei das Winterkonzert ein besonderer Start in das neue Jahr, sagt Thomas Kempen, Leiter der Konzernkommunikation. „Wir unterstützen gerne das Brauchtum.“ Der Kartenvorverkauf an der Tourist Info, Büchel 6, und bei Blumen Bunse, Erftstraße 5, hat bereits begonnen. Eine Abendkasse wird es nicht geben. Der Eintritt kostet inklusive Imbiss und Umtrunk kostet 42,50 Euro.