
AUDIO: Unterkunft Schlachthofstraße soll Reservestandsort werden (1 Min)
Stand: 31.10.2025 07:14 Uhr
Immer wieder hat die Flüchtlingsunterkunft Schlachthofstraße in Hamburg-Harburg zuletzt für Schlagzeilen gesorgt – unter anderem hatten Bewohnerinnen und Bewohner gegen die Zustände vor Ort demonstriert. Nun plant die Stadt, die Erstaufnahmeeinrichtung vollständig aufzulösen und als Reservestandort vorzuhalten.
Einen Zeitpunkt dafür nennt der Senat in seiner Antwort auf die Anfrage der Linksfraktion aber noch nicht. Denn noch sind die Unterkünfte in der Stadt zu 95 Prozent ausgelastet, heißt es. Die Plätze in der Schlachthofstraße werden weiterhin dringend gebraucht. Aktuell sind 584 Menschen in der ehemaligen Großmarkthalle untergebracht, die meisten kommen aus Afghanistan und Syrien.
Mietvertrag bis 2028 verlängert
Gerade erst wurde der Mietvertrag für den Standort bis September 2028 verlängert, teilt der Senat mit. Geflüchtete dürften eigentlich nur sechs Monate in einer Erstaufnahmeeinrichtung bleiben – in der Schlachthofstraße aber sind manche Geflüchtete teilweise zwei Jahre untergebracht und Minderjährige teilweise länger als ein Jahr. „Kinder trifft die lange Verweildauer und fehlende Privatsphäre an diesem furchtbaren Ort besonders hart“, so Carola Ensslen, die flüchtlingspolitische Sprecherin der Linksfraktion.
Die Linke fordert Schließung der Unterkunft
Sie fordert eine schnelle Schließung der Unterkunft. Zuletzt hatten Mitte dieses Monats einige Geflüchtete gegen die Situation in der Unterkunft lautstark protestiert. Wegen nächtlicher Ruhestörung waren sie daraufhin nachts für mehrere Stunden aus der Unterkunft verwiesen worden. „Die Schlachthofstraße in einem Harburger Gewerbegebiet ist Hamburgs katastrophalste Unterkunft für Geflüchtete“, so Ensslen.

Die Unterkunft steht gegenüber der Hamburger S-Bahn-Station Klein Flottbek. Sie bietet Platz für 144 Menschen. Die ersten ziehen am Montag ein.
Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 31.10.2025 | 07:00 Uhr