Prognose zur Europa-Wirtschaft
EZB-Experten heben Wachstumsprognose für Euroraum leicht an

31.10.2025, 10:23 Uhr

Experten der EZB-Geldpolitik haben ihre Erwartungen an das Wirtschaftswachstum im Euroraum für das zu Ende gehende Jahr minimal angehoben. Für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gehen sie jetzt von einem Anstieg von 1,2 Prozent aus, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag in Frankfurt zu ihrer vierteljährlichen Umfrage mitteilte. Zuletzt hatten sie nur ein Plus von 1,1 Prozent vorausgesagt. Für 2026 rechnen die EZB-Beobachter unverändert mit einem Wachstum von 1,1 Prozent, das sich 2027 auf 1,4 Prozent beschleunigen soll.

Die EZB-Beobachter gehen zudem davon aus, dass die Inflation in der 20-Länder-Gemeinschaft im kommenden Jahr das Ziel der Notenbank von zwei Prozent unterschreiten wird. Sie veranschlagen für 2026 nach wie vor eine durchschnittliche Teuerungsrate von 1,8 Prozent. 2027 soll sie auf 2,0 Prozent steigen. Für das laufende Jahr erwarten sie nun eine etwas höhere durchschnittliche Teuerungsrate von 2,1 (bisher: 2,0) Prozent.

In ihrem viermal pro Jahr aufgelegten sogenannten Survey of Professional Forecasters (SPF) befragt die EZB Volkswirte zu deren Wachstums- und Inflationsprognosen. Der EZB-Rat beließ den Leitzins am Donnerstag auf seiner Sitzung zum dritten Mal in Folge unverändert bei 2,0 Prozent. EZB-Präsidentin Christine Lagarde gab keine Signale, wie es weitergeht: „Aus geldpolitischer Sicht befinden wir uns in einer guten Position“, betonte die Französin. Viele Experten erwarten, dass nun längere Zeit eine Ruhepause herrschen wird. Die EZB hatte von Juni 2024 bis Juni 2025 im Zuge einer nachlassenden Inflation die Zinsen insgesamt achtmal gesenkt.