Hamburgs Torschütze Ransford Königsdörffer jubelt nach seinem Treffer zum 1:0.

Stand: 31.10.2025 16:16 Uhr

Der HSV tritt am Sonntag zum Duell der Bundesliga-Aufsteiger beim 1. FC Köln an. Die Hamburger wollen sich nach den zuletzt guten, aber punktlosen Partien wieder mit Zählern belohnen. Die Hoffnung ruht dabei auf „Köln-Experte“ Ransford-Yeboah Königsdörffer, der seit August auf einen Treffer wartet.

Den Grundstein für seine beste Saison als Profi, mit der er maßgeblich zum Aufstieg des HSV beitrug, legte Königsdörffer in Köln-Müngersdorf. Am ersten Spieltag der vergangenen Spielzeit traf er beim 2:1-Erfolg in der 6. und 35. Minute. Und beim 1:0 im Rückspiel, da hieß der Torschütze, na klar, Königsdörffer. Im Nachschuss traf er vom Punkt.

Dass vor dem erneuten Duell mit Mitaufsteiger Köln am Sonntag (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) in der Hansestadt so viel über den Angreifer gesprochen wird, hat unter anderem damit zu tun, dass er beim unglücklichen 0:1 gegen den VfL Wolfsburg zuletzt wieder nicht aus elf Metern traf. Und dieses Mal auch keinen Nachschuss bekam. Nur einen Treffer in zehn Pflichtspielen hat der 24-Jährige in dieser Spielzeit erzielt, in der Bundesliga steht eine fette Null. Und beim „Waffel-Zähler“ – Königsdörffer gönnt sich nach jedem Torerfolg Waffeln – damit auch.

Polzin stärkt Königsdörffer den Rücken

Nach der Niederlage gegen die „Wölfe“ – der zweiten in der Liga in Folge – nahm der Stürmer die Schuld für die Pleite auf sich. „Im Endeffekt sind wir an mir gescheitert.“ Und: Er würde „schon gerne langsam mein Tor machen. Ich muss auf jeden Fall an mir arbeiten“, führte Königsdörffer, der in der Aufstiegssaison in der 2. Liga 14 Tore erzielt hatte, weiter aus.

Trainer Merlin Polzin wie auch seine Mitspieler aber nahmen ihn in Schutz und betonten die Bedeutung. Für Polzin ist das „Thema von außen größer gemacht, als es intern ist“. Denn „die Jungs haben schon verstanden, um was es geht“. Heißt übersetzt: In der für die Bundesliga modifizierten Spielidee der Hamburger spielt Königsdörffer mit seiner Laufstärke und seinen Laufwegen eine elementare Rolle, indem er beispielsweise Räume für Mitspieler schafft und als erster Angreifer fungiert. In diesen Aspekten des Spiels hat er aktuell deutlich die Nase vor dem jahrelangen HSV-Dauertorschützen Robert Glatzel.

Hamburgs Robert Glatzel (Mitte) bejubelt seinen Treffer

Der Mittelstürmer macht aktuell eine schwierige Phase durch. Im DFB-Pokal in Heidenheim aber durfte er endlich wieder in die Rolle des Helden schlüpfen.

HSV will Wucht im Kölner Stadion „ersticken“

„Natürlich lechzt er nach diesem Tor“, sagt Polzin: „Das ist doch klar, dass du als Stürmer treffen willst.“ Dennoch gehe es ihm vor allem darum, „was er für unser Spiel tut“. Und da sei er „mit der Art und Weise“ von Königsdörffers Auftritten in dieser Spielzeit sehr zufrieden. Auch weil er ihn offensichtlich als vorderstes Element der Achse „Luka Vuskovic – Nicolai Remberg – Albert Sambi Lokonga / Fabio Vieira“ betrachtet. „Wir haben in den zurückliegenden Wochen gesehen, wie sich unser Fußball verändert hat, und das hat maßgeblich mit den Jungs zu tun, die auf dem Feld standen“, hatte Polzin vor einigen Tagen schon gesagt.

Die Wahrscheinlichkeit, dass „Köln-Experte“ Königsdörffer auch am Sonnntag startet, ist also groß. Für die Hamburger werde es, so Polzin, im ersten Bundesliga-Duell beider Vereine seit acht Jahren unter anderem darum gehen, die „Wucht, die im Stadion entstehen kann, zu ersticken“. In der Defensive gilt das besondere Augenmerk FC-Shootingstar Said El Mala (drei Tore, eine Vorlage), der es – sollte er von Beginn an auflaufen – im „Youngster-Duell“ vornehmlich mit Vuskovic zu tun bekommen dürfte.

Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv

Ergebnisse, Tabellenstände und die Spieltage im Überblick.

„Der HSV hat eine gute Entwicklung genommen. Es wird ein absolutes Pari-Spiel werden.“

FC-Coach Lukas Kwasniok

Im Offensivspiel geht es aus Sicht Polzins gegen eine Mannschaft „mit viel Bundesliga-Erfahrung“ darum, „welche Lösungen wir mit dem Ball haben“. Und natürlich, das zeigte insbesondere das Heimspiel gegen Wolfsburg, um eine Steigerung der Effizienz.

Lob für die jüngsten Auftritte gab es von Lukas Kwasniok: „Sie können den Ansatz, fußballerisch Akzente zu setzen, gut umsetzen. Da sind sie uns einen kleinen Step voraus“, sagte der FC-Coach. „Der HSV hat eine gute Entwicklung genommen. Es wird ein absolutes Pari-Spiel werden.“ Eine Partie, die Polzin „mit den zahlreichen HSVern zu einem schönen Fußball-Nachmittag für uns machen“ möchte. Vielleicht ja auch dank „Köln-Experte“ Königsdörffer.

Mögliche Aufstellungen

1. FC Köln: Schwäbe – Schmied, Martel, Heintz – Sebulonsen, Johannesson, Huseinbasic, Lund – Bülter, Kaminski – Waldschmidt
Hamburger SV: Heuer Fernandes – Capaldo, Vuskovic, Elfadli – Gocholeishvili, Lokonga, Remberg, Muheim – Philippe, Königsdörffer, Dompé