Hannovers Mustapha Bundu im Zweikampf mit Florian Le Joncour von Elversberg

Stand: 31.10.2025 22:22 Uhr

Der Ärger über einen höchst schmeichelhaften Elfmeter für die SV Elversberg hat Hannover 96 nochmal angestachelt – im Schlusspurt rettete 96 im Topspiel am Freitagabend (31.10.2025) ein 2:2 (1:1).


Christian Hornung

Lukas Petkov hatte Elversberg in der 22. Minute in Führung gebracht, der Ausgleich fiel durch ein Eigentor durch Florian Le Joncour zwei Minuten vor der Pause. Bambasé Conté (80.) nutzte dann eine Elfmeter-Fehlentscheidung im Nachschuss zum 2:1, ehe Virgil Ghita (5.) für den hochverdienten Ausgleich für Hannover sorgte.

„Es ist schade, dass wir uns am Ende nicht belohnen konnten“, sagte Elversbergs Trainer Vincent Wagner. „Wir haben aber auch gegen keine Blindentruppe gespielt, Hannover 96 ist eine extrem gute Mannschaft.“

Thomas Wollscheid, Sportschau, 31.10.2025 21:44 Uhr

Den Elversbergern war zu Beginn anzumerken, dass sich nach der überraschend glatten 0:3-Pokalabfuhr bei Hertha BSC doch etwas Verunsicherung breit gemacht hatte. Hannover agierter klarer, zielstrebiger und hatte die ersten beiden guten Torchancen. Nach einer knappen Viertelstunde zielte Noel Aséko einen Meter am Pfosten vorbei, Nicolas Kristof wäre machtlos gewesen.

Pfosten-Pech für Hannover

Der SVE-Keeper hatte zwei Minuten gleich nochmal richtig Glück, als Benjamin Källmann nach Asékos Zuspiel den Ball schon am Torhüter vorbeigespitzelt hatte – doch der linke Pfosten rettete die Null für die SVE. Erst nach diesen beiden Warnschüssen agierte dann auch Elversberg stabiler und wurde sofort belohnt.

Jan Gyamerah flankte nach einem Solo über die rechte Seite perfekt ins Zentrum, wo sich niemand um Petkov kümmerte – der ließ Nahuel Noll mit seinem Kopfball keine Chance. Noll wäre gut zehn Minuten später beinahe auch mit der zweiten SVE-Chance geschlagen gewesen, doch mit großen Problemen lenkte er den Flatterball von Petkov aus zehn Metern so gerade noch über die Latte.

Le Joncour verursacht ein Eigentor

Hannover brauchte eine Zeitlang, um sich wieder zurück in die Partie zu kämpfen, hatte dann aber in den letzten fünf Minuten der ersten Hälfte wieder Oberwasser. Doch zunächst wurde der Kracher von Hayate Matsuda noch geblockt, dann scheiterte Kolja Oudenne gleich doppelt – erst parierte Keeper Kristof, dann jagte er den Abpraller aus fünf Metern über die Latte.

Doch Entlastung schaffte die SVE bis zur Pause keine mehr. Die 96er drängten den Gastgeber komplett in die Defensive, so fiel der Ausgleich fast zwangsläufig: Källmanns Kopfball nach starker Flanke von Oudenne kratzte Kristof zwar noch kurz vor der Torlinie weg, boxte den Ball aber letztlich gegen den Rücken von Le Joncour, der damit als Eigentorschütze gewertet wurde.

Grotesker Elfmeter bringt die SVE in Führung

Im zweiten Durchgang ging es dann hin und her, allerdings wurden die ganz klaren Torszenen seltener. In der 56. Minute hatten die Elversberger aber großes Glück, nicht in Rückstand zu geraten: Enzo Leopold schlenzte einen Freistoß aus 18 Metern an die Latte.

Und das Glück der SVE war noch nicht aufgebraucht. Gut zehn Minuten vor dem Ende touchierte Hannovers Jannik Rochelt den gerade erst eingewechselten Frederik Schmahl minimal am Rücken, Schmahl lief noch ein paar Meter durch den Strafraum, ehe er theatralisch zu Boden sank. Dass Schiedsrichter Timo Gerach nach dieser Aktion trotz allerbester Sicht auf die Szene auf den Punkt zeigte, war schon kaum zu glauben – dass der VAR nicht einschritt, machte es noch grotesker. 96-Coach Christian Titz war an der Seitenlinie komplett fassungslos, freute sich dann für Sekundenbruchteile, als Noll den Strafstoß von Petkov parierte. Doch Nolls Vorderleute schliefen, Conté blieb unbeeindruckt und verwandelte den Nachschuss aus spitzem Winkel zur Führung.

„Über den Elfmeter brauchen wir gar nicht zu diskutieren. Es war eindeutig kein Elfmeter, wenn wir über etwas reden, dann über eine gelbe Karte wegen einer Schwalbe“, schimpfte Titz nach der Partie. „Es gab keinen Kontakt.“

Thomas Wollscheid, Sportschau, 31.10.2025 21:59 Uhr

Ghita trifft – beide Teams bleiben vorn dabei

Doch mit viel Wut im Bauch raffte sich Hannover zum Schlussspurt auf und wurde belohnt: Ghita schraubte sich nach einer Klasse-Hereingabe von Leopold in die Luft und wuchtete den Kopfball ins linke Eck. Am Ende war der Ausgleich für die Gäste hochverdient, beide Teams bleiben damit in der Spitzengruppe.

Elversberg ist am Samstagmittag beim FC Schalke zu Gast (13.00 Uhr). Hannover empfängt am Samstagmittag den SV Darmstadt (13.00 Uhr).