Brüssel/Moskau – Der frühere russische Präsident und Putin-Vertrauter Dmitri Medwedew (60) hat dem belgischen Verteidigungsminister Theo Francken (47) offen mit der Vernichtung seines Landes gedroht.
Auslöser war ein Interview Franckens mit dem flämischen Magazin „Humo“. Darin sagte der belgische Minister: Sollte der russische Präsident Wladimir Putin (73) eine Rakete auf Brüssel abfeuern, würde die Nato „Moskau dem Erdboden gleichmachen“.
Darauf reagierte Medwedew auf der Plattform X – und beschimpfte Francken als „schwachsinnig“. Er warnte ihn zudem vor einer „echten Weltuntergangswaffe“ – gemeint war Russlands neu getestete, atomgetriebene Unterwasserdrohne Poseidon.
Die „Poseidon“: Russlands atomgetriebene Unterwasserdrohne. Putin bezeichnete sie als Waffe, „die nicht abgefangen werden kann“
Foto: AP, X@CovertShores, X@Currentreport1
► Die ferngesteuerte Unterwasserdrohne ist nach Angaben russischer Medien 20 Meter lang, hat einen Durchmesser von 1,8 Metern und wiegt 100 Tonnen. Die Drohne kann mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden.
Russische Medien berichteten, die Poseidon sei so konzipiert, dass sie in Küstennähe explodiert und einen starken radioaktiven Tsunami auslöst. Putin hatte am Mittwoch erklärt, dass Russland erfolgreiche Tests der neuen „Poseidon“-Drohne durchgeführt habe. Anschließend, als Reaktion darauf, kündigte auch US-Präsident Donald Trump (79) an, zum ersten Mal seit 33 Jahren wieder Atomwaffentests durchführen zu lassen.
Mehr zum Thema„Belgien als Testfeld nutzen“
Ein Nutzer kommentierte Medwedews Beitrag wenig später mit dem Vorschlag, Russland solle Belgien als Testfeld für weitere Atomwaffentests nutzen.
Medwedew antwortete auf den Kommentar des Nutzers: „Dann wird Belgien verschwinden …“.
Damit war der Streit aber nicht gebannt, er wechselte die Plattform und ging bei Instagram weiter, wo Francken nachlegte. Dort teilte der belgische Verteidigungsminister eine Aufnahme der Kommentare von Medwedew und schrieb: „Russlands oberster Tyrann hört nie auf, zu drohen und zu beleidigen.“
„Die Nato befindet sich nicht im Krieg mit der Russischen Föderation und hat auch absolut nicht die Absicht, einen Krieg zu beginnen.“ Das habe er im „Humo“-Interview gemeint. „Ich nehme kein Wort davon zurück“, schrieb er weiter.
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Die russische Botschaft in Belgien nannte Franckens Aussagen „provokativ und unverantwortlich“ und erklärte, sie verdienen „angesichts ihrer Absurdität und völligen Realitätsferne keinerlei Beachtung“.