
AUDIO: Holstein-Keeper Krumrey: „Das ist extrem bitter für uns“ (2 Min)
Stand: 31.10.2025 21:16 Uhr
Drei Tage nach dem Pokal-Erfolg in Wolfsburg musste sich Holstein Kiel am Freitagabend in der 2. Fußball-Bundesliga bei Preußen Münster mit 1:2 (1:0) geschlagen geben. Die „Störche“ kommen nicht aus der unteren Tabellenhälfte heraus.
Bundesliga-Absteiger Holstein Kiel hat am elften Spieltag der Saison bereits die fünfte Niederlage kassiert. Die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp, die am Dienstagabend noch einen Pokal-Erfolg beim Bundesligisten VfL Wolfsburg gefeiert hatte, gab im Duell mit den Westfalen eine Halbzeit-Führung noch aus der Hand. Zu Halloween gab es somit nur Saures für die „Störche“.
„Wir sind gut reingestartet, sind in Führung gegangen, und dann in der zweiten Halbzeit haben wir nicht so viele Zweikämpfe gewonnen wie zuvor und sind nicht so gallig gewesen. Und dann dreht so ein Spiel“, sagte Holstein-Keeper Jonas Krumrey im Interview mit der ARD. „Das ist extrem bitter für uns. Wir müssen uns einfach früher belohnen, dann schaut es anders aus.“
Kapralik bringt Holstein in Führung
Am Tag vor der Partie zuvor hatte es einen kuriosen Vorfall gegeben. Beim Abschlusstraining der Preußen am Berg Fidel flog ein Spion der KSV auf, da dieser nach Aussage von Münsters Coach Alexander Ende etwas zu offensichtlich Notizen, Fotos und Videos gemacht habe.
In der ersten Viertelstunde sah es noch nicht danach aus, als hätte der Einsatz des Spions den Kielern einen allzu großen Erkenntnisgewinn beschert. Holstein tat sich schwer gegen die ersatzgeschwächten Gastgeber. Chancen gab es weder auf der einen noch der anderen Seite.

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Das änderte sich aber in der 18. Minute, und die „Störche“ zeigten gleich einmal, wie Effizienz geht. Nach Steilpass von Lasse Rosenboom schaltete Alexander Bernhardsson schnell und spielte die Kugel von der rechten Außenbahn sofort in die Strafraummitte – direkt in den Lauf von Adrian Kapralik, der den Ball noch einmal annahm, bevor er links unten zum 1:0 einschoss.
„Störche“ zunächst im Aluminium-Glück,…
Münster kam bald darauf durch den ehemaligen Kieler Mikkel Kirkeskov, dessen weite Flanke von der linken Seite auf die Latte fiel, zu einer Chance (25.). Allerdings wäre Holstein-Keeper Jonas Krumrey in dieser Szene vermutlich zur Stelle gewesen, um den Ball abzuwehren. Bei einem weiteren Lattentreffer der Preußen in der 40. Minute durch Charalambos Makridis wäre der Kieler Schlussmann dagegen mit Sicherheit machtlos gewesen.
… dann mit zwei Top-Chancen in der Nachspielzeit
Aber auch die Schleswig-Holsteiner hatten kurz zuvor eine gute Gelegenheit zum 2:0 gehabt. Nach einer Ecke von der rechten Seite sprang der Ball an vielen Beinen vorbei und erreichte schließlich am hinteren Pfosten Rosenboom, der aus spitzem Winkel am Tor vorbeischoss (36.).
Sogar noch besser waren die beiden Möglichkeiten in der fünfminütigen Nachspielzeit der ersten Hälfte. Beide hatte Kapitän Bernhardsson. Zunächst kam er nach einer Flanke von Kapralik nicht ganz mit dem Kopf an die Kugel (45.+4), wenig später strich sein Flachschuss knapp am hinteren Pfosten vorbei (45.+5). Es hätte mehr als eine 1:0-Führung zur Pause sein können.
Holstein kassiert per Strafstoß den Ausgleich
Die Anfangsphase der zweiten Hälfte war genauso ereignisarm wie jene im ersten Durchgang. Das Spiel plätscherte dahin, bis plötzlich ein schriller Pfiff ertönte und Schiedsrichter Jarno Wienefeld (Hamburg) im Holstein-Strafraum auf den Punkt zeigte. Passiert war dies: Bernhardsson hatte Yassine Bouchama an der Fußspitze getroffen, und der Preußen-Profi nahm den Kontakt gerne an. Der VAR intervenierte nicht. Oliver Batista Meier verwandelte sicher zum 1:1 (60.).
VAR kassiert Kieler Tor – KSV gerät in Rückstand
In der 69. Minute feierten die Kieler schon ihre erneute Führung. Es schien auch alles seine Richtigkeit zu haben, doch diese Mal schritt der VAR ein und entschied darauf, dass sich Bernhardsson vor seinem Treffer durch seine Schulter im Abseits befunden hatte – so hieß es weiter 1:1.
Und es kam noch bitterer für das Rapp-Team: Nachdem die Schleswig-Holsteiner einen weiten Einwurf nicht geklärt bekommen hatten, zog Münsters Bouchama knapp innerhalb des Strafraums ab, sein Schuss wurde noch abgefälscht – die KSV lag nun mit 1:2 zurück (77.). Und jetzt wurde es hitzig. Kiels Co-Trainer Dirk Bremser sah wegen zu heftigen Reklamierens die Gelb-Rote Karte (80.).
Die Gäste drängten mit Macht auf den Ausgleich. In der dritten der elfminütigen Nachspielzeit fehlten nur Zentimeter zum 2:2 – Münsters Paul Jaeckel schlug den Ball in höchster Not von der Torlinie weg. Doch so sehr sich die Norddeutschen auch mühten, es reichte nicht mehr zum Ausgleich.
11. Spieltag, 31.10.2025 18:30 Uhr
Schenk – ter Horst, Heuer (86. Koulis), Jaeckel, Kirkeskov – Preißinger (67. Paetow) – Bouchama, Batista Meier, Sertdemir (86. Meyerhöfer) – Makridis (87. Benger), Batmaz (10. Lokotsch)
2
Krumrey – Zec, Johansson (46. Komenda), Ivezic – Rosenboom (70. Niehoff), Knudsen, R. Wagner, Tolkin (86. Harres) – Bernhardsson, Therkelsen (46. Köster) – Kaprálik (71. Ma. Müller)
1
Tore
- 0:1 Kaprálik (18.)
- 1:1 Batista Meier (60., Foulelfmeter)
- 2:1 Bouchama (77.)

Der Zweitligist bot bei den „Wölfen“ eine starke Partie und schoss den Bundesligisten verdient aus dem DFB-Pokal. Bei den Niedersachsen hingegen ist Trainer Simonis wieder unter Druck.
